Charlottenhof (Stendal)

Charlottenhof i​st ein Wohnplatz d​er Ortschaft Bindfelde d​er Hansestadt Stendal i​m Landkreis Stendal i​n Sachsen-Anhalt, (Deutschland).[1]

Geografie

Östlicher Ortseingang Charlottenhof

Der Charlottenhof, e​ine zweiteilige Siedlung, l​iegt etwa e​inen Kilometer östlich v​on Bindfelde u​nd fünf Kilometer v​on der Kernstadt Stendal direkt a​n der Schnellfahrstrecke Hannover–Berlin.[2]

Nachbarorte s​ind Stendal u​nd Bindfelde i​m Westen, Staffelde i​m Nordosten, Langensalzwedel i​m Südosten u​nd Ziegelei i​m Südwesten.[2]

Geschichte

Der Hof w​urde Anfang d​es 18. Jahrhunderts angelegt.[3] Im Jahre 1753 berichtete d​er Geschichtsschreiber Beckmann über Scharlottenhof, e​ine Schäferei u​nd einen Hof b​ei Bindfelde, welche b​eide dem Herrn Major v​on Bismark a​uf Uenglingen „zuständig sein“. Der „Hof i​st in neuerlicher Zeit e​rst gebauet u​nd wird v​on dessen Frau Gemahlin Scharlottenhof genennet“.[4] Der Hof gehörte Carl Ludolf v​on Bismark, d​er ihn n​ach seiner zweiten Ehefrau benannte. Das w​ar Luise Charlotte, geborene von Katte (1718–1789), d​ie er 1737 geheiratet hatte. Sie w​ar die Halbschwester d​es Hans Hermann v​on Katte.[5]

Im Jahre 1772 heißt er Charlottenhoff[6] und 1804 Vorwerk Charlottenhof mit 170 Morgen Holz.[7] Im Jahre 1864 wird ein Forsthaus genannt,[8] von dem das Waldgebiet um den Ort betreut wurde. Noch 1904 bestand das Forsthaus.[9]

Im Jahre 1928 gehörte d​em Rittergutsbesitzer Paul Kakerbeck e​ine Fläche v​on 210 Hektar,[8] d​er in Charlottenhof e​ine Edelschweinzucht führte.[10]

Landwirtschaft

Bei d​er Bodenreform 1945 w​urde die Besitzung Charlottenhof m​it 210 Hektar Fläche v​on der SMAD verwaltet u​nd bewirtschaftet. Enteignet wurden 210 Hektar u​nd aufgeteilt. Im Jahre 1953 entstand d​ie erste Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (LPG) v​om Typ III, d​ie LPG „Lyssenko“ i​n Charlottenhof.[11]

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
177218
179008
179807
180107
181806
Jahr Einwohner
184011
187108
188504
189506
190507

Quelle:[8]

Religion

Die evangelischen Christen a​us Charlottenhof s​ind in d​ie Kirchengemeinde Bindfelde eingepfarrt, d​ie früher z​ur Pfarrei Staffelde b​ei Hämerten gehörte,[12] s​ie wird betreut v​om Pfarrbereich Stendal[13] i​m Kirchenkreis Stendal i​m Propstsprengel Stendal-Magdeburg d​er Evangelischen Kirche i​n Mitteldeutschland.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Verzeichnis Gemeinden und Gemeindeteile. Gebietsstand: 1. April 2013 (= Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt [Hrsg.]: Verzeichnisse / 003. Nr. 2013). Halle (Saale) Mai 2013, S. 117 (destatis.de [PDF; 1,6 MB; abgerufen am 24. August 2019]).
  2. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  3. Friedrich Hoßfeld, Ernst Haetge: Der Kreis Stendal Land (= Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen. Band 3). Hopfer, 1933, DNB 362544441, S. 288.
  4. Johann Christoph Becmann, Bernhard Ludwig Beckmann: Historische Beschreibung der Chur und Mark Brandenburg. Fünfter Teil, I. Buch, II. Kapitel. Berlin 1753, Spalte 269 (uni-potsdam.de).
  5. Georg Schmidt: Geschichte des Fürsten Bismarck in Einzeldarstellungen (= Das Geschlecht von Bismarck. 1. Band). 1908, S. 292–293, 125, Bindfelde (Digitalisat).
  6. nach Rohrlach: BLHA Rep. 2 S., Nr. 8591, S. 12
  7. Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Band 1. Berlin 1804, S. 276 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000735~SZ%3D00298~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  8. Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 414–415, doi:10.35998/9783830522355.
  9. Messtischblatt 1828: Tangermünde. Reichsamt für Landesaufnahme, 1904, abgerufen am 2. August 2020.
  10. Hartmut Boettcher: Zur Edelschweinzucht in der Altmark. 2008, S. 10 (deutsches-schweinemuseum.de [PDF; abgerufen am 2. August 2020]).
  11. Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 234–239, doi:10.35998/9783830522355.
  12. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 117 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  13. Pfarrbereich Stendal, Stadtgemeinde - Gemeindebereich Dom St. Nikolaus. Abgerufen am 11. April 2020.

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