Colnrade
Colnrade ist eine Gemeinde in der Samtgemeinde Harpstedt im niedersächsischen Landkreis Oldenburg.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Oldenburg | |
Samtgemeinde: | Harpstedt | |
Höhe: | 30 m ü. NHN | |
Fläche: | 18,48 km2 | |
Einwohner: | 728 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 39 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 27243 | |
Vorwahlen: | 04434, 04431 | |
Kfz-Kennzeichen: | OL | |
Gemeindeschlüssel: | 03 4 58 002 | |
Gemeindegliederung: | 5 Ortsteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Amtsfreiheit 1 27243 Harpstedt | |
Website: | ||
Bürgermeisterin: | Anne Wilkens-Lindemann (SPD) | |
Lage der Gemeinde Colnrade im Landkreis Oldenburg | ||
Geografie
Lage
Die Gemeinde Colnrade liegt an der Hunte, einem Nebenfluss der Weser, und an der die Hunte überquerenden Kreisstraße 249.
- Die Hunte bei Colnrade
Umliegende Städte und Gemeinden
Wildeshausen (9 km) | ||
Visbek (11 km) | Bassum (17 km) | |
Goldenstedt (5 km) | Barnstorf (13 km) | Twistringen (12 km) |
Die Entfernungsangaben beziehen sich auf die Entfernung in Luftlinie zwischen den jeweiligen Ortszentren.
Geschichte
Herkunft des Ortsnamens
Alte Bezeichnungen von Colnrade sind 1348 Coldenrhade, 1354 Rohde, um 1360 Koldenrode, 1362 Coldenrode, um 1370 Kaldenrade, 1371 Kolenrode, 1530 Koldenrade und 1575 Collenrahde. Der erste Teil des Namens „Colnrade“ wird zum Teil mit „kalt“ in Verbindung gebracht, zum Teil aber auch mit „Collen/Gollen“, eine alte Bezeichnung für die Hunte. Möglicherweise handelt es sich bei diesem Namen, um einen alten Wortstamm „koll/call“ für Wasser, dann bedeutet Colnrade so viel wie eine „Siedlung am Wasser“. Oder aber, laut Udolph entscheidend: Lage nördlich einiger Erhebungen, daher bei tief stehender Sonne im Schatten, „im Kalten“ liegend. Somit „Rodung in sonnenarmer Lage“.[3]
Politik
Gemeinderat
Der Rat der Gemeinde Colnrade besteht aus acht Ratsmitgliedern. Dies ist die festgelegte Anzahl für die Mitgliedsgemeinde einer Samtgemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 501 und 1000 Einwohnern.[9] Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2016 und endet am 31. Oktober 2021.
Stimm- und sitzberechtigt im Gemeinderat ist außerdem der ehrenamtliche Bürgermeister.
Die letzte Kommunalwahl am 11. September 2016 ergab das folgende Ergebnis:[10]
Bürgermeister
Der Gemeinderat wählte das Gemeinderatsmitglied Anne Wilkens-Lindemann (SPD) zur ehrenamtlichen Bürgermeisterin für die aktuelle Wahlperiode. Ihre Stellvertreter sind Uwe Beckmann, Marvin Hartje und Volker Siegmann (alle UPWC).[11]
Chronik der Bürgermeister
- 1857–1869: Heinrich Ostersehlt
- 1869–1881: Heinrich Corßen
- 1881–1919: Gerhard Heile
- 1919–1921: Heinrich Straßburg
- 1921–1924: Heinrich Bahrs
- 1924–1925: Gottfried Ostersehlt
- 1925–1933: Heinrich Huntemann
- 1933–1945: Karl Lindemann
- 1945 Mai–Juni: Wilhelm Heile (FDP)
- 1945–1948: Gerhard Heile
- 1948–1952: Dietrich Garmhausen
- 1952–1965: Heinrich Krumdiek
- 1965–1970: Heinrich Ostersehlt
- 1970–1976: Heinrich Straßburg
- 1976–1996: Werner Helms
- 1996–2006: Hiltraud Lindemann (anfangs parteilos, später CDU)
- 2006–Dato: Anne Wilkens-Lindemann (SPD)
Wappen
Die Zeichnung des Kommunalwappens der Gemeinde Colnrade stammt von dem Heraldiker Manfred Furchert.[12] Die Gemeinde führt dieses Wappen seit 1955.[13]
Blasonierung: „In Blau auf grünem Hügel ein silberner, stehender keilförmiger Stein mit elf schwarzen Ringen.“[13] | |
Wappenbegründung: Als Symbol ist ein Sonnenstein gewählt. Dieser Stein stammt aus der frühen Bronzezeit und war vermutlich ein Kultgegenstand. Er wurde 1921 in Beckstedt, einem Ortsteil der Gemeinde Colnrade, entdeckt und befindet sich heute im Archäologischen Landesmuseum Schloss Gottorf in Schleswig. |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Die Saalkirche stammt aus dem Jahr 1857. Über der Westwand des Backsteinbaus erhebt sich ein quadratischer Turm mit einem beschieferten Helm. Die Längswände sind durch schlanke Rundbogenfenster gegliedert. Die Ausstattung stammt aus der Entstehungszeit der Kirche.
