Ersrode
Ersrode ist ein Ortsteil der Gemeinde Ludwigsau im Nordosten Hessens im Landkreis Hersfeld-Rotenburg.
Ersrode Gemeinde Ludwigsau | |
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Höhe: | 383 m ü. NHN |
Fläche: | 16,09 km²[1] |
Einwohner: | 383 (31. Dez. 2015)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 24 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1971 |
Eingemeindet nach: | Ludwigseck |
Postleitzahl: | 36251 |
Vorwahl: | 06670 |
Blick nach Norden über Ersrode, vom Dörnberg. |
Geographische Lage
Ersrode liegt im Nordostteil des Knüllgebirges (Knüll) rund 13,7 km (Luftlinie) nordwestlich von Friedlos, dem Sitz der Ludwigsauer Gemeindeverwaltung. Es befindet sich im oberen Beisetal. Nächster Nachbarort ist das südsüdwestlich auch an der Beise gelegene Ludwigsauer Dorf Hainrode.
Zwischen Ersrode, Sterkelshausen und Beenhausen steht das bis heute von den Eigentümern bewohnte Schloss Ludwigseck. Zwischen Schloss und Dorf verläuft die Wasserscheide zwischen den Fulda-Zuflüssen Beise im Westen und Rohrbach im Osten. Etwa 1,5 km südöstlich des Dorfs liegt im gleichnamigen Tal das Naturschutzgebiet Malchustal mit dem am Rohrbach-Zufluss Malchustalbach gelegenen Malchusteich.
Geschichte
Erstmals erwähnt wird Orsrode im Jahre 1375 als Lehen der Abtei Hersfeld. Das Gericht „in der Rohrbach“ (später Gericht Ludwigseck) bestand 1538 aus den Dörfern Beenhausen, Gerterode, Heierode, Rohrbach, Ober- und Niederthalhausen sowie Tann. Teilweise werden auch Ersrode, Trunsbach und die Wüstung Schöpbach dazugezählt. Die Gerichtsstätte befand sich im Dorf Tann. Das Gericht gehörte ab 1579 zum Amt Rotenburg, welches von 1627 bis 1835 Teil der Rotenburger Quart war.[1]
1837 brannte nach einem Blitzschlag die Dorfkirche ab; für den heutigen, verhältnismäßig großen Kirchenbau wurde 1841 der Grundstein gelegt. Die Kirche aus großen Sandsteinquadern wird umgeben von einer niedrigen Mauer, die ehemals den Friedhof mit verbliebenen Grabmälern einfriedete. Im Inneren der Kirche befinden sich zwei große Epitaphe der Patronatsherren Riedesel Freiherren zu Eisenbach, die das Schloss Ludwigseck über Jahrhunderte bewohnten; dieses besitzen heute die von und zu Gilsa. Eine wertvolle, historische Arbeit ist die alte Wegmann-Orgel aus dem Jahr 1771. Noch heute besteht das Patronat der Riedesel mit Stammsitz in Lauterbach fort.
Am 31. Dezember 1971 wurde das damals dem Landkreis Rotenburg angehörende Ersrode in die neue Gemeinde Ludwigseck eingegliedert. Diese wurde bereits am 1. August 1972 aufgelöst und kam zur Gemeinde Ludwigsau.[2]
Infrastruktur
Im Ort gibt es ein Dorfgemeinschaftshaus und ein Altenhilfszentrum.
Verkehr
In Ersrode treffen sich die Landesstraßen 3253 (Hainrode–Ersrode–Sterkelshausen) und 3254 (Hausen–Ersrode–Beenhausen). Nordwestlich vorbei am Dorf verläuft die Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg, die zwischen dem Schalkenbergtunnel im Norden und Hainrodetunnel im Süden auf einer kurzen Brücke über die Beise führt. Den öffentlichen Personennahverkehr stellt die ÜWAG Bus GmbH mit der Linie 320 sicher. Durch Ersrode führt entlang der Beise von ihrer Quelle bei Hainrode bis zur Mündung in die Fulda in Beiseförth der Beisetal-Mühlen-Radweg.
Einzelnachweise
- Der Ort im Internetauftritt der Gemeinde Ludwigsau, abgerufen im Oktober 2016.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 397 und 406.
Weblinks
- Der Ort im Internetauftritt der Gemeinde Ludwigsau
- Ersrode, Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Literatur über Ersrode In: Hessische Bibliographie[1]
- Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!