Christian Dürckheim-Ketelhodt
Christian-Ulrich Hartwig Lütke Graf Eckbrecht von Dürckheim-Montmartin Freiherr von Ketelhodt (* 16. Februar 1944 in Bautzen) ist ein deutscher Unternehmer und Kunstsammler.
Leben
Er entstammt dem alten Adelsgeschlecht der Ketelhodt und ist Sohn des verstorbenen Gerd Freiherr von Ketelhodt und seiner ersten Gemahlin Hildegard, geb. Gräfin Eckbrecht von Dürckheim-Montmartin.[1] Seit 1963 ist Dürckheim-Ketelhodt Adoptivsohn des verstorbenen Majors der Reserve a. D. Hartwig Graf Eckbrecht von Dürckheim-Montmartin, auf Steckby in Anhalt, das ihm 1945 enteignet wurde.
Dürckheim-Ketelhodt erhielt am 4. September 1970 zu Marburg an der Lahn durch Beschluss des Ausschusses für adelsrechtliche Fragen eine adelsrechtliche Nichtbeanstandung als Graf Eckbrecht von Dürckheim-Montmartin Freiherr von Ketelhodt.[2] Meist wird er jedoch verkürzt Graf (von) Dürckheim(-Ketelhodt) genannt.[3][4][5]
Christian Dürckheim-Ketelhodts Familie floh bei Ende des Zweiten Weltkriegs nach Bayern. Er wuchs dort und in Niedersachsen auf und besuchte ein Internat. Nach einer Banklehre bei der Conrad Hinrich Donner Bank in Hamburg studierte er Betriebswirtschaft in Mannheim und München und arbeitete dann in einer eigenen Finanzberatung. Er hatte dreißig Jahre lang einen Sitz im Aufsichtsrat der Unternehmensgruppe Franz Haniel & Cie., mit den Gesellschaftern ist er familiär verbunden. Er war bei der Dom-Brauerei in Köln als Aufsichtsratsvorsitzender tätig.
1978 heiratete Graf Dürckheim-Ketelhodt Francesca, Tochter des Louis Graf Käroly von Nagy-Käroly.[1]
Dürckheim-Ketelhodt war 2000 Mitgründer des Biotechnologieunternehmens Axiogenesis AG (jetzt Ncardia AG[6]) und war bis April 2014 dessen Aufsichtsratsvorsitzender.
Graf Dürckheim sammelt seit der Zeit seiner Banklehre Werke von Malern der deutschen Gegenwartskunst und seit Mitte der 1990er Jahre auch von einzelnen Künstlern der Young British Artists. Seine Sammlung deutscher Kunst zwischen den 1960er und 1990er Jahren gilt als bedeutend.[7] Sie enthält Werke u. a. von Baselitz, Immendorff, Lüpertz, Palermo und Penck. Teile der Sammlung wurden 2011 bei Sotheby’s versteigert.[8][9]
Bilder aus seiner Sammlung werden nur selten in der Öffentlichkeit präsentiert. 2014 kamen neunzig Bilder aus Dürckheims Sammlung in eine Ausstellung im British Museum, 34 der Blätter hatte Dürckheim dem Museum geschenkt.[10]
Publikationen
- mit Dagmar Kunert: Hermann Nitsch: Meisterwerke aus der Duerckheim Collection. Ausstellungskatalog. Residenz Verlag, St. Pölten 2010
Literatur
- Genealogisches Handbuch des Adels, Band 150, 2011, S. 253.
Weblinks
- Literatur von und über Christian Dürckheim-Ketelhodt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Literatur von und über Christian Dürckheim-Ketelhodt in der bibliografischen Datenbank WorldCat
Einzelnachweise
- Neues Deutschland, Organ des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, Ausgabe vom 16. Juni 1978, Rubrik Was sonst noch passierte (abgerufen am 27. Juli 2014)
- GHdA, Adelslexikon Band III, Limburg an der Lahn 1975, S. 42
- Die Zeit online am 27. Juni 2011: Die große Nacht im Auktionshaus (abgerufen am 27. Juli 2014)
- Die Welt online am 8. Mai 2011: Besser wird's nicht(abgerufen am 27. Juli 2014)
- Augsburger Allgemeine online am 26. Mai 2014: Luxushotel: Finninger spekulieren über Investoren (Memento vom 27. Juli 2014 im Internet Archive) Augsburger Allgemeine 12. November 2010
- Vgl. BioCampus Cologne Ncardia AG (abgerufen am 14. August 2018).
- Gina Thomas: Ich bin einer von diesen Wahnsinnigen, FAZ, 25. Januar 2014, S. 40
- The Duerckheim Collection, bei Sotheby's
- Annegret Erhard: Die große Nacht im Auktionshaus, Die Zeit, 27. Juni 2011
- Ich bin einer von diesen Wahnsinnigen in FAZ vom 25. Januar 2014, Seite 40