Enterobacteria-Phage T2
Enterobacteria-Phage T2 (kurz: Bakteriophage T2, Phage T2) ist ein Virus-Stamm, der Kolibakterien (Escherichia coli) infiziert und abtötet. Er gehört zur Spezies (Art) Escherichia-Virus T4 (alias T-Even phages) in der Gattung Tequatrovirus, Unterfamilie Tevenvirinae und damit zur Familie der Myoviren (Myovridae).
Bakteriophage T2 | ||||||||||||||||||||||
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Bakteriophage T2 | ||||||||||||||||||||||
Systematik | ||||||||||||||||||||||
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Taxonomische Merkmale | ||||||||||||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||||||||||||
Enterobacteria phage T2 | ||||||||||||||||||||||
Kurzbezeichnung | ||||||||||||||||||||||
T2 | ||||||||||||||||||||||
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Aufbau und Replikation
Das Genom der T2-Phagen besteht aus linearer doppelsträngiger DNA, mit Wiederholungen an beiden Enden. Das Erbmaterial in den Virionen (Virusteilchen) von T2 ist von einem schützenden Kapsid aus Protein umgeben.
Der T2-Phage kann eine E. coli-Zelle schnell in eine T2-produzierende Fabrik verwandeln. Die Phagen-Virionen werden freigesetzt, wenn es am Schluss die Zelle zerreißt (Lyse).[2]
Wie alle Mitglieder in der Virusordnung Caudovirales haben die T4-Virionen eine sog. Kopf-Schwanz-Struktur. Den Kopf bildet das DNA-enthaltende Kapsid. Der Schwanz hat wie für Vertreter der Familie Myoviridae üblich eine mittlere Länge. Der Phage kann sich mit Hilfe der Proteine an seinen "Füßen" (den Schwanzfasern) an die Oberfläche eines Bakteriums anheften und sein genetisches Material (im Allgemeinen entweder DNA oder RNA, hier: DNA) injizieren.[2][3]
Dieses genetische Material nutzt die Ribosomen der Wirtszelle zur Replikation und zur Synthese von Proteinen für das Kapsid und den Schwanz des Phagen. Neue Phagenteilchen werden innerhalb der Zelle zusammengebaut (englisch Assembly), bis die Zellmembran lysiert (aufgerissen) wird. Die neu gebildeten Phagenteilchen sind nun frei, um weitere Zellen anzugreifen. Dieser Vorgang wird als lytischer Zyklus bezeichnet.[2]
Forschungsgeschichte
In Experimenten, die 1952 von Alfred Hershey und Martha Chase am Cold Spring Harbor Laboratory durchgeführt wurden, konnte gezeigt werden, wie die Virus-DNA in die Bakterienzellen injiziert wird, während die meisten Virus-Proteine draußen bleiben (Hershey-Chase-Experiment). Die injizierten DNA-Moleküle veranlassen die Bakterienzellen, weitere virale DNA und Proteine zu produzieren. Diese Entdeckungen waren entscheidend für die Auffassung, dass die DNA – und nicht die Proteine – das Erbmaterial sind.[4]
Zu den ersten Phagen, die im Detail untersucht wurden, gehörten sieben, die üblicherweise Kolibakterien infizieren. Sie wurden der Einfachheit halber als Typ 1 (englisch Type 1, T1), Typ 2 (T2) usw. bezeichnet. Aufgrund der strukturellen Ähnlichkeiten zwischen den Bakteriophagen T2, T4 und T6 werden diese heute zur Spezies der T-Even-Phagen (mit offiziellem Namen Escherichia virus T4, nach dem Typusstamm T4) zusammengefasst.
Einzelnachweise
- ICTV: ICTV Taxonomy history: Enterobacteria phage T4, EC 51, Berlin, Germany, July 2019; Email ratification March 2020 (MSL #35)
- Neil A. Campbell, Jane B. Reece: Biology, 7. Auflage, Benjamin-Cummings Publishing, 2003, ISBN 9780582831551.
- Mikroorganismen: Viren, auf: ChemgaPedia
- A. D. Hershey, Martha Chase: Independent functions of viral protein and nucleic acid in growth of bacteriophage. In: The Journal of general physiology. Band 36, Nummer 1, Mai 1952, S. 39–56, PMID 12981234, PMC 2147348 (freier Volltext).
Weblinks
- Bakterien & Viren, auf: learnable.net Bio-Arbeitsblätter
- Benedikt Johannes Hänggi: Die Phagentherapie und das Problem ihrer Verwirklichung, Universität Bern, Dissertation, 21. Oktober 2004. Siehe insbes. Abb. 4