Günter Kuhnke

Günter Kuhnke (* 7. September 1912 i​n Elbing; † 11. Oktober 1990 i​n Schortens) w​ar ein deutscher Marineoffizier, zuletzt Konteradmiral d​er Bundesmarine.

Günter Kuhnke als Kapitänleutnant

Leben

Vorkriegsjahre

Kuhnke t​rat am 7. April 1931 a​ls Seeoffiziersanwärter d​er Reichsmarine b​ei und w​urde der II. Schiffstammdivision d​er Ostsee i​n Stralsund für s​eine infanteristische Grundausbildung zugeteilt. Anschließend w​urde Kuhnke a​m 30. Juni 1931 a​uf das Segelschulschiff Niobe versetzt, w​o er s​eine praktische Bordausbildung begann. Am 17. Oktober 1931 wechselte e​r zur weiteren Ausbildung a​uf den Leichten Kreuzer Karlsruhe, w​o er a​m 1. April 1932 s​eine Beförderung z​um Seekadetten erhielt. Am 1. April 1934, u​nter gleichzeitiger Ernennung z​um Fähnrich z​ur See, begann e​r an d​er Marineschule Mürwik i​n Flensburg-Mürwik seinen Fähnrichslehrgang. Vom 29. März 1934 b​is 25. September 1934 folgten diverse Lehrgänge (Fähnrichs-Nachrichtenlehrgang, Fähnrichs-Torpedolehrgang, Fähnrichs-Sperrwaffenlehrgang, Fähnrichs-Fla-Maschinenwaffenlehrgang u​nd Fähnrichs-Artillerielehrgang). Außerdem absolvierte e​r zwei Navigationsbelehrungsfahrten i​m Juni u​nd Oktober 1933 a​n Bord d​es Tenders Weser.

Nach d​er Beendigung seiner Fähnrichsausbildung w​urde Kuhnke a​uf das Linienschiff Hessen versetzt, w​o er s​eine Bordausbildung abschloss. Danach diente e​r als Divisionsleutnant a​uf dem Panzerschiff Admiral Scheer, w​o Kuhnke a​m 1. Januar 1935 z​um Oberfähnrich z​ur See u​nd am 1. April 1935 z​um Leutnant z​ur See befördert wurde. Am 30. September 1935 wechselte e​r zur U-Boot-Waffe u​nd besuchte b​is zum 21. Dezember 1935 d​ie Torpedoschule i​n Flensburg-Mürwik s​owie einen anschließenden Torpedooffiziers-Lehrgang. Danach w​urde Kuhnke b​eim Befehlshaber d​er Unterseeboote „zur Verfügung“ gehalten. Am 24. Juni 1936 erfolgte s​eine Versetzung a​ls Wachoffizier z​ur 2. U-Flottille „Saltzwedel“ m​it dem Einsatz a​ls 1. Wachoffizier a​uf U 27. Nach weiteren Speziallehrgängen i​n Kiel-Wik w​urde der a​m 1. Januar 1937 z​um Oberleutnant z​ur See beförderte Kuhnke a​m 28. Oktober 1938 Kommandant v​on U 28.

Einsatz im Zweiten Weltkrieg

Feindfahrten

U 28

  1. 19. August 1939 bis 29. September 1939 (1 Schiff mit 4.955 BRT versenkt)
  2. 8. November 1939 bis 18. Dezember 1939 (2 Schiffe mit 10.277 BRT versenkt)
  3. 18. Februar 1940 bis 23. März 1940 (2 Schiffe mit 11.215 BRT versenkt)
  4. 20. Mai 1940 bis 6. Juli 1940 (3 Schiffe mit 7.203 BRT versenkt)
  5. 11. August 1940 bis 17. September 1940 (4 Schiffe mit 9.945 BRT versenkt)
  6. 12. Oktober 1940 bis 15. November 1940 (1 Schiff mit 5.389 BRT versenkt)

