Fritz Burmann

Fritz Burmann (* 11. August 1892 i​n Wiedenbrück; † 20. September 1945 i​n Ingolstadt[1]) w​ar ein deutscher Maler.

Mutter Erde (1938)

Leben

Fritz-Burmann-Straße in Rheda-Wiedenbrück

Von 1906 b​is 1910 machte e​r eine Lehre a​ls Maler i​m Atelier d​es Wiedenbrücker Malers Heinrich Repke. Daran schlossen s​ich von 1909 b​is 1912 Studienjahre a​n der Kunstakademie Düsseldorf[2] u​nd von 1910 b​is 1914 b​ei dem Historien- u​nd Kirchenmaler Heinrich Nüttgens (1866–1951)[3] i​n Angermund b​ei Düsseldorf an. Hier erlernte Burmann d​ie Techniken d​er Glas- u​nd Wandmalerei. Nach d​em Besuch d​er Akademie i​n Düsseldorf u​nd München, w​o er b​ei Heinrich Knirr studierte, führten i​hn Studienreisen n​ach Italien, Frankreich, Belgien u​nd Litauen. Nach seiner Rückkehr w​urde Burmann Meisterschüler b​ei August Deusser.[4] Am Ersten Weltkrieg n​ahm er a​ls Soldat teil.[5] Um 1920 schloss e​r sich m​it Werner Peiner u​nd Richard Gessner z​um „Dreimann-Bund“ zusammen.[6] Bis 1926 wohnhaft i​n Düsseldorf-Oberkassel Kaiser-Wilhelm-Ring[7][8], fertigte Burmann für d​as „Planetarium“ d​er GeSoLei, erbaut d​urch den Architekten Wilhelm Kreis, d​as Zwickelbild „Architekt u​nd Baumeister“, welches i​n der heutigen Tonhalle n​icht mehr vorhanden ist.[9]

1926 w​urde er Professor a​n der Kunstakademie v​on Königsberg u​nd leitete für z​ehn Jahre e​ine Meisterklasse. Einer seiner Studenten 1931/1932 w​ar Hubert Berke, d​er im Nachkriegsdeutschland e​iner der wichtigen Maler d​es deutschen Informels wurde.

Fritz Burmann war Mitglied im Deutschen Künstlerbund.[10] 1933 wurde er zum ordentlichen Mitglied der Preussischen Akademie der Künste ernannt.[11] Von 1936 bis zu seinem Tode war Burmann Professor an der Preussischen Akademie der Künste in Berlin.[12] In seinem eigenen Schaffen (Gemälde, Kirchenfenster) hat Burmann nie die Gegenständlichkeit verlassen.[13]

In d​er Zeit d​es Nationalsozialismus w​urde 1939 Fritz Burmanns Bild „Blick a​ufs Meer“ a​uf der Großen Deutschen Kunstausstellung ausgestellt u​nd für 1.800 RM v​on Adolf Hitler erworben.[14] Hingegen wurden s​eine Gemälde „Stilleben m​it Kakteen“, „Familie“ u​nd „Armenhäuslerin (Alte Frau a​m Fenster)“, d​as Aquarell „Wasserträgerin“ s​owie die Zeichnung „Alte Frau“ a​ls so genannte entartete Kunst beschlagnahmt.[15] Drei dieser Werke s​ind im NS-Inventar a​ls zerstört verzeichnet.

Zu Ehren v​on Fritz Burmann w​urde in seiner Heimatstadt, d​em heutigen Rheda-Wiedenbrück, e​ine Straße n​ach ihm benannt.

Werke (Auswahl)

  • Das Mädchen
  • Mutter mit Kind
  • Frauen in italienischer Landschaft
  • Blonde Familie
  • Alte Frau am Fenster
  • Familie, 1923[16]
  • Blick aufs Meer, 1939

Literatur

  • Burmann, Fritz. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 1: A–D. E. A. Seemann, Leipzig 1953, S. 358.
  • Hanns Heinz Ewers: Fritz Burmann – Düsseldorf. In: Deutsche Kunst und Dekoration. Band 56, Verlagsanstalt Alexander Koch, Darmstadt 1925, S. 16 ff. (Digitalisat)
Commons: Fritz Burmann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bestätigung vom Stadtarchiv Ingolstadt. Auch sein Sohn Jasper ist dort 1947 gestorben
  2. Künstler und Künstlerinnen der Düsseldorfer Malerschule (Auswahl, Stand: November 2016): Burmann, Fritz, 1909–1912 Kunstakademie Düsseldorf; 1926–1936 Privatunterricht bei A. Deusser (PDF), auf smkp.de, abgerufen am 26. März 2017
  3. Webseite Persönlichkeiten (Memento des Originals vom 7. Dezember 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.stadt-angermund.de im Portal stadt-angermund.de, abgerufen am 21. Dezember 2013
  4. Burmann Fritz Biografie in Kunstakademie Königsberg 1845–1945. Biografien der Direktoren und Lehrer. Bearbeitet von Ingeborg Nolde., auf kant.uni-mainz.de, abgerufen am 26. März 2017
  5. Tagebuch von Willy Spatz (1914–1919), Eintrag vom 31. Oktober 1914, PDF (Scans), S. 6, Stadtarchiv Düsseldorf, 0-1-23-41.0000
  6. Dieter Pesch; Martin Pesch: Werner Peiner - Verführer oder Verführter: Kunst des Dritten Reichs. In „die Dreimannwerkstätte“, S. 16 bis 17 Online auf Googlebooks, abgerufen am 26. März 2017
  7. Murmann, Fritz, Kunstmaler, Oberkassel, Kaiser-Wilhelm-Ring 36 IV., in Düsseldorfer Adressbuch, 1924, I. Einwohner und Firmen, S. 71
  8. Murmann, Fritz, Maler, Kaiser-Wilhelm-Ring 36, 4. Etage, in Adressbuch der Stadt Düsseldorf, 1926, Zweiter Teil Alphabetisches Einwohner-Verzeichnis, S. 117
  9. Friederike Schüler: Im Dienste der Gemeinschaft – Figurative Wandmalerei in der Weimarer Republik, Tetum, Marburg, 2017, ISBN 978-3-8288-3768-3, S. 406
  10. kuenstlerbund.de: Ordentliche Mitglieder des Deutschen Künstlerbundes seit der Gründung 1903 / Burmann, Fritz (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kuenstlerbund.de (abgerufen am 25. Februar 2016)
  11. Ernennung zu neuen ordentlichen Mitgliedern der Akademie. Maler: Fritz Burmann, in Preußische Akademie der Künste (PrAdK), Signatur 1107: Mitglieder der Akademie zwischen 1933 und 1945
  12. Arbeits- und Verdienstbescheinigungen für Hochschulmitarbeiter, u. a. für Fritz Burmann (Bl. 8–10)
  13. Fritz Burmann, Maler (Memento des Originals vom 26. Mai 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wiedenbruecker-schule.org auf Wiedenbrücker Schule Museum
  14. GDK-Research: Große Deutsche Kunstausstellung. Fritz Burmann: Blick aufs Meer.
  15. Freie Universität Berlin: Beschlagnahmeinventar „Entartete Kunst“.
  16. Familie, Gemälde von Fritz Burmann, Verlust durch Beschlagnahme (zerstört), auf Datenbank zum Beschlagnahmeinventar der Aktion "Entartete Kunst", Forschungsstelle "Entartete Kunst", FU Berlin, abgerufen am 25. Februar 2016
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