Chanéac

Chanéac i​st eine französische Gemeinde m​it 254 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) i​m Département Ardèche i​n der Region Auvergne-Rhône-Alpes. Sie gehört z​um Gemeindeverband Val Eyrieux.

Chanéac
Chanéac (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Auvergne-Rhône-Alpes
Département (Nr.) Ardèche (07)
Arrondissement Tournon-sur-Rhône
Kanton Haut-Eyrieux
Gemeindeverband Val Eyrieux
Koordinaten 44° 56′ N,  19′ O
Höhe 540–1271 m
Fläche 15,84 km²
Einwohner 254 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte 16 Einw./km²
Postleitzahl 07310
INSEE-Code 07054
Website www.chaneac.fr

Der Weiler Serre

Geografie

Chanéac l​iegt im Norden d​es Départements, 3,7 Kilometer nördlich v​on Arcens. Der Eyrieux u​nd sein Nebenfluss, d​ie Saliouse, fließen d​urch das Gemeindegebiet. Die Gemeinde gehört z​um Regionalen Naturpark Monts d’Ardèche (Parc naturel régional d​es Monts d’Ardèche). Nachbargemeinden s​ind im Norden Lachapelle-sous-Chanéac, i​m Westen Saint-Martin-de-Valamas, i​m Süden Arcens, i​m Südwesten Borée, i​m Westen La Rochette u​nd im Nordwesten Saint-Clément. Die nächstgrößere Stadt i​st Aubenas i​n 35 Kilometern Entfernung Richtung Südosten.[1]

Geschichte

Chanéac wurde erstmals 1099 erwähnt. Zuvor war der Ort noch unter seinem römischen Namen Chaneacium bekannt. Damals regierte die Familie Fay in der Region. 1099, im ersten Jahr nach der Eroberung Jerusalems, bestätigte Pierre de Fay die Spende der Kirche von Chanéac. Im selben Jahr wurde auch die Kirche Sainte-Appolinaire, nahe dem Dorf von der Diözese Le Puy-en-Velay gespendet. 1229 wurde das gleichnamige Schloss von Chanéac das erste Mal erwähnt. Es wurde von Philippa de Fay zu Ehren des damaligen Bischofs von Le Puy errichtet. 1284 kam es zu einem kleinen Krieg zwischen dem Lehnsherren Guillaume de Poitiers und dem Priester von Saint-Martin-de-Valamas Baudouin. 1320 gab es einen erneuten Konflikt, der durch eine Vereinbarung zwischen Pfarrer Bertrand de Rivière und Guillaume de Poitiers beendet wurde. Die grenzen seines Besitzes wurden genau definiert und neu festgesetzt. Bis zum Jahr 1343 wird immer wieder von Schenkungen an die Bischöfe von Le Puy berichtet. 1362 kommt es in der Kirche von Chanéac zur Heirat zwischen Eléonore de Poitiers und Bermond III. d’Anduze, dem früheren Lehnsherren von La Voulte-sur-Rhône. 1378 ist es dem Anwalt von d’Andouze, Etienne de Chanéac, zu verdanken, dass der Einfluss der Adelsfamilie Poitiers endgültig gestoppt wurde, denn er vertrat in einem gewaltsamen Konflikt die Interessen seines Herrschers. Als Dank dafür, erhielt er nach dem Tod von Louis d’Andouze die Macht über die Gemeinde und wurde Lehnsherr. Später wurde der Ort von der Diözese Viviers und einer Subdelegation des Haut-Vivarais übernommen. Anschließend wurde Chanéac Lehen der Familie de Chambarlhac, deren Wurzeln im benachbarten Département Haute-Loire liegen. Die Burg der Familie befand sich im Tal der Saliouse, drei Kilometer westlich des Ortskerns von Chanéac. Heute sind nur noch Ruinen davon erhalten.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr19621968197519821990199920092016
Einwohner390313253243243268262257
Quellen: Cassini und INSEE

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kirche Saint-Saturnin

Die Kirche Saint-Saturnin i​n Chanéac stammt a​us dem 19. Jahrhundert. Sie beherbergt e​in silbernes Prozessionskreuz a​us dem 15. Jahrhundert, d​as seit 1962 a​ls Monument historique (historisches Denkmal) klassifiziert ist. Außerdem s​ind unter d​en Häusern d​es Ortskerns i​mmer noch Überreste alter, befestigter Häuser z​u sehen. Die Gemeinde beheimatet außerdem e​inen antiken Brotofen a​us Kalkstein.[2]

Im Weiler Serre i​st das Musée d​e la Ruralité (Museum d​er Ländlichkeit) z​u besichtigen. Außerdem befinden s​ich in d​er Nähe d​es Flusses Eyrieux felsige Hohlräume, d​ie liebevoll Marmites d​e Géant (Töpfe d​es Riesen) genannt werden u​nd von d​er Kraft d​es Wassers geformt wurden.

Wirtschaft

Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Seidenverarbeitung zu einem wichtigen Erwerbszweig in Chanéac und im ganzen Kanton Saint-Martin-de-Valamas. Heute wird das Bild der Gemeinde von Wald und Weiden geprägt. Haupterwerbszweig der Chanéacquois ist die Landwirtschaft, besonders Mischkultur und die Zucht von Hausschafen, Hausziegen und Hausrindern.[3]

Lokale Produkte

Lokale Produkte s​ind Ziegenkäse, Lammfleisch u​nd Fleisch v​on „Osterrindern“, d​as die Appellation d’Origine Contrôlée (Herkunftsbezeichnung) Fin g​ras du Mézenc trägt.[4]

Einzelnachweise

  1. Chanéac auf annuaire-mairie.fr (französisch)
  2. Croix de procession à Chanéac (Memento des Originals vom 10. Dezember 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.patrimoine-de-france.org (französisch).
  3. Chanéac auf insee.fr (französisch), abgerufen am 17. März 2015, vgl. Abschnitt Répartition des établissements actifs par secteur d’activité au 31 décembre 2012.
  4. Chanéac auf aoc-igp.fr in Französisch, abgerufen am 17. März 2015.
Commons: Chanéac – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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