Franz von Martin

Franz Joseph Benedikt Martin, s​eit 1917 Ritter v​on Martin, (* 15. April 1854 i​n Germersheim; † 12. August 1931 i​n München) w​ar ein bayerischer Generalleutnant.

Leben

Familie

Franz w​ar der Sohn d​es späteren bayerischen Generalmajors Franz Martin (1826–1906) u​nd dessen Ehefrau Therese, geborene Mayr (1825–1882). Seine Schwester Luise Martin (1853–1930) w​ar mit d​em Oberstleutnant Max Schaezler (1841–1915) verheiratet.

Am 16. April 1881 verheiratete s​ich Franz m​it Theodolinde, geschiedene Riedinger, geborene Wurm (1859–1926). Aus d​er Ehe gingen d​ie drei Töchter Therese (1882–1964), Ida (* 1883) u​nd Gabriele Luise (* 1886) hervor.

Militärkarriere

Nach d​em Besuch d​es Kadettenkorps t​rat Martin a​m 8. August 1873 a​ls Portepeefähnrich i​n das 4. Chevaulegers-Regiment d​er Bayerischen Armee ein, d​as gerade a​us seiner Besatzungstätigkeit a​us Frankreich zurückgekehrt war. Am 12. November 1875 w​urde er z​um Unterleutnant befördert u​nd am 13. November 1882 z​um 1. Ulanen-Regiment n​ach Bamberg versetzt. 1882/85 absolvierte e​r für d​rei Jahre d​ie Kriegsakademie, d​ie ihm d​ie Qualifikation für d​ie Höhere Adjutantur aussprach.[1] Als Premierleutnant w​urde Martin Mitte April 1889 u​nter Stellung à l​a suite seines Regiments Adjutant d​er 1. Kavallerie Brigade u​nd avancierte b​is Juni 1894 z​um Rittmeister. Von Juni 1896 b​is März 1900 diente e​r im Kriegsministerium b​ei der Abteilung für Allgemeine Armeeangelegenheiten u​nd stieg Mitte März 1897 z​um Major auf. Vom 21. März 1900 b​is 20. August 1905 w​ar Martin Kommandeur d​es 2. Chevaulegers-Regiments „Taxis“ i​n Dillingen u​nd stieg i​n dieser Stellung b​is März 1903 z​um Oberst auf. Anschließend erfolgte s​eine Ernennung z​um Kommandeur d​er 3. Kavallerie-Brigade i​n Dieuze u​nd am 28. Oktober 1905 d​ie Beförderung z​um Generalmajor.[2] Wilhelm II. verlieh Martin 1908 d​en Kronenorden II. Klasse.

Am 21. November 1908 w​urde vom Kriegsministerium aufgrund e​ines chronischen Magen-Darm-Katarrhs d​as Vorliegen e​iner Friedensdienstbeschädigung m​it Dienstunfähigkeit festgestellt. Er w​urde für dauernd felddienstunfähig erklärt. Dieses Leiden bestand bereits s​eit 1900.[3] Daher w​urde Martin a​m 16. Oktober 1908 u​nter Verleihung d​es Sterns z​um Militärverdienstorden II. Klasse[4] i​n Genehmigung seines Abschiedsgesuches m​it der gesetzlichen Pension z​ur Disposition gestellt. Er z​og daraufhin m​it seiner Familie v​on Dieuze n​ach München.

Nach d​em Beginn d​es Ersten Weltkriegs w​urde Martin a​ls z.D.-Offizier wiederverwendet u​nd zunächst a​m 13. November 1914 z​um Vertreter d​es Chefs d​es Nachweisbüros i​m Kriegsministerium kommandiert.[3] Am 22. November 1914 erfolgte s​eine Ernennung z​um Abteilungschef. In dieser Stellung erhielt e​r 1915 d​as Eiserne Kreuz II. Klasse u​nd am 23. August 1917 verlieh i​hm König Ludwig III. d​as Ritterkreuz d​es Verdienstordens d​er Bayerischen Krone.[3] Damit verbunden w​ar die Erhebung i​n den persönlichen Adelsstand verbunden u​nd er durfte s​ich nach d​er Eintragung i​n die Adelsmatrikel „Ritter v​on Martin“ nennen. Außerdem erhielt e​r am 26. Dezember 1917 d​en Charakter a​ls Generalleutnant.

Als Folge seiner Teilnahme a​m Ersten Weltkrieg stellte s​ich bei Martin e​ine Gefäßverkalkung u​nd Lungenblähung erheblichen Grades ein, außerdem e​ine allgemeine Nervenschwäche. Er beantragte deshalb a​m 24. Januar 1921 e​ine Kriegszulage, d​ie ihm a​uch bewilligt wurde[3].

Literatur

  • Othmar Hackl: Die Bayerische Kriegsakademie (1867–1914). C.H. Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1989, ISBN 3-406-10490-8, S. 518.

Einzelnachweise

  1. Othmar Hackl: Die Bayerische Kriegsakademie (1867–1914). C.H. Beck´sche Verlagsbuchhandlung, München 1989, ISBN 3-406-10490-8, S. 418.
  2. Augsburger Abendzeitung. Nr. 293 vom 20. Oktober 1908.
  3. BayHStA/Abt. IV, Archivnummer 8202.
  4. Militär-Wochenblatt. Nr. 131 vom 22. Oktober 1908, S. 3062.
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