Fußball-Regionalliga Süd (Frauen)
Die Fußball-Regionalliga Süd der Frauen war in Süddeutschland (Baden-Württemberg, Bayern und Hessen) von Sommer 2000 bis Sommer 2004 die zweithöchste und ist seit Sommer 2007 die dritthöchste Spielklasse im Frauenfußball. Sie untersteht dem süddeutschen Fußballverband.
Geschichte
Die Regionalliga Süd nahm erstmals im Jahr 2000 den Spielbetrieb auf. Zur damaligen Zeit war die Regionalliga die zweithöchste Spielklasse. Mit dieser Regionalliga sollte die Kluft zwischen der Bundesliga und den Oberligen verringert werden. Der Meister der Regionalliga qualifizierte sich für die Aufstiegsrunde zur Bundesliga, während die drei letztplatzierten Mannschaften absteigen mussten.
In der ersten Saison gab es keinen sportlichen Absteiger. Drei Vereine zogen ihre Mannschaften zurück, so dass auch der Tabellenletzte, der sportlich überforderte VfL Ehingen, in der Klasse verbleiben konnte. Es sollten die einzigen Rückzüge sein. Erster Meister wurde der SC Freiburg, der auch den Aufstieg in die Bundesliga schaffte. In der zweiten Saison schaffte es der 1. FC Nürnberg den Titel zu holen. Die Bundesligarückkehr wurde nicht geschafft. Dafür wiederholten die Clubberinnen 2003 das Kunststück, das ihre männlichen Kollegen in den späten sechziger Jahren bereits geschafft hatten – allerdings in der Bundesliga: Ein Jahr nach der Meisterschaft stieg die Mannschaft ab. Die dritte Meisterschaft ging an den SC Sand.
2004 wurde die Liga aufgelöst, nachdem die 2. Bundesliga eingeführt wurde. Die Vereine sprachen sich aufgrund der großen Entfernungen gegen das Fortbestehen der Regionalliga aus. Mit dieser Entscheidung nahmen die Vereine in Kauf, dass die Oberligameister in einer Aufstiegsrunde den Aufsteiger in die 2. Bundesliga ermitteln mussten.
Zur Saison 2007/08 führte der Süddeutsche Fußballverband die Regionalliga mit 10 Teilnehmern wieder ein. Zur Saison 2012/2013 wurde diese auf 12 Teilnehmer, zur Saison 2018/19 auf 14 Teilnehmer vergrößert.
Modus
Die Regionalliga Süd besteht aus 14 Mannschaften, die im Ligasystem gegeneinander antreten. Ein Sieg wird mit drei, ein Unentschieden mit einem Punkt belohnt. Bis 2019 war die punktbeste Mannschaft Meister und konnte in Relegationsspielen gegen einen Meister der anderen Regionalliga-Staffeln sportlich in die 2. Bundesliga aufsteigen. Seit der Saison 2020/21 steigt der Meister der Regionalliga Süd unmittelbar und direkt auf.[1] Verzichtet der Meister auf den Aufstieg, oder kann eine zweite Mannschaft nicht aufsteigen, da bereits die Erste Mannschaft in der 2. Bundesliga spielt, kann das Aufstiegsrecht an die nächst bestplatzierte und aufstiegsberechtigte Mannschaft weitergereicht werden. Im Gegensatz zum Männerfußball dürfen auch zweite Mannschaften in die 2. Bundesliga aufsteigen.
Auf der anderen Seite der Tabelle steigen die drei letztplatzierten Mannschaften in die jeweilige Oberliga ab. Die Absteiger werden durch die Meister der Oberligen Baden-Württemberg, Bayern und Hessen ersetzt. Steigen zwei oder mehr Mannschaften aus der 2. Bundesliga in die Regionalliga Süd ab, so erhöht sich der Abstieg aus der Regionalliga entsprechend.
Zieht ein Verein vor dem Beginn der Saison bzw. während der Saison seine Mannschaft zurück, so wird diese automatisch an das Tabellenende gesetzt und gilt als Absteiger.
Aktuelle Teilnehmer
Bisherige Meister
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1 Nürnberg wurde per Quotientenregel zum staffelübergreifenden Meister ernannt.
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Rekorde
- Meiste Siege: Die Eintracht Wetzlar konnte in der Saison 2014/15 insgesamt 19 Mal in 22 Spielen den Platz als Sieger verlassen.
- Wenigste Siege: Der VfL Ehingen (2001/02) und der ASV Hagsfeld (2010/11) blieben sieglos.
- Meiste Unentschieden: Der SC Sand (2002/03), der SC Freiburg II (2012/13) und der VfL Sindelfingen II (2009/10), sowie der TSV Jahn Calden (2014/15) und der FC Ingolstadt (2014/15) spielten jeweils siebenmal Unentschieden.
- Wenigste Unentschieden: Die Eintracht Wetzlar spielte über eine komplette Saison nicht einmal unentschieden (2014/15)
- Meiste Niederlagen: Die dritte Mannschaft des 1. FFC Frankfurt verlor 18 seiner 22 Spiele in der Saison 2014/15.
- Wenigste Niederlagen: Als einzige Mannschaft blieb der SC Sand ungeschlagen (2002/03).
- Meiste Tore geschossen: Mit 73 Treffern war der SC Sand II (2017/18) die torhungrigste Mannschaft.
