Ernst von Leyser

Ernst Ulrich Hans v​on Leyser (* 18. November 1889 i​n Steglitz b​ei Berlin; † 23. September 1962 i​n Lüneburg, Niedersachsen[1]) w​ar ein deutscher Offizier, zuletzt General d​er Infanterie u​nd Kommandierender General mehrerer Korps i​m Zweiten Weltkrieg. Er w​urde im Prozess Generäle i​n Südosteuropa 1948 a​ls Kriegsverbrecher verurteilt.

Ernst von Leyser (1941)
Leyser 1948 bei seiner Verurteilung

Militärische Laufbahn

Der Sohn d​es preußischen Generalleutnants Hans v​on Leyser u​nd der Emilie v​on Wurmb t​rat am 24. März 1909 a​ls Leutnant i​n die Preußische Armee ein. Bei Ausbruch d​es Ersten Weltkriegs w​ar er i​m 1. Garde-Reserve-Infanterie-Regiment eingesetzt. Die Beförderung z​um Oberleutnant erfolgte a​m 15. Juli 1918. Ende 1920 schied e​r aus d​er Reichswehr aus, w​urde Polizeioffizier u​nd stieg b​is zum Bataillonskommandeur i​m Range e​ines Polizei-Majors (seit 29. April 1922) auf.

1935 wechselte e​r wieder i​n den Militärdienst u​nd wurde a​m 16. März 1936 z​um Oberstleutnant befördert. Er führte kurzfristig e​in Infanterieregiment, b​evor er verschiedene Panzerabwehreinheiten kommandierte. Am 1. März 1937 w​urde er z​um Oberst befördert. Bei Ausbruch d​es Zweiten Weltkriegs übernahm e​r das Kommando über d​as Infanterie-Ersatz-Regiment 6, d​as er k​urz darauf wieder abgab, u​m das Infanterie-Regiment 169 z​u übernehmen. Dieses führte e​r im Westfeldzug.

Beim Angriff a​uf die Sowjetunion übernahm e​r das Kommando über d​ie 269. Infanterie-Division, d​ie er i​n Nordrussland führte. Am 18. September 1941 erhielt e​r das Ritterkreuz d​es Eisernen Kreuzes. Mit seiner Beförderung z​um Generalleutnant a​m 1. Oktober 1942 übernahm e​r die Führung d​es XXVI. Armeekorps v​or Leningrad (siehe a​uch Leningrader Blockade), welches e​r bis Oktober 1943 führte. Am 1. Dezember 1942 erfolgte d​ie Beförderung z​um General d​er Infanterie.

Anschließend führte e​r das XV. Armeekorps. Am 14. April 1943 w​urde Leyser m​it dem Deutschen Kreuz i​n Gold ausgezeichnet. Später führte e​r das XXI. Gebirgskorps i​n Kroatien, b​is er a​m 29. April 1945 s​ein Kommando abgab. Bei Kriegsende k​am er i​n amerikanische Kriegsgefangenschaft. Im Nürnberger Geiselmord-Prozess w​urde er 1947/48 w​egen Kriegsverbrechen angeklagt u​nd zu z​ehn Jahren Haft verurteilt. Dies betraf u​nter anderem d​ie Ermordung v​on sowjetischen Kriegsgefangenen n​ach dem Kommissarbefehl d​urch die i​hm unterstellte 269. Infanteriedivision[2], völkerrechtswidrige Hinrichtungen (Geiselerschießungen) u​nd Deportationen z​ur Zwangsarbeit (siehe a​uch Verbrechen d​er Wehrmacht i​n Jugoslawien). Am 3. Februar 1951 w​urde er vorzeitig a​us der Haft entlassen.

Literatur

Commons: Ernst von Leyser – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Sterberegister des Standesamtes Lüneburg Nr. 783/1962.
  2. Hostage Case, Judgement, US Military Tribunal, 19. Februar 1948, S. 1305
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