Curio TI
Curio ist eine politische Gemeinde im Kreis Magliasina des Bezirks Lugano innerhalb des Schweizer Kantons Tessin.
TI ist das Kürzel für den Kanton Tessin in der Schweiz und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Curio zu vermeiden. |
Curio | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Tessin (TI) |
Bezirk: | Bezirk Lugano |
Kreis: | Kreis Magliasina |
BFS-Nr.: | 5181 |
Postleitzahl: | 6986 |
Koordinaten: | 710495 / 95498 |
Höhe: | 569 m ü. M. |
Höhenbereich: | 338–1107 m ü. M.[1] |
Fläche: | 2,75 km²[2] |
Einwohner: | 578 (31. Dezember 2020)[3] |
Einwohnerdichte: | 210 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) | 17,5 % (31. Dezember 2020)[4] |
Website: | www.curio.ch |
Kirche San Pietro | |
Lage der Gemeinde | |
Geographie
Die Gemeinde liegt im mittleren Malcantone rund 3 Kilometer westlich von Agno im Südwesten des Kantons. Das Dorf liegt auf 556 m ü. M. am Südhang des 746 m ü. M. hohen Sciaroni (auch Gheggio) über dem Tal der Magliasina am Bach Riale di Molge. Dieser bildet unterhalb des Dorfes eine kleine Schlucht, ehe er in die Magliasina mündet, die die komplette östliche und nordöstliche Gemeindegrenze markiert. Im Südwesten erhebt sich der 813 m ü. M. hohe bewaldete Hügel I Mundínn (Monte Mondini), an dessen Westhang sich ein rund 0,1 km² grosses Gebiet erstreckt, das nur durch einen schmalen Korridor mit dem restlichen Gemeindegebiet zusammenhängt. Nordwestlich von Curio liegt auf 588 m ü. M. unterhalb des Monte Lema am Südosthang des Motto Croce die Exklave Bombinasco.
Die Nachbargemeinden sind im Norden Novaggio und Aranno, im Osten Bioggio, Neggio und Vernate, im Süden Pura und im Westen Novaggio, Bedigliora, Astano und Tresa.
Geschichte
Im Jahr 1196 wird das Dorf erstmals als Coira schriftlich erwähnt, später (1298) erscheint es als Cuyri. Im Jahr 1352 wird eine dem heiligen Petrus geweihte Kirche erwähnt. Um Bombinasco, einen Weiler zwischen Astano, Bedigliora und Sessa TI, stritten sich die Gemeinden Curio und Bedigliora lange; 1850 wurde er endgültig zu Curio geschlagen. Die heutige Dorfkirche stammt aus dem Jahr 1609.[5][6]
Am 4. November 2014 ereignete sich in der Gemeinde Curio ein schwerer Erdrutsch vom Malcantone, bei dem zwei Menschen starben.[7] Die Landstrasse nach Bombinasco (Fraktion der Gemeinde Curio) wurde darauf zwischen Astano und Banco gesperrt.[8]
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung | |||||||||||
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Jahr | 1801 | 1900 | 1910 | 1950 | 1970 | 1980 | 1990 | 2000[9] | 2005 | 2010 | 2020 |
Einwohner | 245 | 340 | 275 | 286 | 288 | 419 | 535 | 553 | 548 | 517 | 578 |
Verkehr
Das Dorf liegt an einer Nebenstrasse zwischen Novaggio und Pura. Diese führt über Pura nach Caslano am Luganersee, wo sie in die Hauptstrasse 398 einmündet. Oberhalb von Curio zweigt eine Nebenstrasse ab, die über Banco zum Weiler Bombinasco führt. Eine weitere Nebenstrasse verbindet Curio mit Bedigliora.
