Caritasverband für die Diözese Eichstätt
Der Caritasverband für die Diözese Eichstätt ist Dachverband der organisierten Caritas (lateinisch für Nächstenliebe, Hochschätzung) und Wohlfahrtsverband der römisch-katholischen Kirche im Bistum Eichstätt. Derzeit gibt es 37 eigene Einrichtungen und 16 Sozialstationen.[1]
Caritasverband für die Diözese Eichstätt | |
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Rechtsform | eingetragener Verein |
Gründung | 3. September 1918 |
Gründer | Bischof Leo von Mergel |
Sitz | Eichstätt (⊙ ) |
Motto | Ohne Liebe ist alles nichts |
Aktionsraum | Bistum Eichstätt |
Personen | Alfred Frank (Vorstandsvorsitzender/Diözesan-Caritasdirektor), Dompropst Alfred Rottler (Caritas-Präses) |
Umsatz | 121,7 Mio |
Beschäftigte | 2900 |
Mitglieder | 22000 |
Website | www.caritas-eichstaett.de |
Der Verband ist korporatives Mitglied des Deutschen Caritasverbandes, Landesverband Bayern e. V. 2017 betreute er 41.750 Personen.[2]
Geschichte
Am 3. September 1918 wurde der Verband als erster seiner Art von Bischof Leo von Mergel gegründet. Zum 1. Vorsitzenden wurde Domkapitular Karl Vogt ernannt. 1919 folgte die Ernennung von Domvikar Johann Waldmüller zum Caritasdirektor. 1921 waren es bereits fünfzig ambulante Krankenpflegestationen Mitglied im Verband. Er hatte damals 34 korporative und 93 persönliche Mitglieder und schloss sich mit den anderen bayerischen Diözesanverbänden dem Deutschen Caritasverband an. 1922 waren es 53 Caritasausschüsse, vierundzwanzig Kinderbewahranstalten, neun Waisenhäuser und vier Behinderteneinrichtungen. 1924 sind es 90 Caritasausschüsse. 1925 gab es an Klöstern und anderen Anstalten 29 Armenspeisungen.[3]
Ab 1934 wurden die Caritassammlungen durch das Dritte Reich unterbunden und es wurde versuchte die Caritas durch die Nationalsozialistische Volkswohlfahrt abzulösen. Die Kindergärten und -horte wurden aufgelöst.
1945 wurden 30 Kindergärten gegründet. 1948 wurde die Zahl von 188 Caritasausschüssen erreicht. Außerdem wurde die Bahnhofsmission in Ingolstadt eröffnet. 1950 findet die Eröffnung eines Müttergenesungsheimes in Denkendorf statt. 1952 wurde der Fachverband Sozialdienst katholischer Frauen gegründet.
1962 wurde die ersten Kreisstellen in Schwabach, Neumarkt und Ingolstadt gegründet. 1963 wurde der Malteser-Hilfsdienst als zweiter Fachverband gegründet.
Es folgenden die Einweihungen der Altenheime in Ingolstadt (1965), Greding St. Magdalena (1968), Eichstätt St. Elisabeth (1970), Weißenburg St. Walburg (1971), Berching St. Franziskus (1972), Nürnberg-Langwasser St. Josef (1974), Dietfurt Bruder Balthasar Werner (1974), Neumarkt St. Johannes (1983) und Nürnberg-Altenfurt Caritas Pirckheimer (1987).[4][5]
1989 gründete der Kreuzbund im Bistum einen Diözesanverein. 1990 wurde das Altenheim Heilsbronn vom Kloster Abenberg übernommen, 1991 das Altenheim in Denkendorf von der lokalen Kirchenstiftung, 1992 St. Anna in Deining vom örtlichen St.-Josefs-Verein, 1995 St. Josef in Ingolstadt-Gerolfing von der lokalen Kirchenstiftung. 1997 wurde das von der Stadt Freystadt errichtete und von der Caritas betriebene Altenheim St. Josef als Ersatz für das Caritasaltenheim in Möning eröffnet. Seit 2007 gibt es die Caritasstiftung.
