Brandanschlag auf Kyōto Animation
Der Brandanschlag auf das japanische Studio Kyōto Animation ereignete sich am 18. Juli 2019 in Fushimi-ku, Kyōto. Ein 41-jähriger Japaner legte das Feuer, indem er eine brennbare Flüssigkeit in mehrere Büros sowie über mehrere Mitarbeiter schüttete und entzündete. Bei der Brandstiftung kamen 36 Menschen ums Leben, und weitere 34 erlitten teils schwere Verletzungen.[1][2] Ein Mitarbeiter des Animationsstudios verfolgte den Täter einige Häuser weiter, wo er dann von der Polizei festgenommen werden konnte.[3][4]
Das Ereignis forderte damit mehr Todesopfer als der Messerangriff von Sagamihara im Jahre 2016 (19 Tote) und wurde als einer der größten Massenmorde in Japan seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges bezeichnet.[5]
Hintergrund
Das Animationsstudio wurde im Jahr 1981 in Fushimi-ku, einem Stadtbezirk von Kyōto, eröffnet und ist nach mehreren Änderungen der Geschäftsform seit 1995 als Kabushiki-gaisha (Aktiengesellschaft) eingetragen. Das Unternehmen produzierte bis 2019 mehr als 20 Serien und 10 Kinofilme. 2011 gründete das Unternehmen einen eigenen Light-Novel-Imprint.
In den vergangenen Jahren erhielt das Unternehmen immer wieder Morddrohungen. Der Präsident des Unternehmens Hideaki Hatta sagte, dass ein Bezug zur Brandstiftung nicht sicher sei, da die Drohungen allesamt anonym versendet worden seien.[6] Bereits im Oktober des Jahres 2018 schaltete das Animationsstudio die Polizei wegen Erhalt von Morddrohungen gegen Mitarbeiter ein.[7] Auch wurden in einem Internetforum zwischen September und November 2018 mehrere abwertende Postings veröffentlicht, die ähnliche Behauptungen wie die des mutmaßlichen Täters ans Tageslicht brachten.[8]
Im Zuge des Anschlags berichtete die Neue Zürcher Zeitung über die Arbeitsbedingungen in der japanischen Trickfilm-Industrie.[9] Obwohl die Anime-Industrie hart umkämpft ist, geht Kyōto Animation mit seinen Angestellten fair um. So erhalten Animateure eine Festanstellung anstelle von Zeitverträgen und erhalten wesentlich mehr Zeit für die Arbeiten an ihren Projekten. Das Studio ist außerdem dafür bekannt, mehr Regisseurinnen und Drehbuchautorinnen einzustellen.[10]
Vorfall
Am 18. Juli 2019 um 10:30 Uhr japanischer Zeit (3:30 Uhr MESZ) brach im Studio 1 des Animationsstudios Kyōto Animation ein Feuer aus.[11] Eine Person durchquerte das Studio mit Benzinkanistern, die sie im Gebäude entleerte. Laut Zeugen schrie die Person „Sterbt!“ und entzündete das Benzin.[12] Da das Gebäude zu wenige Notausgänge hatte, konnte die verdächtige Person mehrere Mitarbeiter mit Benzin übergießen, so dass diese brennend den Tatort verließen.[13] Unmittelbar danach floh der Verdächtige vom Ort des Geschehens und wurde von einem unverletzten Mitarbeiter des Studios bis vor ein Haus in der Nachbarschaft verfolgt, wo die Polizei den mutmaßlichen Täter verhaftete.[3] Das Feuer breitete sich im Gebäude schnell aus, so dass mehrere Mitarbeiter im brennenden Studiogebäude gefangen waren.
