Göltzsch
Die Göltzsch ist ein etwa 40 Kilometer langer Nebenfluss der Weißen Elster im Vogtland.
Göltzsch | ||
Die Göltzsch nahe der Göltzschtalbrücke | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 5662 | |
Lage | Sachsen, Thüringen; Deutschland | |
Flusssystem | Elbe | |
Abfluss über | Weiße Elster → Saale → Elbe → Nordsee | |
Quellgebiet | Waldgebiet nördlich von Hammerbrücke | |
Quellhöhe | 710 m ü. NN (Weiße Göltzsch) | |
Mündung | bei Greiz in die Weiße Elster 50° 38′ 35″ N, 12° 11′ 54″ O
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Länge | 40 km | |
Einzugsgebiet | 232,1 km²[1] | |
Abfluss am Pegel Mylau[2] AEo: 153 km² Lage: 9,5 km oberhalb der Mündung |
NNQ (30.10.1961) MNQ 1921–2015 MQ 1921–2015 Mq 1921–2015 MHQ 1921–2015 HHQ (01.08.1955) |
30 l/s 279 l/s 1,89 m³/s 12,4 l/(s km²) 26 m³/s 129 m³/s |
Linke Nebenflüsse | Limbach, Stoppbach | |
Rechte Nebenflüsse | Goldbach, Eulenwasser, Wernesbach, Plohnbach, Raumbach, Friesenbach | |
Durchflossene Stauseen | Talsperre Falkenstein (Weiße Göltzsch) | |
Mittelstädte | Auerbach/Vogtl., Greiz | |
Kleinstädte | Falkenstein/Vogtl. (Weiße Göltzsch), Lengenfeld, Rodewisch | |
Gemeinden | Ellefeld |
Verlauf
Die Göltzsch hat zwei Quellarme, die längere Weiße Göltzsch und die Rote Göltzsch. Beide entspringen in vermoorten Mulden in rund 700 Meter über NN im Waldgebiet Grüner Wald nördlich von Hammerbrücke im Naturpark Erzgebirge/Vogtland.
Die westlichere Weiße Göltzsch kommt dabei aus dem sogenannten Göltzschgesprenge und nimmt beim Hammerbrücker Ortsteil Rissbrücke Wasser der Zwickauer Mulde auf. Dieses wird über einen Floßgraben und an dessen Ende über die künstlichen Wasserfälle Rissfälle herbeigeführt. Die Weiße Göltzsch tritt nun in das Landschaftsschutzgebiet Oberes Göltzschtal ein. Hier hat sich ein steilwandiges Tal herausgebildet. An dessen Ende und im Stadtgebiet von Falkenstein/Vogtl. wird der Fluss zur Talsperre Falkenstein aufgestaut. Die flussabwärts folgende Gemeinde Ellefeld wurde auf 2 km entlang des Göltzschverlaufes errichtet.
Die Rote Göltzsch entspringt unmittelbar westlich der Straße Jägersgrün-Beerheide. Bei Beerheide durchschneidet der Bach einen Quarzitzug, so dass beidseitig des Tales Felsen sichtbar sind. Am markantesten ist dabei der 25 Meter hohe Röthelstein mit Aussichtsgipfel. An dessen Fuß, direkt an der Roten Göltzsch, befindet sich die Naturbühne Röthelstein.
Am nördlichen Ortsrand von Ellefeld vereinigen sich Weiße und Rote Göltzsch in einer Höhe von 485,8 Meter über NN zur Göltzsch. Diese fließt nun durch die Städte Auerbach/Vogtl. und Rodewisch, die zusammen mit Falkenstein und Ellefeld bereits zu einem Siedlungsraum zusammengewachsen sind. Als nächste Stadt im Göltzschtal folgt Lengenfeld, wo sich die Fließrichtung von Nord auf Nordwest ändert. Beim Ort Weißensand überquert in 35 Metern Höhe die Bundesautobahn 72 per Göltzschtalbrücke Weißensand das Tal. Weiter geht es an der Schotenmühle vorbei nach Mühlwand bei Rotschau. Danach folgen Mylau und Netzschkau sowie die berühmte Eisenbahnbrücke Göltzschtalbrücke der Sächsisch-Bayerischen Eisenbahn, die größte Ziegelsteinbrücke der Welt und ein Wahrzeichen des Vogtlandes. Im weiteren Verlauf bildet die Göltzsch in einem felsigen, fast schluchtenartigen Tal die Landesgrenze zwischen Sachsen und Thüringen, bevor sie im Süden der thüringischen Kreisstadt Greiz auf einer Höhe von ca. 260 Meter über NN in die Weiße Elster mündet.
Goldablagerungen
An verschiedenen Stellen der Göltzsch wurde früher in drei historischen Etappen nach Goldablagerungen gesucht und dieses Edelmetall auch durch aufwändige Goldwäsche, dem sogenannten Goldseifen, gewonnen.[3][4] Aus den verschiedenen Zeiten dieser Seifengoldgewinnung finden sich an den Ufern noch einige, zwischenzeitlich durch die Landwirtschaft nicht eingeebnete Hügel aus Abraumgeröll, die als Raithalden bezeichnet werden.[5] Heutzutage gelingt es Hobbygoldwäschern gelegentlich, an manchen Stellen kleine Goldflitter in einer Größe zwischen 0,1 und 2 mm auszuwaschen.[6]
Ob sich der Name des Flusses allein vom altsorbischen Goliza ableitet und damit „Heidewaldbach“ bedeutet, ist zum Teil umstritten. Denn andererseits wird auch vermutet, dass bei der Namensbildung dieses Fließgewässers das Wort Gold mit hineinspielt.[4]
Weiteres
Zwischen Falkenstein und Lengenfeld verläuft am linksseitigen Talhang der Göltzsch ein Teil der Bahnstrecke Zwickau–Falkenstein. Einst folgte auch nach Lengenfeld die Bahnstrecke Lengenfeld–Göltzschtalbrücke dem Verlauf der Göltzsch. Die Strecke wurde aber ab 1967 aufgelassen. Heute existiert auf Teilen des einstigen Bahndamms der Göltzschtal-Radweg.
Weblinks
Einzelnachweise
- Thüringer Landesanstalt für Umwelt (Hrsg.): Gebiets- und Gewässerkennzahlen Verzeichnis und Karte. Jena 1998; 26 S.
- Deutsches Gewässerkundliches Jahrbuch Elbegebiet, Teil I 2015. (PDF) Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt, 2019, S. 195, abgerufen am 7. März 2021 (Auf: lhw.sachsen-anhalt.de, 9,49 MB).
- "Zu den Vogtländischen Goldvorkommen - Zur Goldförderung an der Göltzsch" unter alte-kiehvotz.de
- Das "Goldbergwerk" unter alaunwerk.de
- "Raithalden" unter alaunwerk.de
- Ronald Siebert: Goldsuche & Goldwaschen Thüringen / Göltzsch. auf goldsucher.de (Memento vom 11. September 2014 im Internet Archive)