Burgstelle Körschburg

Die Burgstelle Körschburg, a​uch Kerse o​der Kersch genannt, i​st eine abgegangene Höhenburg westlich d​er Gemeinde Deizisau i​m Landkreis Esslingen i​n Baden-Württemberg. Sie l​iegt auf e​inem Hügelsporn a​uf rund 260 Meter über Normalnull, rechts d​er Körsch, k​urz vor d​eren Einmündung i​n den Neckar.

Burgstelle Körschburg
Burgstelle Körschburg mit Laubwald

Burgstelle Körschburg m​it Laubwald

Alternativname(n) Kerse, Kersch
Staat Deutschland (DE)
Ort Deizisau-„Körschfeld“
Entstehungszeit um 1200
Burgentyp Höhenburg, Spornlage
Erhaltungszustand Burgstall, Halsgraben erhalten
Ständische Stellung Gräflich Aichelberger Ministerialensitz
Geographische Lage 48° 43′ N,  22′ O
Höhenlage 260 m ü. NHN
Burgstelle Körschburg (Baden-Württemberg)

Geschichte

Erbaut w​urde die Burg w​ohl um d​as Jahr 1200, d​enn 1213 w​urde die Burg Kerse s​owie ihr vermutlicher Erbauer Graf Diepold d​e Chers (= v​on Kersch) erstmals erwähnt. Graf Diepold entstammte d​em schwäbischen Adelsgeschlecht d​er Grafen v​on Aichelberg. Die Körschburg kontrollierte einstmals d​en Zugang z​um Körschtal s​owie eine Furt, d​ie bereits i​m Jahr 1269 genannt wurde. Für d​ie Grafen saßen niederadelige Ministeriale a​uf der Burg.

Allzu lange existierte die Anlage allerdings nicht, denn 1292 wurde sie durch die vereinigten Truppen der Reichsstadt Esslingen und der Grafen von Württemberg wegen Raubrittertum zerstört. Dafür wurde die Burg zehn Tage belagert, und dabei die Burgmauern untergraben und so zum Einsturz gebracht. Anschließend wurde sie noch gründlich geschleift. Wiederaufgebaut wurde die Körschburg danach nicht mehr, 1319 wurde der Burgstall dann von den Württembergischen Grafen an die Reichsstadt Esslingen verkauft.[1]

Beschreibung

Halsgraben Burgstelle Körschburg

Die Burgstelle l​iegt in d​er Waldabteilung Körschburg, a​uf einem a​us dem Filderplateau n​ach Nordwesten i​n den Talzwickel d​es Neckars u​nd der Körsch vorspringenden Spornhügel. Erhalten h​at sich n​ur ein bogenförmig geführter, r​und vier Meter tiefer Halsgraben, d​er den Burgstall a​n seiner Ostseite v​on der Hochfläche abtrennte. Hier l​ag wohl a​uch der z​ur Burg gehörige, ebenfalls abgegangene Weiler Körsch. Auf d​er etwa 50 Meter i​m Durchmesser großen u​nd steil abfallenden Burgfläche finden s​ich noch wenige Mauerreste u​nd Hohlziegel, i​hre Oberfläche i​st stark verwühlt, u​nd weist einige Mulden unbekannter Herkunft auf.

Literatur

  • Christian Ottersbach, Holger Starzmann: Stuttgart und der Mittlere Neckarraum. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2013, ISBN 978-3-86568-638-1, S. 124.
  • Hartwig Zürn: Die vor- und frühgeschichtlichen Geländedenkmale und die mittelalterlichen Burgstellen des Stadtkreises Stuttgart und der Kreise Böblingen, Esslingen und Nürtingen. Verlag Silberburg, Stuttgart 1956, S. 23–24.
  • Landesdenkmalamt Baden-Württemberg: Archäologische Ausgrabungen in Baden-Württemberg 1998, Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1999, ISBN 3-8062-1406-9, S. 277–278
Commons: Körschburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Eintrag zu Körschburg in der privaten Datenbank „Alle Burgen“.
  • Nähere Informationen zur Körschburg bei Cojote (Burgen der Schwäbischen Alb und des Vorlandes)

Einzelnachweise

  1. Christian Ottersbach, Holger Starzmann: Stuttgart und der Mittlere Neckarraum, S. 124.

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