Nachdem der Brand gelöscht werden konnte, wurden mindestens zehn Leichen im Treppenhaus des zweiten Stockwerkes gefunden.[14] Der mutmaßliche Täter wurde nach seiner Festnahme wegen seiner Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht.[3][15] Die Löscharbeiten, bei denen 35 Löschfahrzeuge zum Einsatz kamen, waren nach drei Stunden beendet.[16]
Laut einer Pressekonferenz am Folgetag wurde bei dem Brandangriff das gesamte im Gebäude befindliche Material wie etwa Computer vernichtet.[17] Es wurde berichtet, dass die Brandstiftung zu den Massakern mit den meisten Todesopfern der japanischen Geschichte seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges zählt und der Gebäudebrand mit den meisten Todesopfern seit dem Brand des Myōjō 56 Buildings 2001 war.[5][18][19]
Opfer
Anfangs wurde berichtet, dass 26 Personen bei der Brandstiftung getötet und 36 weitere Personen teilweise schwer verletzt worden seien.[11] Zur Tatzeit befanden sich 70 Menschen im Studio.[20] Nachdem das Feuer gelöscht und die Rettungsarbeiten abgeschlossen waren, wurde die Zahl von 34 getöteten Menschen bekannt.[21] Die Obduktion ergab, dass 28 Menschen durch eine Kohlenstoffmonoxidvergiftung starben. Fünf weitere Menschen starben infolge ihrer Brandverletzungen. Eine weitere Person erlag den Brandverletzungen im Krankenhaus.[22] Am 27. Juli wurde bekannt, dass eine weitere Person ihren Verletzungen erlegen ist.[23] Anfang Oktober erlag ein weiteres Opfer ihren Verletzungen, sodass 36 Personen infolge des Anschlages ums Leben kamen.[24] Insgesamt kamen 14 Männer und 22 Frauen ums Leben.[25]
Von den 34 verletzten Mitarbeitern wurden zehn Personen lebensbedrohlich verletzt.[20][26][27] Unter den verletzten Personen befindet sich laut dem südkoreanischen Außenministerium eine Südkoreanerin.[28] Die Regisseure Tatsuya Ishihara, Taichi Ishidate und Naoko Yamada, die allesamt für das Studio arbeiten, blieben unverletzt.[29]
Die Polizei teilte inzwischen mit, dass man die Identitäten der bei dem Feuer getöteten Menschen festgestellt habe. Aus Rücksicht vor den Hinterbliebenen und auf Wunsch des Studios wurden die Namen zeitweise nicht veröffentlicht.[30] Am Sonntag, dem 4. August 2019, veröffentlichte die Polizei eine Liste mit zehn Todesopfern, darunter die beiden Regisseure Yoshiji Kigami und Yasuhiro Takemoto, als auch Animatoren Futoshi Nishiya und Junichi Oda.[31]
Täter
Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich um den 41-jährigen Shinji Aoba (青葉 真司 Aoba Shinji) aus Ōmiya in der Präfektur Saitama.[32][33][34] Nachdem Aoba von der Polizei verhaftet worden war, wurde er mit schweren Brandverletzungen an den Beinen, der Brust und im Gesicht ins Krankenhaus gebracht.[21][35] Auf dem Weg ins Krankenhaus gestand Aoba, das Feuer gelegt zu haben.[36] Er beschuldigte Kyōto Animation, eine von ihm geschriebenen Light Novel plagiiert zu haben.[18][37][38] Im Januar 2021 schließlich wurde bekannt, dass sich die Vorwürfe des Täters auf eine Szene im Anime Tsurune beziehen, die eine alltägliche Situation zeigt: Einer der Protagonisten kauft fast abgelaufenes Fleisch günstig und wird für seine Sparsamkeit gelobt.[39] Noch im Juli 2019 wurde ein Haftbefehl erlassen.[25][40] Aoba wurde zur weiteren Behandlung seiner Verletzungen in die Universitätsklinik nach Osaka geflogen.[25][41] Am 26. Juli war er wieder bei Bewusstsein.[42] Im September 2019 wurde Aoba noch beatmet,[43][44] ehe er im gleichen Monat wieder ansprechbar war.[45] Im November 2019 wurde bekannt, dass Aoba lediglich eine Überlebenschance von einem Prozent hatte. Er erhielt bei mehreren Operationen künstliche Haut.[46]
