Frankenfeld (Baudenbach)
Frankenfeld ist ein Gemeindeteil des Marktes Baudenbach im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).
Frankenfeld Markt Baudenbach | |
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Höhe: | 297 m ü. NHN |
Fläche: | 2,85 km²[1] |
Einwohner: | 49 (25. Mai 1987)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 17 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Juli 1969 |
Postleitzahl: | 91460 |
Vorwahl: | 09164 |
Geographie
Das Dorf liegt am Laimbach, der der linke Oberlauf des Ehebachs ist. Gemeindeverbindungsstraßen führen zur Bundesstraße 8 (0,2 km südwestlich) über eine Brücke über den Laimbach, der unweit davon die Frankenfelder Mühle speist, talaufwärts nach Unterlaimbach zur Kreisstraße NEA 30 (1 km nordwestlich) und talabwärts zur Staatsstraße 2256 bei Baudenbach (2,6 km östlich).[3]
Geschichte
Der Ort wurde im Jahr 1303/17 im Lehenbuch des Hochstifts Würzburg als „Frankenfeld“ erstmals urkundlich erwähnt.[4] Der Ortsname leitet sich vom gleichnamigen Flurnamen ab. Mit Franken wurden unter Karl dem Großen speziell die Beamten und Königsbauern bezeichnet, die damals in der Königsmark Laimbach ansässig waren. Später entstand auf den Feldern ein kleines Haufenwegedorf.[5] In diesem Lehenbuch steht, dass dem Ritter Friedrich Kropf vom Hochstift der Zehnte in Frankenfeld aufgetragen wurde. Gerlach von Hohenlohe erhielt im 14. Jahrhundert von Heinz Markolf und später Betzolt Schwarzenberger und dessen Schwestern den Zehnt von „Frankenfelt“. Daneben gab es noch Güter, die Rüdiger von Sugenheim unterstanden. Neben den von Hohenlohe hatten auch die Grafen von Castell Besitz in Frankenfeld. Außerdem gab es Zinsgüter und Untertanen der Klöster Birkenfeld und Münchsteinach sowie einen Untertan des Rittergutes Obersteinbach. Landesherren waren die Fürsten von Schwarzenberg, in deren Territorium der Ort lag.[4]
1810 kam Frankenfeld an das Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Frankenfeld dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Baudenbach und 1813 gebildeten Ruralgemeinde Baudenbach zugeordnet. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) entstand die Ruralgemeinde Frankenfeld.[6][7] Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Neustadt an der Aisch zugeound in der Finanzverwaltung dem Rentamt Neustadt an der Aisch (1919 in Finanzamt Neustadt an der Aisch umbenannt, seit 1972 Finanzamt Uffenheim). In der freiwilligen Gerichtsbarkeit unterstand ein Anwesen dem Hochgericht Schwarzenberg, ein Anwesen dem Patrimonialgericht Obersteinbach (bis 1848) und ein Anwesen dem Patrimonialgericht Stübach (bis 1848).[8] Ab 1862 gehörte Frankenfeld zum Bezirksamt Neustadt an der Aisch (1939 in Landkreis Neustadt an der Aisch umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Neustadt an der Aisch (1879 in das Amtsgericht Neustadt an der Aisch umgewandelt). Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 2,850 km².[1]
Am 1. Juli 1969, also noch vor der Gebietsreform in Bayern, wurde Frankenfeld nach Baudenbach eingemeindet.[9]
Baudenkmäler
- Zu Haus Nr. 9: Scheune mit Quadersockel, Fachwerkaufbau, steiles abgewalmtes Dach mit offenem First. West- und Ostseite verbrettert. Innen 3 × 2 Säulen mit Kopfstreben. Zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts[10]
- Haus Nr. 19: Ursprünglich eingeschossiges Frackdachhaus mit Halbwalm, nur Wohnteil erhalten. Zweiflügelige Haustür dreifeldrig mit Oberlichte, Felder mit Netzwerk, zweites Viertel des 18. Jahrhunderts, abgerissen[10]
- Grenzstein
- Steinkreuz
von Ludwig Eisen im Laimbach gefunden und von den Frankenfeldern am jetzigen Ort aufgestellt.
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 122 | 126 | 122 | 125 | 136 | 133 | 139 | 122 | 127 | 107 | 106 | 106 | 105 | 109 | 117 | 106 | 95 | 98 | 90 | 146 | 147 | 116 | 99 | 67 | 49 |
Häuser[11] | 20 | 20 | 19 | 19 | 19 | 18 | 17 | 19 | 17 | ||||||||||||||||
Quelle | [12] | [13] | [14] | [14] | [15] | [14] | [16] | [14] | [14] | [17] | [14] | [14] | [18] | [14] | [14] | [14] | [19] | [14] | [14] | [14] | [20] | [14] | [1] | [21] | [2] |
Religion
Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Veit (Unterlaimbach) gepfarrt, die Einwohner römisch-katholischer Konfession nach Mariä Himmelfahrt (Ullstadt).
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Frankenfeld. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 200 (Digitalisat).
- Hanns Hubert Hofmann: Neustadt-Windsheim (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 2). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 452071216, S. 185 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Franckenfeld. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 248 (Digitalisat).
- Peter Schneider: Der Steigerwald in der Gesamtschau. Stürtz, Würzburg 1958, DNB 454428790, S. 235.
- Hans Sponholz u. a. (Hrsg.): Landkreis Neustadt an der Aisch. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-Pörsdorf/Obb. 1972, DNB 720137675, S. 96.
- Richard Strobel: Landkreis Neustadt an der Aisch (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 32). Deutscher Kunstverlag, München 1972, DNB 730125742, S. 69.
Weblinks
- Frankenfeld auf der Website baudenbach.de
- Frankenfeld in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 7. September 2021.
- Frankenfeld in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 19. September 2019.
- Frankenfeld im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 804 (Digitalisat).
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 338 (Digitalisat).
- Frankenfeld im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- H. Sponholz (Hrsg.): Landkreis Neustadt an der Aisch, S. 96.
- P. Schneider: Der Steigerwald in der Gesamtschau, S. 235.
- Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 59 (Digitalisat).
- H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 220.
- H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 185.
- Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 536 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- R. Strobel: Landkreis Neustadt an der Aisch, S. 69. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
- Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 26 (Digitalisat).
- Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 198 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 179, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1056, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1221, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1155 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1228 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1265 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1097 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 175 (Digitalisat).