Struktur
Der Verband, der unter der Aufsicht des Bischofs von Eichstätt steht, gliedert sich in zehn Caritasverbände und vier Caritassekretariate. Ihm sind als Fachverbände angeschlossen die Katholische Jugendfürsorge, der Sozialdienst katholischer Frauen, der Malteser-Hilfsdienst, der Kreuzbund und IN VIA Verband Katholischer Mädchensozialarbeit. Unter dem Dach des Diözesan-Caritasverbandes bestehen derzeit 925 Einrichtungen mit etwa 48.000 Plätzen. Derzeit sind über 16.000 hauptamtliche Mitarbeiter, knapp 9000 davon in Teilzeit, bei der Caritas Eichstätt angestellt.
Jährlich werden etwa 260.000 Menschen im Bistumsgebiet von Stellen der Caritas betreut.
Caritaskreisstellen
Kreisstellen werden vom Diözesanverband errichtet und befinden sich an den folgenden Orten:
- Eichstätt
- Herrieden
- Ingolstadt
- Neumarkt
- Nürnberg-Süd
- Roth
- Weißenburg[6]
Im Bistum ist die Caritas in Abenberg, Altdorf, Altenfurt, Beilngries, Berching, Deining, Denkendorf, Dietfurt, Dollnstein, Eibach, Eichstätt, Feucht, Freystadt, Gaimersheim, Gerolfing, Gunzenhausen, Heilsbronn, Herrieden, Hilpoltstein, Ingolstadt, Kösching, Monheim, Neukirchen, Neumarkt, Nürnberg-Süd, Pleinfeld, Roth, Schwabach, Spalt, Stein, Weißenburg und Wemding vertreten.[7]
Fachverbände
Der Kreuzbund, der Malteser Hilfsdienst und Sozialdienst katholischer Frauen Ingolstadt sind die drei dem Caritasverband angeschlossenen Fachverbände.
Eigene Einrichtungen
Der Caritasverband unterhält sieben Caritas-Kreisstellen mit Außenstellen (Aufgaben sind unter anderen: Allgemeine Sozial- und Lebensberatung, Erholungsmaßnahmen, Betreuung von Migranten und Asylbewerbern, zum Teil Beratung für psychische Gesundheit, Suchtberatung, Schuldnerberatung, Kleiderkammer), fünf Erziehungsberatungsstellen, hiervon sind drei ökumenisch, zwanzig Seniorenheime, den ambulanter Pflegedienst in Abenberg, das Caritas-Zentrum St. Vinzenz (Hilfe für Menschen mit Behinderung), das Caritas-Kinderdorf Marienstein (heilpädagogische Einrichtung für Kinder und Jugendliche mit Verhaltens- und Leistungsdefiziten), die Caritas-Wohnheime und Werkstätten (einschließlich Gebrauchtwarenmarkt, Großküche und Restaurant sowie Essen auf Rädern) sowie die Zentrale in Eichstätt. Insgesamt unterhält er 37 Einrichtungen.
Einrichtungen in anderer kirchlicher Trägerschaft
Ein Altenheim, sieben Beratungsstellen für Ehe-, Familien- und Lebensfragen, fünf Beratungsstellen bei Schwangerschaft, vier Heime für Menschen mit Behinderung, zwei Kinderheime, sechzehn Caritas-Sozialstationen/Krankenpflegestationen, vier Ausbildungsstätten für Sozialberufe und Hauswirtschaft, zwei Suchthilfeeinrichtungen, sieben Dienste der Offenen Behindertenarbeit und circa 190 Kindergärten und -horte werden im Bistum Eichstätt von anderen katholischen Trägern wie Kirchenstiftungen betrieben.
Sozialstationen
Sozialstationen gibt es in Bechhofen, Eichstätt, Feucht, Gaimersheim, Greding, Gunzenhausen, Hilpoltstein, Ingolstadt, Monheim, Neukirchen, Neumarkt, Nürnberg-Süd, Pleinfeld, Spalt, Stein und Wemding. Zusätzlich wird sie Sozialstation in Abenberg betreut.
Caritas in den Pfarreien
In den Pfarrgemeinderäten des Bistums gibt es 230 Sachbeauftragte Caritas und rund 1900 Caritassammler sammeln jährlich für die Caritas.[2]
Organe
Die Satzung des Caritasverbandes für die Diözese Eichstätt e. V. legt fest, dass der Verein drei Organe hat: den Vorstand, den Caritasrat und die Vertreterversammlung.
