August Deusser
August Deusser (* 15. Februar 1870 in Köln; † 28. Oktober 1942 in Konstanz) war ein deutscher Maler und Professor für Malerei an der Kunstakademie Düsseldorf.
Leben und Wirken
Deusser studierte von 1892 bis 1897 an der Kunstakademie Düsseldorf Malerei,[1] zuletzt als Meisterschüler von Peter Janssen dem Älteren. Zunächst betätigte sich Deusser als Genre- und Historienmaler, wobei er neben Bauern auf dem Felde insbesondere William Shakespeare thematisierte. Als Gewinner eines Wettbewerbs führte er zur Jahrhundertwende das Historienbild Am Abend der Schlacht von Cleverham für den Sitzungssaal des Kreishauses in Kleve aus.[2]
Unter dem Einfluss von Max Liebermann und Wilhelm Trübner wandte er sich sodann als einer der ersten Künstler der Düsseldorfer Schule dem Impressionismus zu. Auf dem Übungsgelände des Kürassier-Regiments „Graf Gessler“ (Rheinisches) Nr. 8 in Deutz studierte er die Bewegung der Pferde und schuf eine Reihe von Bildern berittener Truppen, die er in neuer Malweise festhielt. Von der Düsseldorfer Kunstkritik wurde dieser Richtungswechsel zunächst geschmäht. Deusser zog sich daher nach Monheim am Rhein zurück, blieb aber in Kontakt mit einem kleinen Kreise von Düsseldorfer Malern, wozu Max Clarenbach, Julius Bretz und Walter Ophey gehörten. Seine Pferdebilder stellte Deusser 1908 in der Kunsthalle Düsseldorf mit Erfolg aus. In der Zeitschrift Die Rheinlande machte zuerst der Kunstkritiker Wilhelm Schäfer nachdrücklich auf ihn aufmerksam. Seither galt Deusser als Anführer der „Düsseldorfer Moderne“ (Walter Cohen).
Gemeinsam mit Max Clarenbach, mit dem er schon als Student Freundschaft geschlossen hatte, gründete Deusser 1909 den Sonderbund, der besonders vom französischen Impressionismus geprägt war. Durch internationale Ausstellungen in Düsseldorf (1909–1911) und Köln (1912) verhalf dieser Künstlerbund der Moderne im Rheinland zum Durchbruch. 1912 zog Deusser nach Wiesbaden. 1917 wurde er zum Professor an der Kunstakademie Düsseldorf ernannt. 1932 gab er seine künstlerische Tätigkeit auf. Am 26. Oktober 1942 starb August Deusser in Konstanz.
Deussers Nachlass befindet sich seit 1972 im schweizerischen Zurzach im Schloss Zurzach, verwaltet von der Antonie-Deusser-Stiftung. In Monheim am Rhein erinnert das Deusser-Haus des Heimatbundes Monheim e. V. an seine dortigen Lebensjahre.
Literatur
- Walter Cohen: Deusser, August. In: Ulrich Thieme (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 9: Delaulne–Dubois. E. A. Seemann, Leipzig 1913, S. 170 (Textarchiv – Internet Archive).
- Klara Drenker-Nagels (Hrsg.): August Deusser, Leben und Werk. Wienand, Köln 1995.
Weblinks
Einzelnachweise
- Museum Kunstpalast: Künstler und Künstlerinnen der Düsseldorfer Malerschule (Auswahl, Stand: November 2016, PDF)
- Friedrich Schaarschmidt: Zur Geschichte der Düsseldorfer Kunst, insbesondere im XIX. Jahrhundert. Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf 1902, S. 367–369