Cuenca (Spanien)
Cuenca (ˈkweŋka) ist eine Stadt in der spanischen Autonomen Region Kastilien-La Mancha und Hauptstadt der gleichnamigen Provinz Cuenca. Der Ort ist mit einem Standort der Universität Kastilien-La Mancha eine Universitätsstadt.
Cuenca | |||
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Panorama der Altstadt | |||
Wappen | Karte von Spanien | ||
Basisdaten | |||
Autonome Gemeinschaft: | Kastilien-La Mancha | ||
Provinz: | Cuenca | ||
Koordinaten | 40° 4′ N, 2° 8′ W | ||
Höhe: | 946 msnm | ||
Fläche: | 911,06 km² | ||
Einwohner: | 54.690 (1. Jan. 2019)[1] | ||
Bevölkerungsdichte: | 60,03 Einw./km² | ||
Postleitzahl: | 16000 | ||
Gemeindenummer (INE): | 16078 | ||
Verwaltung | |||
Bürgermeister: | Juan Manuel Ávila Francés (PSOE) | ||
Website: | www.cuenca.es |
Geographie
Die Stadt liegt zwischen Madrid (Entfernung: ca. 180 km) und Valencia (Entfernung: ca. 206 km) in der autonomen Region Castilla-La Mancha. Cuenca ist Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Sie ist neben Albacete, Ciudad Real, Guadalajara und Toledo einer der fünf Teile der autonomen Region Kastilien-La Mancha.
Geographisch gesehen liegt Cuenca auf dem Übergang zwischen der Cuenca-Gebirgsregion und der La-Mancha-Ebene. Das historische Zentrum der Stadt besitzt eine außerordentlich pittoreske Lage auf einem Felsplateau zwischen den Schluchten der beiden Flüsse Júcar und Huécar.
Das Klima ist aufgrund der zentralen Lage auf der iberischen Halbinsel kontinental geprägt.
Kulturelle Veranstaltungen
In Cuenca findet seit 1962 jedes Jahr in der Karwoche das Musikfestival „Semana de Música Religiosa de Cuenca“ (Woche der Geistlichen Musik) statt. Für das Festival wurden jährlich Kompositionsaufträge an renommierte Komponisten vergeben, wie an Héctor Parra, José María Sánchez Verdú oder Klaus Lang; diese Tradition ruht derzeit aufgrund fehlender Finanzierungsmöglichkeiten. Gleichzeitig wird versucht das kirchenmusikalische Repertoire zu erweitern und unbekannte oder verschollene Werke aufzuführen. Durch die Programmgestaltung sollen möglichst viele unterschiedliche Genres und musikalische Formationen innerhalb der Sakralmusik abgebildet werden.[2]
Sehenswürdigkeiten
Die Region Cuenca war während der Römerzeit kaum besiedelt. Erst als die Mauren Anfang des 8. Jahrhunderts die Region eroberten, erkannten diese die strategisch günstige Lage und erbauten dort die Festung unter dem Namen „Kunka“. Noch heute ist der arabische Einfluss in der Stadt sichtbar. Die berühmten „hängenden Häuser“ (las casas colgadas) sind die faszinierendste Sehenswürdigkeit der Stadt. Insgesamt ist das Bild der Altstadt durch die Jahrhunderte von der durch die zwei Schluchten bedingten Knappheit an Wohnraum geprägt worden. Dementsprechend finden sich in der Altstadt vor allem enge, steile und kurvige Gässchen.
Der Ort ist aufgeteilt in Altstadt und Neustadt. Die Letztere besteht vor allem aus modernen Wohngebäuden. Sie liegt weiter unten im Tal des Júcar. Die Altstadt ist mit ihrer malerischen Lage auf dem Felsplateau wohl eine der interessantesten Städte Spaniens mit vielen spektakulären Aussichtspunkten. 1996 wurde die Innenstadt von Cuenca von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
König Alfons VIII. nahm im Zuge der Rückeroberung (reconquista) die Stadt im Jahr 1177 den Mauren ab, die Spanien seit 711 beherrscht hatten. Kurz danach war Baubeginn für die gotische Kathedrale der Stadt. Weitere wichtige Bauwerke sind die Stadtverwaltung aus dem 18. Jahrhundert, der Bischofspalast und die Burg, die als Erweiterung einer arabischen Festung aus dem 10. Jahrhundert entstanden ist.