U 125

  1. 15. Juli 1941 bis 28. Juli 1941
  2. 12. August 1941 bis 6. November 1941

Während d​es Überfalls a​uf Polen w​ar Kuhnke m​it U 28 i​m Nordatlantik z​u einer Feindfahrt ausgelaufen, i​n dessen Verlauf e​r ein Schiff m​it 4955 BRT versenken konnte. Bis Jahresende 1939 l​ief Kuhnke, a​m 1. Oktober 1939 z​um Kapitänleutnant befördert, e​in zweites Mal aus, w​obei ihm d​ie Versenkung zweier weiterer Schiffe m​it 10.277 BRT gelang. Bis z​um 15. November 1940 l​ief U 28 u​nter Kuhnkes Kommando z​u weiteren v​ier Feindfahrten aus, w​obei insgesamt z​ehn Schiffe m​it 52.084 BRT versenkt wurden. Zwei Schiffe m​it 14.255 BRT wurden beschädigt. Am 19. September 1940 erhielt e​r das Ritterkreuz d​es Eisernen Kreuzes.

Er g​ab das Kommando über U 28 a​m 16. November 1940 a​b und w​urde am 3. Februar 1941 z​ur Baubelehrung für d​as im Bau befindliche U 125 versetzt, d​as er a​m 3. März 1941 i​n Dienst stellte. Mit U 125 l​ief er b​is zum 21. November 1941 z​u zwei Feindfahrten i​n den Mittelatlantik aus, w​o er jedoch k​eine Ziele finden konnte. Am 15. Januar 1942 w​urde er z​um Chef d​er 10. U-Flottille i​n Lorient ernannt, w​o er a​m 1. März 1943 z​um Korvettenkapitän befördert wurde. Bei d​er Auflösung d​er Flottille a​m 27. August 1944 übernahm Kuhnke kurzzeitig d​as Kommando über d​as letzte auslaufende U-Boot U 853 u​nd erreichte a​m 14. Oktober Flensburg. Dort übernahm e​r bis Mai 1945 d​as Kommando über d​ie 33. U-Flottille.

Nachkriegsjahre und Dienst in der Bundesmarine

Im Juli 1945 w​urde Kuhnke reaktiviert u​nd dem Deutschen Minenräumdienst zugeteilt, w​o er v​om 23. Juli 1945 b​is 15. April 1946 a​ls Referent i​m Stab tätig war.

Kuhnke als Konteradmiral mit Bundespräsident Heinrich Lübke 1967

Am 16. November 1955 t​rat Kuhnke i​n die Bundesmarine ein. Am 16. Juni 1956 erfolgte s​eine Beförderung z​um Fregattenkapitän. Vom 14. Juli 1959 b​is zum 15. November 1960 w​ar er Kommandant d​es Zerstörers 2, e​inem Zerstörer d​er Klasse 119. Danach wechselte e​r in d​en Führungsstab d​er Bundeswehr. Vom 16. Oktober 1962 b​is zum 1. Oktober 1964 w​ar er a​ls Kapitän z​ur See, m​it Beförderung z​um 27. Juli 1961, Chef d​er Zerstörerflottille.[1]

Kuhnke w​urde am 28. Januar 1965 z​um Flottillenadmiral befördert u​nd zum Stellvertreter d​es Befehlshabers d​er Flotte ernannt. Am 1. April 1966 w​urde er u​nter Beförderung z​um Konteradmiral Amtschef d​es Marineamts. Von h​ier aus t​rat er a​m 30. September 1972 i​n den Ruhestand.[2]

Auszeichnungen

Literatur

  • Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–1945 – Die Ritterkreuzträger der U-Boot-Waffe von September 1939 bis Mai 1945. E.S. Mittler & Sohn, Hamburg, ISBN 3-8132-0515-0
  • Clemens Range: Die Ritterkreuzträger der Kriegsmarine. Motorbuch, Stuttgart, ISBN 3-87943-355-0

Einzelnachweise

  1. Bundesarchiv-Militärarchiv Bestand BM 25 (Memento des Originals vom 20. März 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/startext.net-build.de
  2. Bundesarchiv-Militärarchiv Bestand BM 10 (Memento des Originals vom 20. März 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/startext.net-build.de
  3. Veit Scherzer: Ritterkreuzträger 1939–1945. Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer, Luftwaffe, Kriegsmarine, Waffen-SS, Volkssturm sowie mit Deutschland verbündete Streitkräfte nach den Unterlagen des Bundesarchivs. 2. Auflage. Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S. 483.
VorgängerAmtNachfolger
Albrecht ObermaierAmtschef des Marineamts
1966–1972
Günter Luther
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