Byton
Byton ist eine Automobilmarke des chinesischen Unternehmens Future Mobility Corporation (FMC) mit Hauptsitz in Nanjing. Unter dem Markennamen sollen Elektroautos produziert werden.[1][2][3]
Byton | |
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Rechtsform | |
Gründung | September 2017 |
Sitz | Nanjing, Volksrepublik China |
Leitung | Ding Qingfen, Co-CEO |
Branche | Automobilindustrie |
Website | www.byton.com/ |
Geschichte
Die Marke „Byton“ wurde im September 2017 von FMC vorgestellt.[4] Der Name ist ein Synonym für „Bytes on Wheels“.[5] Byton will Elektroautos und autonom fahrende Autos produzieren. Bis 2021 will das Unternehmen profitabel arbeiten.[6]
Carsten Breitfeld, ein ehemaliger BMW-Manager, ist Mitbegründer und war CEO des Unternehmens bis zum Februar 2019.[1][6] Als CEO übernahm der ehemalige Infinity- und BMW-Manager Dr. Daniel Kirchert, allerdings gab es im Oktober 2020 Berichte über den Abgang von Kirchert – auch auf der Homepage und in den Presseunterlagen von Byton wird Kirchert seitdem nicht mehr erwähnt. Eine offizielle Stellungnahme von Byton zur Unternehmensführung gibt es aber nicht. Gleichzeitig gab es Berichte über die Schließung der Münchner Niederlassung, sowie über mögliche Ermittlungen wegen Insolvenzverschleppung.[7][8][9] Ende April 2021 meldete die deutsche Tochtergesellschaft Insolvenz an.[10]
Am 7. Januar 2018 stellten Breitfeld und sein Team auf der Elektronikmesse CES in Las Vegas einen elektrisch angetriebenen SUV mit der Bezeichnung M-Byte vor, der Platz für bis zu sieben Personen bieten soll.[5] Mit einer voll aufgeladenen Batterie kann das Fahrzeug angabengemäß bis zu 400 km weit fahren, mit größeren Akkus bis zu 520 km.[11] Gegen Ende des Jahres 2019 sollte das Auto auf den chinesischen Markt gebracht und im Jahr 2020[12] auch in Amerika und Europa angeboten werden. Im Hinblick auf Autonomes Fahren sollte das Fahrzeug Level 3 erreichen und ab dem Jahr 2020 Level 4. Für die Basisversion wurde Anfang 2018 ein Preis von ca. 45.000 US-Dollar genannt.[6][13]
Danach sollen weitere Modelle folgen, unter anderem eine Limousine[6] welche zur CES 2018 in China vorgestellt wird.
Aufgrund der Coronavirus-Pandemie 2020 wurde zum 1. Juli 2020 für das Werk in Nanjing ein Produktionsstopp bis zum Jahresende verkündet, da laut Bericht von ARD-Auslandskorrespondent Steffen Wurzel Zulieferer nicht bezahlt werden konnten. Am Standort Santa Clara in Kalifornien seien die meisten der 450 Mitarbeiter entlassen worden, für die 70 Mitarbeiter am Standort München sei Kurzarbeit angemeldet worden. Den chinesischen Mitarbeitern habe das Unternehmen teilweise seit rund vier Monaten keinen Lohn gezahlt. Der Fortbestand des Unternehmens hing zunächst davon ab, ob weitere Investoren gefunden werden konnten.[14]
Am 9. September 2020 wurde das Unternehmen Nanjing Shengteng Automobile Technology Co., Ltd. als neuer Eigentümer der Marke gegründet. Die FAW Equity Investment (Tianjin) Co., Ltd. behält mit 23,333 % weiterhin einen Anteil der Aktien an Byton, Duan Lianxiang hält weitere 6,6667 %.[15]
Im Januar 2021 gab der Auftragsfertiger Foxconn den Plan bekannt, mit Byton Elektroautos produzieren zu wollen.[16] Ende 2021 wurde bekannt, dass die Investition beendet und Insolvenzanhörungen eingeleitet wurden. Auch die Stadtregierung von Nanjing habe ihre Hilfszahlungen eingestellt. Das chinesische Unternehmen FAW ist als neuer Interessent abgesprungen, sodass die Mitarbeiter nicht mehr bezahlt werden können und sämtliche Produktionslinien stillgelegt wurden.[17]
Weblinks
Einzelnachweise
- About. Byton, abgerufen am 12. Januar 2018.
- Wilfried Eckl-Dorna: "Unter 500 Kilometer Reichweite starten wir nicht". In: Manager Magazin. 3. April 2017, abgerufen am 13. Januar 2018.
- Wilfried Eckl-Dorna: Chinas neue Tesla-Rivalen - so weit sind sie bereits. In: Manager Magazin. 24. November 2017, abgerufen am 13. Januar 2018.
- FMC launches BYTON brand, creating a “next generation smart device” with innovative UI. (PDF; 428KB) (Nicht mehr online verfügbar.) Future Mobility Corporation (FMC), 7. September 2017, archiviert vom Original am 14. Januar 2018; abgerufen am 13. Januar 2018 (englisch, Pressemitteilung). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Elektromobilität: Byton heißen die nächsten Elektro-Newcomer. In: Kleine Zeitung. 8. Januar 2018, abgerufen am 13. Januar 2018.
- Roland Lindner: Ex-BMW-Manager greift mit Elektroauto Tesla an. In: faz.net. 8. Januar 2018, abgerufen am 12. Januar 2018.
- Neuer Byton-Chef Daniel Kirchert: „Wir waren von Anfang an ein Global Startup“. Abgerufen am 11. Januar 2021.
- Stetiges auf und ab: BYTON-CEO Daniel Kirchert verlässt das Start-Up. In: Elektroauto-News.net. 23. Oktober 2020, abgerufen am 11. Januar 2021 (deutsch).
- Business Insider Deutschl, 15 Feb 2021: Tesla-Konkurrent Byton vor dem Aus: Jetzt macht auch der Standort München dicht. 15. Februar 2021, abgerufen am 18. März 2021 (deutsch).
- Volker Briegleb, Heise Online: Elektroautos: Bytons deutsche Tochter ist insolvent. 23. April 2021, abgerufen am 24. April 2021 (deutsch).
- Chinesisches Start-up fordert Auto-Elite heraus. In: Spiegel Online. 8. Januar 2018, abgerufen am 12. Januar 2018.
- Byton M-Byte: Europa im Visier – dieser Elektro-Chinese drängt nach Deutschland. Abgerufen am 5. Juni 2019.
- VDI nachrichten, 12. Januar 2018, Nr. 1/2/3, S. 15 und 40.
- Steffen Wurzel: China: E-Auto-Startup Byton droht Pleite. In: boerse.ard.de. ARD, 30. Juni 2020, abgerufen am 27. Juli 2020.
- BYTON to come back by a new company named Shengteng Auto in China. In: ChinaPEV. ChinaPEV, 12. September 2020, abgerufen am 13. September 2020 (englisch).
- DER SPIEGEL: Foxconn verbündet sich mit E-Auto-Hersteller Byton - DER SPIEGEL - Wirtschaft. Abgerufen am 11. Januar 2021.
- Kilian Marx: Insolvenz: E-Autobauer steht wohl endgültig vor dem Aus. In: EFahrer.com. BurdaForward GmbH, 5. November 2021, abgerufen am 6. November 2021.