Persönlichkeiten
Personen, die mit der Gemeinde in Verbindung stehen
- Ludwig Hellner (1791–1862), Architekt, er arbeitete ab 1822 als Konsistorialbaumeister für das evangelisch-lutherische Konsistorium in Hannover, er schuf u. a. die örtliche St.-Marien-Kirche (1856–1857)
- Wilhelm Heile (1881–1969), Politiker (FVP, DDP, FDP, Niedersächsische Landespartei bzw. DP), er wohnte ab 1941 in Colnrade
- Hans Wilhelm König (1912–unbekannt), SS-Obersturmführer, war als Lagerarzt in den Konzentrationslagern KZ Auschwitz und KZ Neuengamme tätig, er arbeitete nach dem Zweiten Weltkrieg unter dem Pseudonym „Dr. med. Ernst Peltz“ im Ortsteil Holtorf als Landarzt
- Karin Rosenbaum (* 1954), brasilianisch-deutsche Bildhauerin und Grafikerin, von 2000 bis 2017 waren die Werke von ihr in zahlreichen Einzelausstellungen in Deutschland zu sehen, eine Ausstellung fand in Colnrade statt
Literatur
- Bernhard Lehnhof: Chronik des Kirchspiels Colnrade: Die St.-Marien-Kirche in Colnrade. Hrsg.: Ev.-luth. St.-Marien-Kirchengemeinde. Eigenverlag, Austen (Colnrade) 2005 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 31. Juli 2020]).
Weblinks
Einzelnachweise
- Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2020 (Hilfe dazu).
- Gemeindedaten – Ortsteile. In: Webseite Gemeinde Colnrade. Abgerufen am 31. Juli 2020.
- Jürgen Udolph (Recherche): Der „Ortsnamenforscher“. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Webseite NDR 1 Niedersachsen. Archiviert vom Original am 2. Dezember 2016; abgerufen am 2. August 2019.
- Michael Rademacher: Landkreis Grafschaft Hoya. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006 (Siehe unter: Nr. 17).
- Ulrich Schubert: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Landkreis Syke. Angaben vom 1. Dezember 1910. In: gemeindeverzeichnis.de. 5. Januar 2020, abgerufen am 30. Juli 2020 (Siehe unter: Kolnrade).
- Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1957 (Bevölkerungs- und Gebietsstand 25. September 1956, für das Saarland 31. Dezember 1956). W. Kohlhammer, Stuttgart 1958, S. 156 (Digitalisat).
- Niedersächsisches Landesverwaltungsamt (Hrsg.): Gemeindeverzeichnis für Niedersachsen. Gemeinden und Gemeindefreie Gebiete. Eigenverlag, Hannover 1. Januar 1973, S. 21, Grafschaft Hoya (Digitalisat [PDF; 21,3 MB; abgerufen am 30. Juli 2020]).
- Gemeindeverzeichnis – Archiv – Regionale Gliederung – Jahresausgaben – Niedersachsen. (Alle politisch selbständigen Gemeinden im EXCEL-Format). In: Webseite Destatis. Statistisches Bundesamt, abgerufen am 30. Juli 2020.
- Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG); § 46 – Zahl der Abgeordneten. In: Niedersächsisches Vorschrifteninformationssystem (NI-VORIS). 17. Dezember 2010, abgerufen am 30. Juli 2020.
- Gemeinde Colnrade – Gesamtergebnis Gemeinderatswahl 2016. In: Webseite Zweckverband Kommunale Datenverarbeitung Oldenburg (KDO). 11. September 2016, abgerufen am 27. Dezember 2016.
- Gemeinderat. In: Webseite Gemeinde Colnrade. Abgerufen am 30. Juli 2020.
- Wappenzeichnungen von Manfred Furchert. In: Wikimedia Commons. Abgerufen am 30. Juli 2020.
- Manfred Furchert: Oldenburgisches Wappenbuch. Die Wappen der Landkreise, Städte und Gemeinden des Oldenburger Landes. Band 1. Isensee Verlag, Oldenburg 2003, ISBN 3-89995-050-X, S. 84.