Vorstand
Caritasdirektoren
- 1918–1925 Johann Waldmüller
- 1925–? Leonhard Rubenbauer
- 1961–1986 Jakob Weidendorfer
- 1986–2001 Johannes Schmidt
- 2001–2009 Willibald Harrer
- 2009–2012 Rainer Brummer
- 2012-2018 Franz Mattes
- seit 2019 Alfred Frank
Caritas-Präses
2019 übernahm mit Alfred Frank der erste Laie die Leitung des Caritasverbandes. Hierfür wurde das Amt des Caritas-Präses geschaffen.[10]
- 1. Januar 2019 – 15. Oktober 2019: Franz Mattes
- seit 15. Oktober 2019: Alfred Rottler
Caritasrat
Der Caritasrat besteht aus 7 stimmberechtigten Mitgliedern. Er besteht aus dem/der Vorsitzenden des Caritasrats, der/die vom Bischof auf die Dauer der Amtsperiode berufen wird, dem/der Leitenden Direktor/-in der Finanzkammer der Diözese Eichstätt oder einem/r von ihm/ihr bestellten Vertreter/-in kraft seines Amtes, 5 Vertretern/-innen, die auf Vorschlag der Vertreterversammlung von ihren Mitgliedern gewählt werden.
- Dr. Josef Schmidramsl (Vorsitzender des Caritasrates), Eichstätt
- Josef Bogner, Berching-Holnstein
- Dieter Kastl, Ingolstadt
- Rainer Kastl, Finanzdirektor des Bistums, Eichstätt
- Sr. Maria Elisabeth Marschalek, Gundelfingen
- Reinhard Schober, Eitensheim
- Sabine Tittus, Nürnberg
Vertreterversammlung
Die Vertreterversammlung setzt sich aus den Mitgliedern des Vorstandes, den Dekanen des Bistums oder den von ihnen beauftragten Vertretern, drei Vertretern aus jedem Dekanat, acht Vertretern der Caritas-Sozialstationen, je einem Vertreter der im Bistum tätigen Fachverbände, drei weiteren Vertretern der korporativen Mitglieder, die nicht unter vorherigen beiden Punkte fallen, drei Vertretern der Caritas-Kreisstellen, drei Vertretern der stationären Altenhilfeeinrichtungen, einem Vertreter der Erziehungsberatungsstellen, einem Vertreter des Caritas-Kinderdorfs Marienstein, einem Vertreter des Caritas-Zentrums St. Vinzenz, einem Vertreter der Caritas-Wohnheime und Werkstätten, vier Vertretern/-innen der Fachgebiete und Referate des Caritasverbands für die Diözese Eichstätt die vom Vorstand bestimmt werden.
Weblinks
Einzelnachweise
- Hilpoltsteiner Kurier 24. August 2018 Seite 30. Damit die Gesellschaft menschlicher wird Interview mit den vier Caritasdirektoren. https://www.donaukurier.de/lokales/hilpoltstein/Damit-die-Gesellschaft-menschlicher-wird;art596,3891580
- Caritasverband für die Diözese Eichstätt e.V.: Caritasverband für die Diözese Eichstätt e.V. – Caritas in der Diözese Eichstätt in Zahlen, Statistik. Abgerufen am 24. August 2018.
- Kirchenzeitung für das Bistum Eichstätt: Leseprobe-Details. Abgerufen am 29. August 2018.
- Caritasverband für die Diözese Eichstätt e.V.: Caritasverband für die Diözese Eichstätt e.V. – Geschichte des Verbandes. Abgerufen am 24. August 2018.
- Neumarkt, 1946: Eine unbedingte Notwendigkeit. 22. August 2018, abgerufen am 24. August 2018 (deutsch).
- Startseite. 14. Juni 2018, abgerufen am 24. August 2018 (deutsch).
- Caritasverband für die Diözese Eichstätt e.V.: Caritasverband für die Diözese Eichstätt e.V. – Caritas nach Orten im Bistum Eichstätt. Abgerufen am 24. August 2018.
- Eigenbezeichnung des Caritasverbandes
- Bezeichnung im Vereinsrecht
- Bischof Hanke ernennt Alfred Frank zum Caritasdirektor - Franz Mattes übernimmt Ehrenamt des Caritas-Präses. Abgerufen am 6. Januar 2019.