Aoba blieb der Schule seit seiner Zeit an der Grundschule größtenteils fern. Er arbeitete in Teilzeit für die Präfekturregierung in Saitama während er die Abendschule besuchte. Im Jahr 2009 wurde er entlassen.[47] Nachbarn beschrieben Aoba als Hikikomori, der tagsüber nicht das Haus verlässt und stattdessen Videospiele spielt. Bereits wenige Tage vor dem Anschlag auf das Animationsstudio soll er einen Nachbarn angegriffen haben.[32] Das Verhältnis zu seiner Familie wird als gestört beschrieben.[47]
Bei Aoba wurde eine psychische Störung diagnostiziert. Er ist in der Vergangenheit bereits kriminell in Erscheinung getreten. So raubte er im Jahr 2012 einen Konbini in Ibaraki aus.[48] Für den Überfall wurde er zu einer dreieinhalbjährigen Gefängnisstrafe verurteilt.[48][49] Der Verdächtige flüchtete vom Tatort und wurde von der Präfekturpolizei Kyōto in der Nähe des Bahnhofs Rokujizō rund 100 Meter vom Animationsstudio festgenommen. Der Psychologe Tamami Katada sagte, dass Aoba Symptome einer Schizophrenie oder Gedankenentzug entwickelt und zu einer Paranoia geführt haben könnte.[50] Aoba sagte im Jahr 2008, dass er eine gedankliche Verbindung zum Attentäter des Akihabara-Massakers in Tokio gehabt habe.[47]
Ermittlungen
Die Ermittlungen am Tatort begannen noch am gleichen Tag.[51] Am Tatort wurden mehrere unbenutzte Messer gefunden.[52] Bei Untersuchungen im Gebäude wurde festgestellt, dass das Studio weder eine Sprinkleranlage noch Feuerlöscher besaß, da das Studiogebäude als ein kleines Bürogebäude verzeichnet war.[53] Dennoch wurden bei der letzten Sicherheitsüberprüfung im Oktober 2018 keine Mängel beanstandet.[26] Laut Polizei erfüllte das Gebäude die rechtlichen Brandschutzvorschriften.[7]
Der Eingangsbereich war durch ein Kartensystem gesichert, die Einlasskontrolle war aber zum Tatzeitpunkt wegen Besuchern deaktiviert.[54] Zeugenaussagen zufolge soll Aoba bereits am Tag vor dem Brandanschlag in direkter Nähe des Studios gewesen sein.[32][55] Ein Video einer Sicherheitskamera zeigt den mutmaßlichen Täter am Vortag in Studionähe.[56] Bezüglich der Anschuldigungen Aobas gegen das Animationsstudio sagte Präsident Hideaki Hatta, dass niemals ein Werk unter dessen Namen beim Unternehmen eingegangen sei. Zudem gab es keine frühere Kontaktaufnahme seitens des mutmaßlichen Täters.[57] Am 31. Juli gaben die Polizei und der Anwalt des Studios bekannt, dass Aoba doch ein Werk zu einem Wettbewerb eingesendet habe. Dieser Beitrag schied allerdings in der ersten Runde aus und wurde deswegen nicht in den Aufzeichnungen gefunden. Allerdings gaben Polizei und Anwalt bekannt, dass in keinem der von dem Studio produzierten Werke Ähnlichkeiten zu Aobas Roman auszumachen sind.[58]
Wie die Polizei der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo News mitteilte, gehe man davon aus, dass der mutmaßliche Täter Aoba mehr als 200 Drohungen über das Kontaktformular auf der Webseite des Animationsstudios an das Studio gesendet habe.[7] Diese sollen zunächst Verleumdungen gegen Kyōto Animation gewesen sein und später in Drohungen gegenüber Mitarbeiter gewandelt sein, sodass sowohl das Unternehmen als auch die Wohnung der betroffenen Mitarbeiter polizeilich gesichert wurden. Allerdings kann die Polizei Aoba nicht direkt mit den Drohnachrichten in Verbindung bringen, da diese über das Anonymisierungsnetzwerk Tor verschickt wurden und deswegen kaum nachverfolgbar sei.[7]
