Flugplatz Allstedt
Der Flugplatz Allstedt ist ein deutscher Sonderlandeplatz bei Allstedt. Er ist für Flugzeuge bis 5700 kg zugelassen. Der Flugplatz Allstedt liegt im Landkreis Mansfeld-Südharz in Sachsen-Anhalt, rund 95 Kilometer westlich von Leipzig.
Flugplatz Allstedt | |||
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Kenndaten | |||
ICAO-Code | EDBT | ||
Koordinaten | |||
Höhe über MSL | 284 m (932 ft) | ||
Verkehrsanbindung | |||
Entfernung vom Stadtzentrum | 5 km südöstlich von Allstedt | ||
Basisdaten | |||
Eröffnung | 1955 | ||
Betreiber | Bau- und Liegenschaftsmanagement Sachsen-Anhalt (BLSA) | ||
Start- und Landebahn | |||
07/25 | 1200 m × 30 m Beton | ||
Flugbetrieb
Vom Flugplatz aus finden keine Linienflüge statt, Charterflüge sind jedoch mit zugelassenem Fluggerät möglich. Am Flugplatz waren im Jahre 2018 26 Flugzeuge stationiert, darunter eine für Instrumentenflug zugelassene Antonow An-2.[1] Die Ostdeutsche Drachen- und Ultraleichtschule nutzt den Flugplatz. Seit 2015 findet in der Regel am letzten Wochenende im August ein Flugplatzfest mit umfangreichem Flugbetrieb statt, daneben jährlich ein Opel-, ein Renault 19- und ein Ford Escort-Treffen. Ein weiterer Höhepunkt auf dem Gelände ist das jährlich im Juli stattfindende markenoffene Tuningtreffen Meet for Speed. Im Jahr 2015 fand zum ersten Mal das Freakstock-Festival statt.
Geschichte
Der Platz wurde ab 1955 errichtet und war bis 1992 Militärflugplatz der Fliegerkräfte der Westgruppe der sowjetischen Streitkräfte. Anfangs wurde er als Reserve- und Ausweichflugplatz genutzt, meist von Jagd- und Jagdbomberfliegereinheiten der in der DDR stationierten 16. Luftarmee, zum Beispiel, wenn deren Heimatbasen von Baumaßnahmen betroffen waren. Ab 1970 kamen Hubschrauber der sowjetischen Armeeflieger hinzu. Eine dauerhafte Belegung erfolgte ab 1967 mit der Stationierung des mit MiG-21R und Su-17 ausgerüsteten 294. ORAP (Selbstständiges Aufklärungsfliegerregiment). Ihm folgte als zweiter Hauptnutzer ab 1985 das mit Mi-8 und Mi-24 ausgestattete 225. OBWP (Selbstständiges Kampfhubschrauberregiment). Beide Einheiten blieben bis zum Mai 1991 in Allstedt. Ab 1972 wurde der Flugplatz zum turnusmäßigen Austausch von GSSD-Angehörigen genutzt und deshalb regelmäßig von Verkehrsflugzeugen der Aeroflot angeflogen. Im Juli 1991 wurde das Gelände den deutschen Behörden übergeben, die im Folgenden erhebliche Rückbaumaßnahmen durchführen ließen. So wurde unter anderem ab 1996 die für die Armeeangehörigen von 1966 bis 1968 errichtete Wohnzone, bestehend aus 17 vier- bis fünfgeschossigen Plattenbauten nebst dazugehöriger Infrastruktur mit Einkaufsmöglichkeiten und einer Schule, komplett abgerissen und die 2500×60-m-Landebahn auf 1200 m gekürzt.
Der Flugplatz verfügte über eine etwa 10,5 km lange Anschlussbahn zur Anlieferung von Material und Treibstoffen. Sie zweigte am Kilometer 17,40 von der Bahnstrecke Röblingen am See–Vitzenburg ab und verlief im Wesentlichen parallel zur heutigen Landesstraße 219, die aus topographischen Gründen dreimal gequert werden musste; der Ort Lodersleben wurde nördlich umfahren.[2][3] Nahe der östlichen Flugplatzgrenze wendete sich die Bahnstrecke scharf nach Nordosten und endete im zum Flugplatz gehörenden Militärgelände zwischen den Ortschaften Winkel und Gatterstädt. Die mit schwerem Oberbau ausgestattete Bahn wurde erst nach dem Jahr 2000 abgebaut.
Literatur
- Stefan Büttner: Rote Plätze. Russische Militärflugplätze Deutschland 1945–1994. Fliegerhorste–Aerodrome–Militärbrachen. Hrsg.: Lutz Freundt. AeroLit, Berlin 2007, ISBN 978-3-935525-11-4, S. 180/181.
Weblinks
- allstedt-flugplatz.de Website des Flugplatzes Allstedt (EDBT)
Einzelnachweise
- Flugplatz Allstedt: Flotte. Abgerufen am 9. Februar 2020.
- Topographische Karte der DDR 1:50 000, Blätter M-32-23-D und M-32-24-C. Herausgeber: Ministerium für Nationale Verteidigung der DDR, Militärtopographischer Dienst, Ausgabe 1988
- Regionalkarte Sachsen-Anhalt, Blatt 4: Raum Halle-Merseburg, Harzvorland. Kartengrundlage: Topographische Karte der ehemaligen DDR 1:100 000, Ausgabe 1986–1990. Landesamt für Vermessung und Datenverarbeitung Sachsen-Anhalt, 2. Auflage 1993