- Wenigste Tore geschossen: Der 1. FC Nürnberg (2002/03) und der TSV Pfersee Nürnberg (2008/09) erzielten lediglich 9 Tore.
- Meiste Gegentore: Mit 79 Gegentoren hält der VfL Ehingen den Rekord (2000/01).
- Wenigste Gegentore: In der Saison 2002/03 kassierten der TSV Crailsheim und der SC Sand jeweils neun Gegentore.
Alle Teilnehmer der Regionalliga Süd
Verein | Zeitraum | Bemerkung |
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SV Alberweiler | seit 2017 | |
DFC Allendorf/Eder | 2002 – 2003 | |
TSV Pfersee Augsburg | 2008 – 2009 | |
TSV Schwaben Augsburg | 2007 – 2009, 2011 – 2018 | |
TSV Jahn Calden | 2000 – 2001, 2003 – 2004, 2007 – 2017, seit 2018 | Rückzug 2001 |
TSV Crailsheim | 2000 – 2004, seit 2017 | Meister 2004 |
TV Derendingen | 2014 – 2016 | |
RSV Drosendorf | 2000 – 2004 | |
VfL Ehingen | 2000 – 2002 | |
FC Forstern | seit 2018 | |
1. FFC Frankfurt II | 2000 – 2004 | |
1. FFC Frankfurt III | 2014 – 2015 | |
Eintracht Frankfurt III | 2012 – 2016, seit 2017 | Meister 2018, erste Mannschaft bis 2020 |
SV Frauenbiburg | 2015 – 2019, seit 2021 | |
SC Freiburg | 2000 – 2001 | Meister 2001 |
SC Freiburg II | 2010 – 2013, 2016 – 2017, seit 2018 | Meister 2017, 2020 |
SpVgg Greuther Fürth | 2017 – 2018 | |
SV Gläserzell | 2013 – 2014, seit 2021 | |
ASV Hagsfeld | 2010 – 2011 | |
Hegauer FV | 2007 – 2008, 2011 – 2017, 2018 – 2020 | Rückzug 2020 |
SV Hegnach | seit 2021 | |
TSG 1899 Hoffenheim | 2009 – 2010 | |
TSG 1899 Hoffenheim II | 2012 – 2014 | Meister 2014 |
FC Ingolstadt 04 | 2014 – 2019 | |
TGM SV Jügesheim | 2007 – 2008 | |
SV Jungingen | 2002 – 2004 | |
Karlsruher SC | 2007 – 2010, 2012 – 2013, seit 2020 | |
VfR 07 Limburg | 2001 – 2002 | |
FV Löchgau | 2007 – 2008, 2012 – 2018 | Meister 2008 |
FC Memmingen | 2012 – 2014 | |
Bayern München II | 2002 – 2003, 2007 – 2009 | Meister 2009 |
FFC Wacker München | 2003 – 2004, 2010 – 2019, seit 2020 | |
TSG Neu-Isenburg | seit 2019 | |
1. FC Nürnberg | 2000 – 2003, 2009 – 2011, 2013 – 2021 | Meister 2002 und 2021, Abstieg als amtierender Meister 2003 |
SV Oberteuringen | 2000 – 2001 | Rückzug 2001 |
VfB Obertürkheim | seit 2019 | |
Kickers Offenbach | seit 2020 | |
Germania Pfungstadt | 2010 – 2011 | |
SC Regensburg | 2008 – 2010, 2016 – 2019 | |
RSV Roßdorf | 2008 – 2012 | |
SC Opel Rüsselsheim | 2015 – 2016 | |
SC Sand | 2000 – 2004, 2011 – 2012 | Meister 2003, 2012 |
SC Sand II | 2015 – 2016, seit 2017 | Meister 2016 |
FSV Schwarzbach | 2000 – 2001 | Rückzug 2001 |
Eintracht Seekirch | 2001 – 2004, 2009 – 2010 | |
VfL Sindelfingen | 2003 – 2004, 2018 – 2019 | Ausgliederung des Frauenfußballs 2017 als VfL Sindelfingen Ladies |
VfL Sindelfingen II | 2007 – 2011, 2013 – 2015 | |
TSV Tettnang | 2001 – 2004 | |
TSV Uengershausen | 2001 – 2002 | ab 2008: ETSV Würzburg; Meister 2011 |
SV 67 Weinberg | 2007 – 2013, seit 2019 | Meister 2013 |
Eintracht Wetzlar | 2011 – 2015 | Meister 2015, Ausgliederung des Frauenfußballs 2015 in die Neugründung FSV Hessen Wetzlar |
FSV Hessen Wetzlar II | 2016 – 2017, seit 2019 | Neugründung 2015, Übernahme aller Frauenfußballabteilungen der Eintracht Wetzlar |
Germania Wiesbaden | 2007 – 2008, 2009 – 2011 | |
ETSV Würzburg | 2010 – 2011, 2016 – 2018 | bis 2008: TSV Uengershausen; ab 2018: Würzburg Dragons |
Würzburg Dragons | 2019 – 2020 | ab 2020: Würzburger Kickers |
Würzburger Kickers | seit 2021 |
Literatur
- Carsten Töller (Hrsg.): Frauen-Fußball in Deutschland. Eigenverlag, Mettmann 2010, S. 38.