Museen
- Cuenca beherbergt in einem der "hängenden Häuser" seit 1966 das Museum für abstrakte spanische Kunst (Museo de Arte Abstracto Español), eine spektakuläre Sammlung abstrakter Kunst. Das Museum verfügt über eine ständige Ausstellung mit Hunderten von Gemälden und Skulpturen wichtiger Vertreter der abstrakten spanischen Kunst aus den 50er und 60er Jahren.[3]
- Das Museo de Cuenca befindet sich in der sogenannten Straße Casa del Curato und zeigt archäologische Funde und die Geschichte der gesamten Provinz Cuenca, seit dem Paläolithikum bis zur Moderne. Besonders bemerkenswert ist seine Münzsammlung.[4]
- Die Fundación Antonio Pérez liegt im alten Kloster der Karmeliten (17. Jahrhundert) und ist ein bekannter Schauort zeitgenössischer Kunst. Es beherbergt unter anderem Werke von Millares, Gordillo, Torner, Antonio Saura, Zóbel, Canogar, Brossa und Warhol.
- Das Wissenschaftsmuseum La Mancha (Museo de las Ciencias de Castilla-La Mancha) ist in einem ehemaligen Obdachlosenheim (Antiguo Asilo de Ancianos Desamparados) untergebracht. Es ist in vier Säle und ein Planetarium aufgeteilt, die in didaktischer und dynamischer Weise eine Vielzahl von wissenschaftlichen Themen behandeln.[5]
- Das Museum Ars Natura hat die Einzigartigkeit und Biodiversität der Region Castilla-La Mancha zum Thema. Gelegen auf dem Hügel Molina, besteht es aus zwei Teilen. Der erste ist das Museumsgebäude selbst, das die neun natürlichen Einheiten von Castilla-La Mancha thematisiert. Der zweite Teil besteht aus einem botanischen Garten um das Gebäude herum.[6]
Weitere Museen in Cuenca sind:[7]
- Tesoro Catedralicio
- Museo Diocesano de Arte Religioso
- Fundación Antonio Saura-Casa Zavala
- Museo Internacional de Electrografía
- Espacio Torner
- Museo de la Semana Santa
Verkehr
Cuenca verfügt über einen innerstädtischen Bahnhof, der an das Regionalzugnetz angeschlossen ist. Im Jahr 2010 wurde eine neue Hochgeschwindigkeitsstrecke errichtet, die Madrid-Atocha und Valencia verbindet. Ein Teil der Verbindungen macht Halt im neuen Bahnhof Cuenca-Fernando Zobel, der außerhalb der Stadt liegt, und bietet damit den Besuchern Cuencas täglich Verbindungen nach Madrid (166 km, 50 min) und Valencia (200 km, 1 h).[8] Daneben besteht auch Busverkehr durch den Betreiber Auto Res nach Madrid (2–2,5 h). Die Autobahn A-40 verbindet die Stadt mit der A-3 in Tarancon.
Söhne und Töchter der Stadt
- Mazaly Aguilar (* 1949), Politikerin
- Pablo Andújar (* 1986), Tennisspieler
- Andrés Carrascosa Coso (* 1955), römisch-katholischer Erzbischof und Diplomat
- Juan Díaz (1510–1546), Gelehrter und Protestant
- Leonardo de Figueroa (um 1650–1730), Architekt
- Luis de Molina (1535–1600), Jesuit und Theologe
- Alonso de Ojeda (1466–1515/1516), Seefahrer und Entdecker
- Alfonso de Valdés (um 1490–1532), Humanist, Sekretär und Politiker
- Juan de Valdés (um 1490–1541), Sekretär, Humanist, Theologe und Autor
- Julián Ruiz Martorell (* 1957), römisch-katholischer Bischof von Huesca und Jaca
Einzelnachweise
- Cifras oficiales de población resultantes de la revisión del Padrón municipal a 1 de enero. Bevölkerungsstatistiken des Instituto Nacional de Estadística (Bevölkerungsfortschreibung).
- siehe Homepage http://www.smrcuenca.es/encargos
- Museo de Arte Abstracto Español de Cuenca. Abgerufen am 12. September 2014.
- Museo de Cuenca. Patrimonio Histórico CLM (Memento des Originals vom 13. Februar 2010 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. . Abgerufen am 12. September 2014.
- Museo de las Ciencias de Castilla - La Mancha. Abgerufen am 12. September 2014.
- Ars Natura. Home. – Biografie. Abgerufen am 12. September 2014.
- Turismo en Cuenca – Biografie. Abgerufen am 12. September 2014.
- NYTimes.com: Cuenca, Spain, and Its Thriving Art Scene. Abgerufen am 1. September 2014.
Siehe auch
Weblinks
- Offizielle Website (spanisch)
- www.pueblos-espana.org geografische Lage
- Museo de Arte Abstracto Español Cuenca