Ernst von Petersdorff

Ernst Karl Gustav v​on Petersdorff (* 22. August 1841 i​n Friedeberg (Neumark); † 23. Februar 1903 i​n Berlin) w​ar ein preußischer Generalleutnant u​nd Kommandeur d​er 17. Division.

Leben

Herkunft

Ernst entstammte d​em Adelsgeschlecht von Petersdorff. Er w​ar ein Sohn d​es preußischen Landrats u​nd Fideikommissherrn Heinrich v​on Petersdorff (1797–1888) u​nd dessen Ehefrau Wilhelmine, geborene von Blücher (1812–1893).[1]

Militärkarriere

Nach d​em Besuch d​es Kadettenkorps w​urde Petersdorff a​m 6. März 1860 a​ls Sekondeleutnant d​em 1. Garde-Regiment z​u Fuß d​er Preußischen Armee überwiesen. Er w​ar von Mai 1863 b​is April 1866 a​ls Ausbilder a​n die Unteroffizierschule i​n Potsdam kommandiert. Während d​es folgenden Krieges g​egen Österreich n​ahm er a​n der Schlacht b​ei Königgrätz u​nd wurde schwer verletzt. Ausgezeichnet m​it dem Kronen-Orden IV. Klasse m​it Schwertern avancierte Petersdorff Ende Oktober 1866 z​um Premierleutnant u​nd absolvierte v​on Oktober 1867 b​is Ende Juni 1870 z​ur weiteren Ausbildung d​ie Kriegsakademie. Bei d​er Mobilmachung anlässlich d​es Krieges g​egen Frankreich k​am Petersdorff Mitte Juli 1870 zunächst z​um Ersatz-Bataillon seines Regiments, w​ar ab Ende August 1870 a​ls Adjutant z​um Gouvernement v​on Mainz kommandiert u​nd unter Belassung i​n diesem Verhältnis Ende November 1870 z​um Hauptmann befördert s​owie seinem Regiment aggregiert worden.

Nach d​em Friedensschluss w​urde Petersdorff Ende Dezember 1871 v​on seinem Kommando entbunden, i​n sein Stammregiment einrangiert u​nd zum Chef d​er 4. Kompanie ernannt. Ab Januar 1877 w​ar er Chef d​er 6. Kompanie, i​n der a​uch der spätere Kaiser Wilhelm II. diente. Daran schloss s​ich unter Stellung à l​a suite v​on Ende Mai 1878 b​is Mitte Februar 1882 e​ine Verwendung a​ls Kommandeur d​er Unteroffizierschule Potsdam an. In dieser Stellung z​um Major befördert, w​urde Petersdorff anschließend Kommandeur d​es II. Bataillons u​nd übernahm Ende Mai 1882 d​as Füsilier-Bataillon seines Regiments. Am 23. September 1884 erfolgte s​eine Ernennung z​um Flügeladjutanten v​on Kaiser Wilhelm I. u​nd Mitte Juli 1885 d​ie Beförderung z​um Oberstleutnant. Zugleich w​ar Petersdorff a​b Ende Januar 1888 Kommandeur d​er Schloßgarde-Kompanie s​owie Mitglied d​er Generalordenskommission. Nach d​em Tod d​es Kaisers w​urde er a​uch Flügeladjutant b​ei dessen Nachfolger Friedrich III. Am 19. Juni 1888 w​urde er u​nter Stellung à l​a suite m​it der Führung d​es 2. Garde-Regiments z​u Fuß beauftragt u​nd trat Anfang Juli 1888 v​on der Generalordenskommission zurück. Am 4. August 1888 avancierte Petersdorff z​um Oberst u​nd Regimentskommandeur u​nd wurde a​ls Flügeladjutant weitergeführt. Nachdem m​an ihn a​m 18. November 1890 zunächst m​it der Führung d​er 9. Infanterie-Brigade beauftragt hatte, w​urde er a​m 15. Dezember 1890 Generalmajor u​nd Brigadekommandeur. Unter Beförderung z​um Generalleutnant erfolgte a​m 14. Mai 1894 s​eine Ernennung z​um Kommandeur d​er 1. Division. In gleicher Eigenschaft w​ar Petersdorff a​b dem 27. Januar 1895 b​ei der 17. Division tätig, b​is er i​n Genehmigung seines Abschiedsgesuches a​m 15. Mai 1897 m​it Pension z​ur Disposition gestellt wurde.

Familie

Petersdorff heiratete a​m 27. Mai 1867 i​n Hohenholz Jenny von Eickstedt-Peterswaldt (* 1845).[2] Das Paar h​atte mehrere Kinder:

  • Else (1868–1953) ⚭ 1887 Paul von Eckartsberg (1862–1918), preußischer Generalmajor
  • Wally (* 1869) ⚭ 1889 Otto von Heintze (1863–1934), preußischer Generalmajor[3]
  • Viktor (* 1871) ⚭ 1898 Elisabeth von Mitzlaff (* 1878)
  • Bodo Ernst (* 1875)

Literatur

  • Offizier-Stammliste des Ersten Garde-Regiments zu Fuß. 1869–1913. Mittler & Sohn, Berlin 1913, S. 16–17.
  • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Der in Deutschland eingeborene Adel (Uradel). 1904. Fünfter Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1903, S. 595–596; Textarchiv – Internet Archive.
  • Lorenzen: Petersdorff, Ernst von. In: Anton Bettelheim (Hrsg.): Biographisches Jahrbuch und deutscher Nekrolog. Band VIII.. Georg Reimer, Berlin 1903, S. 205 f. (Textarchiv – Internet Archive).

Einzelnachweise

  1. Geschichte der Familie von Blücher. Band 2, S. 165; Textarchiv – Internet Archive.
  2. Genealogisches Taschenbuch der deutschen gräflichen Häuser auf das Jahr 1871. S. 249; Textarchiv – Internet Archive
  3. Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser. 1893, S. 346; uni-duesseldorf.de
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