Inzwischen gab die Polizei bekannt, dass die Plagiatsvorwürfe des Täters als Tatmotiv frei erfunden sind.[7] Am 26. Juli durchsuchte die Polizei die Wohnung des Verdächtigen in Saitama und beschlagnahmte zwei Pappkartons mit Beweismaterial, darunter seiner Lautsprecheranlage.[42] Auch beantragte die Polizei einen zweiten Haftbefehl, da sich die Zahl der Todesopfer nach Erhalt des ersten Haftbefehls auf 33 Personen erhöht hatte.[59] Die Polizei plant, Aoba festzunehmen, sobald er sich nicht mehr in Lebensgefahr befinde.[42] Am 27. Mai 2020 wurde Aoba von der Polizei verhaftet, nachdem er von seinen Verletzungen als geheilt eingestuft wurde. Eine Verhaftung Aobas sollte bereits im Januar erfolgen, allerdings sorgten sein körperlicher Zustand und der Ausbruch des neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 dafür, dass die Polizei davon absah Aoba zu diesem Zeitpunkt festzunehmen.[60]
Aoba wurde am 16. Dezember 2020 formal wegen Mordes, versuchten Mordes, Brandstiftung, Einbruch und wegen eines Verstoßes gegen das Gesetz zur Kontrolle von Schusswaffen und Schwertern angeklagt.[61][62]
Reaktionen
Filmindustrie
Der US-Anime-Publisher Sentai Filmworks startete eine GoFundMe-Spendenkampagne, bei der ungefähr 300.000 US-Dollar innerhalb der ersten sechs Stunden gesammelt werden konnten.[38] Nach nur 19 Stunden hatte die GoFundMe-Kampagne bereits über eine Million Dollar an Spenden erhalten.[63] Am 25. Juli wurde mitgeteilt, dass der Spendenaufruf die 2-Millionen-Dollar-Marke überschritten habe. Mehr als 62.000 Spenden sind bisher eingegangen, darunter auch vom Software-Entwickler Adobe.[64] Animefans erwarben im digitalen Onlineshop von Kyōto Animation hochwertige Bilder der Produktionen, um das Unternehmen mit ihren Käufen direkt zu unterstützen.[65] Animate, einer der führenden japanischen Vertriebe für Anime, Manga und Videospiele, starteten eine Spendenaktion, um die Opfer des Anschlages zu unterstützen.[66]
Zahlreiche Personen und Unternehmen, die der Filmindustrie nahe stehen, haben sich bestürzt über den Anschlag geäußert und zeigten sich mit Kyōto Animation solidarisch. Darunter die japanischen Regisseure Makoto Shinkai[67] und Tatsuki,[68] die Synchronsprecherin Aki Toyosaki,[68] Mangaka Honobu Yonezawa,[68] die Vertriebe Funimation und Aniplex of America,[68] die Animationsstudios Toei Animation,[68] Nickelodeon Animation,[68] Sunrise,[69] Shaft,[70] Bones,[71] Khara[72] und Bandai Namco Pictures.[73]
Zwischenzeitlich startete Kyōto Animation ein eigenes Spendenkonto.[23] Gemeinsam mit der von Sentai Filmworks gestarteten Spendenkampagne wurden bis 26. Juli mehr als fünf Millionen US-Dollar gesammelt.[74]
Yoshiki von der Rockband X Japan spendete zehn Millionen Yen.[75] Das Animationsstudio kündigte an, die gesamten Spendengelder nicht für den Wiederaufbau des Studios zu verwenden und stattdessen im vollkommenen Umfang an die Opfer sowie deren Familien zu übergeben.[76]
Politik
Der japanische Premierminister Shinzō Abe und die Chinesische Botschaft in Japan drückten ihre Anteilnahme aus.[16][77] Zwischenzeitlich veröffentlichten auch die belgische, die französische und philippinische Vertretung in Japan Stellungnahmen zu dem Brandanschlag.[68][78]
