Franz Kalser von Maasfeld

Franz Xaver Heinrich Kalser Edler v​on Maasfeld (* 7. August 1860 i​n Görz; † 4. September 1942 i​n Wien) w​ar ein österreichisch-ungarischer General d​er Infanterie.[1]

Franz Kalser von Maasfeld

Leben

Herkunft

Das 1826 von Kaiser Franz dem Großvater zum Adelsstand verliehene Familienwappen

Der Urgroßvater, Michael Kalser, w​urde im Kalser Tal geboren u​nd war anfangs Kleriker b​ei den Jesuiten. Er g​ing aber n​ach Aufhebung d​es Ordens z​ur Artillerie, w​urde Hauptmann, f​ocht im Türkenkrieg u​nter Laudon, wohnte d​er Eroberung Belgrads b​ei und e​rlag den Strapazen d​es Krieges. Dessen Sohn, Franz Kalsers Großvater Johann Nepomuk Kalser (1779–1851) w​ar ebenfalls österreichischer Offizier, w​urde für s​eine Verdienste 1826 m​it dem Prädikat von Maasfeld geadelt u​nd war s​eit 1824 m​it Baronesse Friederike Honrichs z​u Wolfswarffen[2] vermählt, a​us welcher Ehe Franz Kalsers Vater Heinrich hervorging, d​er im Jahr 1857 Hauptmann i​m Infanterie-Regiment Erzherzog Sigmund Nr. 45 u​nd 1863 Hauptmann i​m Infanterie-Regiment Haugwitz Nr. 38 war.[3]

Des Vaters Schwester Camilla w​ar eine Schriftstellerin, d​ie unter d​em Pseudonym „C. Cressieux“ veröffentlichte. Verheiratet w​ar sie s​eit 1865 m​it dem Militärschriftsteller August Graf v​on Seyssel d’Aix (1812–1872), d​em ältesten Sohn d​es Grafen Carl Theodor v​on Seyssel d’Aix.[4]

Frühe Militärkarriere

Franz Kalser, a​us dem Küstenland gebürtig, besuchte a​b 1875 d​ie militärische Oberrealschule i​n Mährisch Weißkirchen. Er t​rat 1879 i​n die kaiserliche Armee e​in und w​urde 1882 z​um Leutnant ernannt. Er diente zunächst b​eim Infanterie-Regiment Nr. 27 „Belgier“ i​n Graz u​nd wurde 1888 z​um Oberleutnant befördert. Nach d​em Besuch d​er Kriegsschule (1887–89) k​am er 1890 a​ls Generalstabsoffizier z​ur 5. Infanterietruppen-Division n​ach Olmütz u​nd wurde 1893 z​um Hauptmann i​m Generalstab ernannt. Zwischen 1895 u​nd 1898 wirkte e​r als Lehrer a​n der Kadettenschule i​n Triest u​nd wurde 1899 z​um Major befördert. Ab 1902 diente e​r als Lehrer a​n der Kriegsschule, 1903 w​urde er z​um Oberstleutnant befördert u​nd abermals i​m Generalstab verwendet. Danach wechselte e​r als Bataillonsführer z​um Infanterie-Regiment Nr. 87, w​o am 12. Dezember 1906 d​ie Beförderung z​um Oberst erfolgte. Im Jahr 1908 w​urde er Kommandant d​es in Marburg a​n der Drau stationierten Infanterie-Regimentes Nr. 47 „Graf v​on Beck-Rzikowsky“ ernannt. Im Jahr 1911 übernahm e​r das Kommando über d​ie in Sarajewo stationierte 12. Gebirgsbrigade u​nd am 3. Mai 1912 w​urde er z​um Generalmajor befördert.

