Dibenzepin

Dibenzepin (Hersteller: Novartis) ist ein trizyklisches Antidepressivum, das 1965 auf den deutschen Markt kam.[5] Von der chemischen Struktur ist es verwandt mit den Benzodiazepinen und einigen Neuroleptika (Clozapin, Olanzapin, Quetiapin, Zotepin), ohne aber deren pharmakologischen Eigenschaften zu teilen. Dibenzepin hat eine relative kurze Halbwertszeit von ca. 9 Stunden bei einer Plasmabindung von 80 %. Es wirkt sedierend, antidepressiv und angstlösend. Es hat die typischen Nebenwirkungen der trizyklischen Antidepressiva (s. dort).

Strukturformel
Allgemeines
Freiname Dibenzepin
Andere Namen
  • 10-[2-(Dimethylamino)ethyl]-5-methyl-10,11-dihydro-5H-dibenzo[b,e][1,4]diazepin-11-on (IUPAC)
  • Dibenzepinum (Latein)
Summenformel C18H21N3O
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 4498-32-2
PubChem 9419
ChemSpider 9048
DrugBank DB13225
Wikidata Q412107
Arzneistoffangaben
ATC-Code

N06AA08

Wirkstoffklasse

Trizyklische Antidepressiva

Wirkmechanismus

nicht selektiver Monoamin-Reuptake-Hemmer

Eigenschaften
Molare Masse 295,38 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

116–117 °C[1]

Siedepunkt

185 °C (1,3 Pa)[1]

pKS-Wert

8,25 (Monohydrochlorid)[1]

Löslichkeit

löslich in Ethanol, Chloroform, Wasser (Monohydrochlorid)[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[3]
Toxikologische Daten

194 mg·kg−1 (LD50, Maus, oral)[4]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Therapeutisch werden Dosen von 240 bis 720 mg täglich eingesetzt.[6] Im Gegensatz zu anderen trizyklischen Antidepressiva liegen toxische Plasmaspiegeln von Dibenzepin wesentlich höher (über 3000 ng/ml).[7]

Anwendung in der Schwangerschaft

Es gibt klare Hinweise für Risiken des menschlichen Fötus, aber der therapeutische Nutzen für die Mutter kann überwiegen. Dibenzepin sollte in der Schwangerschaft nur eingesetzt werden, wenn es unbedingt erforderlich ist.[6]

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Dibenzepin kann die Reaktionsfähigkeit einschränken. Dies muss in Bezug auf die Fahrtüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen bedacht werden.[6]

Handelsnamen

Monopräparate

Noveril TR (CH), Noveril retard (A)[6][8]

Einzelnachweise

  1. Eintrag zu Dibenzepin. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 7. Juli 2014.
  2. The Merck Index. An Encyclopaedia of Chemicals, Drugs and Biologicals. 14. Auflage, 2006, ISBN 978-0-911910-00-1.
  3. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  4. Eintrag zu Dibenzepin in der ChemIDplus-Datenbank der United States National Library of Medicine (NLM)
  5. Psychopharmaka Zeittafel.
  6. Fachinformation Noveril® TR, Arzneimittel-Kompendium der Schweiz, Stand Juni 2010.
  7. Laborlexikon.de.
  8. AGES-PharmMed, Stand: Juni 2010.

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