Dürrenhembach
Dürrenhembach (umgangssprachlich: Dianhämba[2]) ist ein Gemeindeteil des Marktes Wendelstein im Landkreis Roth (Mittelfranken, Bayern).
Dürrenhembach Markt Wendelstein | |
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Höhe: | 370 m ü. NHN |
Einwohner: | 8 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 90530 |
Vorwahl: | 09129 |
Dürrenhembach |
Geographie
Der Weiler liegt etwa 6,5 Kilometer südöstlich von Wendelstein und 17 Kilometer südöstlich von Nürnberg. Die Rodungssiedlung ist von ausgedehnten Waldgebieten des Südlichen Reichswaldes umgeben. Der Hembach fließt durch den Ort und südöstlich davon durch die Neuweiher. Auch der Dürrenbach mündet dort hinein.
Die Kreisstraße RH 17 führt nördlich an Dürrenhembach vorbei und ist über eine Gemeindeverbindungsstraße mit ihm verbunden. 1,5 km westlich verlaufen die Bundesautobahn 9 und die Schnellfahrstrecke Nürnberg–Ingolstadt.[3]
Geschichte
Bei amtlichen Auseinandersetzungen mit Heinrich von Wendelstein wurde der Ort als „Dirrenhennbach“ 1325 erstmals schriftlich erwähnt. 1360 wurde das Gelände an die Herren von Wendelstein verpfändet. Der ursprüngliche Gewässername bezeichnete einen Bach, an dem es wilde Hühner gab. Das Präfix „Dürren-“ charakterisiert die wenig ertragreiche Bodenbeschaffenheit.[4]
Im späten 17. Jahrhundert wurde Dürrenhembach noch im Zusammenhang mit Waldschäden, Ungezieferbefall und Dürre erwähnt.[5] Mitte des 18. Jahrhunderts gab es vier bewirtschaftete Höfe und nach wie vor Brachflächen; etwa ab den 1830er Jahren tauchte in historischen Dokumenten auch häufig die Schreibweise „Dirnhembach“ auf.
In den Jahren 1874 bis 1890 kaufte Lothar von Faber alle Gehöfte und Güter in Dürrenhembach und ließ dort aufforsten. Das noch im Familienbesitz befindliche Forst- und Jagdgut gründete er 1875. Ein Großteil der Gebäude aus dem 18. und beginnenden 19. Jahrhundert ist im Kern noch erhalten, heute umfassend saniert und steht unter Denkmalschutz (siehe Liste der Baudenkmäler in Dürrenhembach).
Bis zur Gebietsreform in Bayern gehörte Dürrenhembach wie das benachbarte Sperberslohe zur Gemeinde Raubersried. 1971 wurden alle drei Orte nach Wendelstein eingemeindet; das als Ausflugsziel beliebte Rot- und Schwarzwildgehege am Faberhof wurde dem Markt Pyrbaum zugeordnet.[6]
Öffentlicher Nahverkehr
Es gibt eine Bedarfshaltestelle, die wochentags von einer Linie der VGN bedient wird.
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Dürrenhambach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 651 (Digitalisat).
- Friedrich Eigler: Schwabach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 28). Michael Laßleben, Kallmünz 1990, ISBN 3-7696-9941-6, S. 387, 480.
- Georg Paul Hönn: Dirren-Hembach. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 326 (Digitalisat).
- Eberhard Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1969, DNB 457000937, S. 29–31.
Weblinks
- Dürrenhembach auf der Website von Wendelstein
- Dürrenhembach in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 21. November 2021.
- Dürrenhembach in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 23. September 2019.
- Dürrenhembach im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 23. September 2019
- Dürrenhembach im Dekanat Ansbach von 1801
Einzelnachweise
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 349 (Digitalisat).
- E. Wagner: Stadt und Landkreis Schwabach, S. 29. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: dīɘnhęmbɒ.
- Dürrenhembach im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- E. Wagner: Stadt und Landkreis Schwabach, S. 29f.
- Wahre Ursachen der Baumtrockniß
- GenWiki Wendelstein