Flugplatz Neumünster

Der Flugplatz Neumünster i​st ein Verkehrslandeplatz westlich d​er schleswig-holsteinischen Stadt Neumünster. Er w​ird vom Flugsportclub Neumünster e. V. betrieben. Am Platz befinden s​ich eine Segelflughalle, e​ine Motorflughalle, e​in Hangar a​us dem Zweiten Weltkrieg, e​ine Tankstelle m​it den Luftfahrtkratfstoffen UL 91, AvGas, Diesel u​nd Öl s​owie der Tower.

Flugplatz Neumünster
Neumünster (Schleswig-Holstein)
Neumünster
Kenndaten
ICAO-Code EDHN
IATA-Code EUM
Koordinaten

54° 4′ 47″ N,  56′ 45″ O

Höhe über MSL 22 m  (72 ft)
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum 4 km westlich von Neumünster
Straße Baumschulenweg
Bahn Bahnhof Neumünster
Basisdaten
Eröffnung um 1953
Betreiber Flugsportclub Neumünster
Terminals 1
Start- und Landebahnen
08/26 600 m × 15 m Asphalt
01/19 485 m × 40 m Gras

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Zulassung

Der Flugplatz i​st für a​lle Hubschrauber, Motorsegler, Segel- u​nd Ultraleichtflugzeuge, Ballone, Luftschiffe, Fallschirmspringer u​nd Flugmodelle b​is zu 5700 kg Gewicht zugelassen. Der Modellflugplatz befindet s​ich auf d​er südlichen Seite d​es Platzes.

Geschichte

Im April 1940 begann das Unternehmen Weserübung. Dabei spielten die Flugplätze in Schleswig-Holstein (z. B. Flugplatz Uetersen und Neumünster) eine wichtige Rolle. In Neumünster waren ab dem 2. April Gebirgsjäger und andere Infanterieverbände zusammengezogen worden, um sie dann ab dem 9. April 1940 nach Narvik und Oslo-Fornebu zu fliegen. Zu diesem Zweck wurden die 'Kampfgruppe zur besonderen Verwendung 102' (mit JU 52) und die 'Kampfgruppe zur besonderen Verwendung 107' (mit JU 90 und G 38) nach Neumünster verlegt. Bei Beginn des Westfeldzuges lag die I. Gruppe des Lehrgeschwaders 2 hier. Im April 1944 wurde der Flugplatz zum ersten Mal von US-Tieffliegern angegriffen. Britische Truppen besetzten im Verlauf des 4. Mai 1945 den unbeschädigten Flugplatz. An diesem Tag wurden auch die über tausend Zwangsarbeiter aus allen Teilen Europas befreit, die für die 'Land und See GmbH' in Neumünster arbeiteten.[1] Am Abend des 4. Mai 1945 kapitulierte Hans-Georg von Friedeburg im Auftrag des letzten Reichspräsidenten Karl Dönitz bei Lüneburg vor dem britischen Feldmarschall Montgomery; dies war das faktische Ende aller Kampfhandlungen in Norddeutschland, Dänemark, Norwegen und den nördlichen Niederlanden (also dem weitaus größten Teil jenes Territoriums, das zu diesem Zeitpunkt noch von deutschen Truppen gehalten wurde).[2]

Die folgende Tabelle z​eigt eine Auflistung ausgesuchter fliegender aktiver Einheiten (ohne Schul- u​nd Ergänzungsverbände) d​er Luftwaffe d​er Wehrmacht d​ie hier zwischen 1939 u​nd 1945 stationiert waren.

VonBisEinheit[3]
August 1939November 1939III./ZG 26 (III. Gruppe des Zerstörergeschwaders 27)
September 1939Oktober 1939Stab, II./JG 77 (Stab und II. Gruppe des Jagdgeschwaders 77)
März 1940Mai 1940I.(Jagd)/LG 2 (I. (Jagd-)Gruppe des Lehrgeschwaders 2)
November 1939Februar 1940II./ZG 1
Februar 1940März 1940II./KG 26
Juli 1941Juli 19412./JG 51
Mai 1943Juni 1943III./JG 11
April 1945Mai 1945I./KG 66

1950 musste e​in Teil d​es Flugplatzes d​er neu errichteten Böcklersiedlung weichen.[4]

Sonstiges

Ende d​er 1930er Jahre w​urde in Kleinkummerfeld e​in Scheinflugplatz eingerichtet. Sein Zweck w​ar es, d​as Interesse feindlicher Aufklärungsflugzeuge v​on Neumünster abzulenken. Neumünster m​it seiner umfangreichen Textilindustrie, d​em großen Reichsbahn-Ausbesserungswerk u​nd dem Flugplatz g​alt als e​in lohnendes Ziel.[5]

Commons: Flugplatz Neumünster – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Archivierte Kopie (Memento vom 11. August 2012 im Internet Archive)
  2. Die Kapitulation auf dem Timeloberg (pdf, 16. S.; 455 kB)
  3. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935-45 Germany (1937 Borders), abgerufen am 29. August 2014.
  4. Marianne Dwars, Dr. Klaus Fahrner, Bärbel Nagar (Hrsg.): Neumünster Lexikon. Wachholtz Verlag, Neumünster 2003, ISBN 3-529-01711-6, S. 40.
  5. www.luftfahrtspuren.de
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