Sehenswürdigkeiten
Das Dorfbild ist im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) als schützenswertes Ortsbild der Schweiz von nationaler Bedeutung eingestuft.[10]
- Pfarrkirche San Pietro[11]
- In der Pfarrkirche San Pietro: Gemälde des Patrons und Reliquienschrein[11]
- Wallfahrtskapelle Madonna della Morella mit Fresko im Innern: Madonna und Heilige Lucia und Caterina, 1597 gemalt von Domenico Banchini aus Curio[11]
- Ehemalige Zeichenschule (Heute «Museo del Malcantone»), Architekt: Luigi Fontana (1812–1877) aus Muggio; das Museum wurde 1989 eröffnet und befindet sich in einem neoklassizistischen Gebäude aus dem Jahre 1853. Es befasst sich mit der Kultur und Geschichte des Malcantone[11][12]
- In der Kirche della Santissima Trinità im Ortsteil Bombinasco: Paliotto in Stuckmarmor#Scagliola[11]
Kultur
- Associazione culturale Lo Sgambetto.
Sport
- Associazione Calcistica Lema[13]
Persönlichkeiten
Wappen
Das Dorf Curio hat im Wappen einen Wolfskopf. Die Legende besagt, dass im Jahr 1885 ein Wolf das Dorf terrorisiert habe. Die Bewohner beschlossen, ihn zu jagen. Aber da brach ein Brand in einem Haus aus, in dem ein Baby schlief. Aus dem brennenden Haus habe der Wolf das Baby herausgetragen.
Bilder
- Museo del Malcantone
- Madonna della Morella
- Madonna della Morella, Innenansicht
Literatur
- Ernesto W. Alther, Ermanno Medici: Curio e Bombinasco dagli albori. Armando Dadò Editore, Locarno 1993.
- Virgilio Chiesa: Curio. In: Lineamenti storici del Malcantone. Tipografia Gaggini-Bizzozero, Lugano 1961.
- Bernardino Croci Maspoli: Curio. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 12. September 2005.
- Renato Giovannoli: Il Vello d’Oro e il mistero di Garavee. In: Giornale del Popolo. 20. August 2011, S. 22–23.
- Luigi G. Herz: Di lasco e di bolina. Una disputa medico-farmacologica sul «solfato indigeno febbrifugo», tra Lombardia e Ticino, 1846–1848. In: Archivio Storico Ticinese. Nr. 147. Casagrande, Bellinzona 2010.
- Simona Martinoli und andere: Guida d’arte della Svizzera italiana. Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007, ISBN 978-88-7713-482-0, S. 390–409.
- Ermanno Medici: Curio. Note di storia. Florenz 1960.
- Nicola Navone (Hrsg.): Dalle rive della Neva. Epistolari di tre famiglie di costruttori nella Russia degli zar. Mendrisio Academy Press, Mendrisio 2009.
- Giovanni Maria Staffieri: Curio. In: Malcantone. Testimonianze culturali nei comuni malcantonesi. Lugano-Agno 1985, S. 32–35, 37, 61.
- Celestino Trezzini: Curio. In: Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz, Band 2, Cavadini – Daegerlen., Attinger, Neuenburg 1924, S. 654 (Digitalisat).
Weblinks
- Curio TI auf der Plattform ETHorama
- Offizielle Website der Gemeinde Curio
- Amt für Statistik des Kantons Tessin: Curio (italienisch)
- Bundesinventar ISOS: Curio (italienisch)
- Curio: Kulturgüterinventar des Kantons Tessin
- Website des Museums des Malcantone
- Curio auf elexikon.ch
Einzelnachweise
- BFS Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
- Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
- Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
- Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Ausländeranteil aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
- Bernardino Croci Maspoli: Curio. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 15. März 2005.
- Bombinasco auf biblio.unibe.ch/digibern/hist_bibliog_lexikon_schweiz (abgerufen am 27. Juni 2017).
- Erdrutsch tötet Mutter und dreijährige Tochter
- Erdrutsch riss Haus mit: Frau und Kind starben in der Schweiz
- Bernardino Croci Maspoli: Curio. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 15. März 2005.
- Liste der Ortsbilder von nationaler Bedeutung, Verzeichnis auf der Website des Bundesamts für Kultur (BAK), abgerufen am 3. Juni 2016.
- Simona Martinoli und andere: Guida d’arte della Svizzera italiana. Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007, ISBN 978-88-7713-482-0, S. 390–409.
- Website des Museo del Malcantone
- Associazione Calcistica Lema