Kommandos im Weltkrieg

Zu Beginn des Ersten Weltkrieges führte er während des Serbienfeldzuges 1914 die 12. Gebirgsbrigade im Rahmen der 48. Infanterietruppen-Division unter FML Eisler in der Schlacht an der Drina. Am 17. September begann beim Berg Mačkov kamen der serbische Gegenangriff gegen das übergeordnete k.u.k. XVI. Korps, der bis 22. September nach mehrtägigen Kämpfen um die Jagodnja scheiterte. Aus der 3., 15. und 16. Gebirgsbrigade wurde im Oktober 1914 in Bosnien-Herzegovina die 50. Infanterietruppen-Division gebildet, deren Kommando Generalmajor Kalser übertragen wurde. Im Rahmen der Schlacht auf der Romanja planina stieß die 50. Division mit der 3. und 15. Gebirgsbrigade aus dem Raum Foča gegen die montenegrinische Plevlje-Division vor. Im Zusammenwirken mit der 50. Infanterietruppen-Division des FML Trollmann wurde die serbische Division-Sumadija II bis zum 21. Oktober auf die Höhenlinie Kitak-Babljak-Vratar zurückgedrängt. Die danach festgelaufenen Truppen wurden von der oberen Drina nach Srebrenica zurückgezogen und ab 5. November über Ljubovija an die Drina verschoben um die Südflanke der in Richtung auf Valjevo vorgehenden 6. Armee zu decken.[5] Während der Schlacht an der Kolubara wurde die 50. Division bei Galič vordringend am 3. Dezember direkt vom Hauptstoß der serbischen 1. Armee unter General Živojin Mišić getroffen und schwer geschlagen. Während des folgenden Stellungskrieges gegenüber den Serben wurde Kalser am 1. März 1915 (Patent vom 14. Februar) zum Feldmarschallleutnant befördert. Nach der Kriegserklärung Italiens im Mai 1915 wurde Kalsers Division im Rahmen des XV. Korps (General der Infanterie Vinzenz Fox) nach Italien verlegt und im Raum Tolmein eingesetzt. Von Oktober 1915 bis Februar 1916 kommandierte Kalser bei der Gruppe des FML Sorsich die neu formierte 62. Infanterietruppen-Division im Feldzug in Montenegro und drang im Dezember 1915 über den Tara-Abschnitt gegen die Höhen von Pljevlja vor. Im Jänner 1916 kämpfte er während der Schlacht von Mojkovac gegen die montenegrinische Sandschak-Division.

Im März 1916 übernahm er zweitmalig die Führung der 50. Infanterietruppen-Division an der Isonzofront, eine Position die er im Juli 1916 mit dem Kommando über die 13. Schützendivision an der Ostfront tauschte. Nach Einsätzen während der Brussilow-Offensive in Wolhynien wurde die 13. Schützendivision nach Italien verlegt. Nach der 12. Isonzoschlacht erreichte die Division am 10. November 1917 bei Nervesa den Piave und entwickelte sich in ganzer Breite auf dem östlichen Ufer. Im Februar 1918 übernahm Kalser im Rahmen der 10. Armee die Führung des k.u.k. XX. Korps, das im Südwesten Südtirols beiderseits der Festung Riva mit der 49. Infanterie-Division und der Gruppe Schiesser die Front hielt. Am 19. Mai 1918 erreichte Kalser den Rang eines Generals der Infanterie. Nach dem verlorenen Krieg wurde Kalser ab 1. Januar 1919 verabschiedet und zog sich für die Pension nach Wien zurück.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Antonio Schmidt-Brentano: Die K.K bzw. K.u.K Generalität 1816–1918 (Memento des Originals vom 4. Oktober 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.oesta.gv.at. Österreichisches Staatsarchiv, Wien 2007 (PDF).
  2. Pierer's Universal-Lexikon, Band 8, Altenburg 1859, S. 522
  3. Constantin von Wurzbach: Kalser Edler von Maasfeld, Johann Nepomuk. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 10. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1863, S. 405 (Digitalisat).
  4. Constantin von Wurzbach: Seyssel d’Aix, Camilla Gräfin. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 34. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1877, S. 196 (Digitalisat).
  5. Österreich-Ungarns letzter Krieg Band I, S. 648 f
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