Der Einstein des Sex
Der Einstein des Sex – Leben und Werk des Dr. Magnus Hirschfeld ist ein Filmdrama von Rosa von Praunheim aus dem Jahr 1999. Basierend auf realen Begebenheiten schildert der Film die Geschichte des Arztes, Sexualforschers und Vordenkers der Homosexuellen-Bewegung Magnus Hirschfeld. Mit Gesamtkosten in Höhe von 1,8 Millionen DM gilt der Film als Low-Budget-Produktion. Er kam am 16. März 2000 in die Kinos.[1]
Film | |
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Originaltitel | Der Einstein des Sex |
Produktionsland | Deutschland |
Originalsprache | Deutsch |
Erscheinungsjahr | 1999 |
Länge | 100 Minuten |
Altersfreigabe | FSK 12 |
Stab | |
Regie | Rosa von Praunheim |
Drehbuch | Chris Kraus, Valentin Passoni |
Produktion | Rosa von Praunheim |
Musik | Karl-Ernst Sasse |
Kamera | Elfi Mikesch |
Schnitt | Mike Shepard |
Besetzung | |
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Handlung
Magnus Hirschfeld studiert gemeinsam mit seinem Pflegebruder Richard Medizin. Die Meinungen der beiden gehen jedoch während des Studiums auseinander. Während Richard die konventionellen Lehrmeinungen adaptieren möchte, wehrt sich Magnus gegen die verbreitete Verurteilung von Homosexualität als krankhaft und unnatürlich. Nachdem Magnus einen jungen, um Hilfe bittenden Offizier bei einem spontanen Besuch zurückweist und sich dieser auf Grund seiner verbotenen Liebe zu einem Mann kurz darauf erschießt, beschließt er, sich der Sexualforschung zu widmen. Die Liebe seines Mitarbeiters Baron Hermann von Teschenberg versucht er nicht zu erwidern, um seine Karriere nicht zu gefährden.
Hirschfeld gründet das Wissenschaftlich-humanitäre Komitee um den Paragraphen 175 abzuschaffen, der die Homosexualität kriminalisiert.
Während seiner Arbeit mit Transvestiten lernt er Dorchen kennen, die soeben auf Grund ihrer Neigung ihren Beruf verloren hat und stellt sie als Haushälterin ein. Stark kritisiert wird seine Arbeit unter anderen auch von dem ersten Herausgeber einer homosexuellen Zeitschrift, Adolf Brand, der die von Magnus unterstützten „weibischen“ Verhaltensmuster ablehnt. Während des Ersten Weltkrieges arbeitet er als Lazarettarzt und gründet anschließend das Institut für Sexualwissenschaft. Nach einem Vortrag in München wird er durch „völkische Rowdys“ schwer verletzt. Der Student Karl Giese kommt ihm zu Hilfe. Giese wird später Mitarbeiter und Geliebter Hirschfelds. Auf Einladung der Regierung der UdSSR reist Hirschfeld nach Moskau und Leningrad; 1931 folgte eine Weltreise durch Nordamerika, Asien und den Orient. Dabei lernt er seinen neuen Lebensgefährten Li Shiu Tong kennen. Währenddessen kommen in Deutschland die Nationalsozialisten an die Macht. Magnus flüchtet nach Frankreich ins Exil und sieht in einer Wochenschau in einem Pariser Kino, wie sein Lebenswerk, das Institut für Sexualwissenschaft, von den Nationalsozialisten zerstört wird.
Zitate über den Film
„Manche wird es enttäuschen, dass der Film eine richtige Geschichte erzählt mit spannenden Charakteren, bei der man am Schluss weinen kann. Ich wollte, dass die historische Figur des Vaters der Schwulenbewegung ernst genommen wird und dass die Sittengeschichte der Jahrhundertwende glaubhaft wirkt. Ich hoffe, dass mein Film dazu beiträgt, dass der Name Hirschfeld wieder bekannter wird und dass die Nazis nicht recht behalten, die alles taten, damit sein Name in Vergessenheit gerät.“
Kritik
„Rascher Aufstieg und frühes Leid, politischer Furor und privates Desaster, erfreulich konventionell erzählt vor dem politischen Hintergrund der Weimarer Republik – ein filmisches Poesiealbum aufrechten Empfindens.“
„Ein lobenswerter Versuch, der bisweilen ausgesprochen dilettantisch ausfällt.“
Einzelnachweise
- Der Einstein des Sex. In: rosavonpraunheim.de. Abgerufen am 30. November 2017.
Weblinks
- Der Einstein des Sex in der Internet Movie Database (englisch)
- Der Einstein des Sex. In: rosavonpraunheim.de
- Der Einstein des Sex bei filmportal.de