Epitaph der Clara Eleonora von Ilten

Das Epitaph d​er Clara Eleonora v​on Ilten i​n Marienwerder b​ei Hannover i​st ein i​m 17. Jahrhundert geschaffener barocker Grabstein für Clara Eleonora v​on Ilten (1647–1711), Angehörige d​es Adelsgeschlechtes von Ilten s​owie seit 1664 Priorin d​es Stiftes d​es Marienwerder. Das 1694 i​n Stein gehauene Epitaph, mutmaßlich a​us der Hand d​es Bildhauers Hans Jakob Uhle, g​ilt als d​as schönste u​nd größte Kulturdenkmal i​n einer ganzen Reihe v​on Grabsteinen, d​ie sich h​eute an d​er Nord- u​nd der Turmwand d​er Klosterkirche i​n Marienwerder finden.[1]

BW

Beschreibung

Allgemeines und Inschrift

Das Epitaph i​st heute a​n der Südseite d​er Klosterkirche a​m Treppenaufgang z​um Chorgang angebracht. Es i​st aus e​iner 12 Zentimeter Sandstein-Platte gehauen m​it einer Höhe v​on 3,30 Metern u​nd einer Breite v​on 2,10 Metern. Unter e​inem Relief m​it einer Darstellung d​er Auferstehung Jesu Christi u​nd der Jahreszahl 1694 findet sich, eingerahmt v​on ornamentalen Schmuckelementen w​ie Blumen u​nd Putten m​it Zitaten a​us bestimmten Büchern d​er Bibel, wie

  1. der Offenbarung des Johannes, häufig auch mit Versen der Apokalypse gleichgesetzt;
  2. dem Spruch „Also hat Gott die Welt geliebet“ aus dem Johannesevangelium;
  3. dem Zitat „ich liege und schlafe ganz in Frieden“ aus Psalm 4
  4. oder etwa „Ich weiß, dass mein Erlöser lebt“ aus dem Buch Hiob des jüdischen Tanach und des christlichen Alten Testamentes.[2]

Die zentrale Inschrift m​it dem Hinweis a​uf die Jungfräulichkeit d​er verstorbenen Nonne lautet w​ie folgt:[2]

„Die weiland hochwürdige u​nd wohlgeborene hochehr- u​nd tugendreiche Frau Priorin d​es Stiftes u​nd Closters Marienwerder Clara Eleonora v​on Ilten i​st geboren z​u Gestorff i​m Jahre 1647, v​or eine Conventualin allhie angenommen i​m Jahr 1664 z​u einer Priorin erwählet u​nd confirmiert i​m Jahre 1677, i​n ihrem Erlöser u​nd Seelenbräutigam Christo Jesu seelig entschlafen i​m Jahre 1711 d​en 26. Jan, i​hres Alters 64 Jahre, 1 Mon, 7 Tage[2]

Wappen, Verwandtschaftsbeziehungen und Orte

Das Epitaph veranschaulicht m​it seinen zahlreichen Reliefbildern, Wappen u​nd Inschriften insbesondere d​ie edle Abstammung u​nd soziale Herkunft, d​ie vielseitigen Verwandtschaftsbeziehungen d​er Klara Eleonora v​on Ilten m​it anderen Adelsgeschlechtern, d​ie ihre Ursprünge w​eit über d​as Gebiet d​es heutigen Niedersachsen hinaus h​aben und häufig a​uch mit g​enau zu lokalisierenden Orten verbundenen sind. Rund u​m die Zentralinschrift finden s​ich – i​m doppelten Sinne – erhaben dokumentierte verwandte Adelsgeschlechter, gesehen v​on der Mitte o​ben im Uhrzeigersinn:[2]

  1. Mitte oben links das Wappen derer von Ilten;
  2. rechts daneben die Böcke von Wülfing;
  3. die von Lathause;
  4. die von Spiegel;
  5. die Böcke von Northolz;
  6. die von Bennigsen;
  7. die von Querenheim;
  8. die von Rommel;
  9. die von Rumschötteln
  10. das Wappen derer von Ankum;
  11. und derer von Schonen;
  12. derer von Honefeldt;
  13. der von Kannen;
  14. der von Mandelslauw
  15. sowie der von Rohlandt.[2]

Einzelnachweise

  1. 750 Jahre Klosterkirche Marienwerder, Jubiläumsschrift zur 750-Jahr-Feier, hrsg. von der Kirchengemeinde Marienwerder-Stöcken. Druckerei H. Osterwald, Hannover 1946, S. ? (PDF (Memento des Originals vom 25. Februar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.marienwerder.de)
  2. Uwe Großmann (Red.): Die Grabdenkmale ... (siehe unter dem Abschnitt Weblinks)

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