Der UN-Generalsekretär António Guterres, der Präsident der Vereinigten Staaten Donald Trump, die taiwanesische Präsidentin Tsai Ing-wen, der kasachische Präsident Kassym Tokajew und der kanadische Premierminister Justin Trudeau drückten den Verletzten und den Hinterbliebenen des Anschlages ihre Anteilnahme aus.[79][80][81] Auch Henriette Reker, Oberbürgermeisterin der Stadt Köln, zeigte sich über die Tat schockiert und sprach den Angehörigen der Opfer ihr Mitgefühl aus. Köln ist Partnerstadt von Kyōto.[82]
Folgen
Infolge des Brandanschlages wurde eine Informationsveranstaltung für den für 2020 angekündigten Kinofilm zur Animeserie Free! abgesagt, eine Zusammenarbeit mit der Keihan-honsen und die dritte Episode der Animeserie Fire Force – eine Serie über die Feuerwehr – des Studios David Production wurden verschoben.[83] Nichtsdestotrotz hat Kyōto Animation angekündigt, an der AnimagiC Anfang August in Deutschland teilzunehmen und den Film Violet Evergarden und das Band der Freundschaft vorzustellen.[84]
Hideaki Hatta, Präsident von Kyōto Animation, plant das Studio 1 abzureißen und auf dem Grundstück einen öffentlich zugänglichen Park mitsamt Denkmal zum Andenken an die Opfer der Tat errichten zu lassen.[85] Der Abriss des Studio 1 begann im November.[86] Die jährliche Verleihung des Kyōto Animation Awards wurde infolge des Brandanschlags für 2019 abgesagt.[87]
Die Daten, die sich auf dem Server im Studio 1 befanden – darunter animierte Key-Animation-Frames, Charakterdesign-Sheets und andere Dokumente –, konnten ohne Verluste wiederhergestellt werden.[2][88]
Kyōto Animation kündigte für den 3. und 4. November Gedenkgottesdienste im Konferenzcenter der Miyako Messe in Kyōto an, die der Öffentlichkeit zugänglich ist. Außerdem wurden die Namen aller Opfer im Abspann des Violet-Evergarden-Films eingespielt.[76]
Weitere Zwischenfälle und Brandanschlag vom 14. März 2021
Eine Woche nach dem Brandanschlag bedrohte ein 40-jähriger Japaner den Spiele-Entwickler Square Enix und kündigte einen ähnlichen Anschlag in einer Anspielung auf den Brandanschlag als „Wiederholung von Kyōto Animation“ an.[89] Des Weiteren wurde in Sapporo ein 63-jähriger Mann festgenommen, nachdem dieser seinem früheren Vorgesetzten über dem Messengerdienst Line eine Drohung schickte, in der er ankündigte, dass dies „möglicherweise die Hokkaidō-Version des KyoAni-Brandanschlags werden könnte.“ Bei einer Vernehmung durch die Polizei erklärte die Person, dass es sich um einen Scherz gehandelt habe. Einen Monat zuvor wurde er als Pfleger aus einem Altenheim entlassen.[90]
Trotz der verheerenden Auswirkungen des Brandanschlages auf das Animationsstudio wurden die Gesetze nur unzureichend verschärft, sodass sich am 14. März 2021 ein Brandanschlag auf das vierstöckige Acty Annex in der Präfektur Tokushima ereignete, welches dem Attentat auf das Animationsstudio nachempfunden sein sollte. Zu dem Zeitpunkt des Anschlages begann die lokale Idol-Gruppe Dancing Dolls in der obersten Etage ein Konzert. Der Tatverdächtige, ein zu dem Zeitpunkt 38-jähriger Japaner, versteckte in der Nähe des Gebäudes Kanister mit Benzin und entzündete das Feuer im Fahrstuhl des Hauses. Zur Zeit des Anschlags befanden sich, ähnlich wie beim Kyōto-Animation-Brandanschlag, ungefähr 70 Personen im Gebäude. Allerdings konnten alle Personen rechtzeitig entkommen. Der Tatverdächtige wurde zehn Tage später von der Polizei festgenommen.[91]
Einzelnachweise
- At least 22 people presumed dead, 40 injured in suspected arson at Kyoto anime studio. The Japan Times, 18. Juli 2019, abgerufen am 18. Juli 2019.
- Server escapes damage in Kyoto Animation fire; drawings saved. Asahi Shimbun, 30. Juli 2019, abgerufen am 30. Juli 2019.
- 京アニ火災 「パクリやがって」「死ね」液体まいた男が叫ぶ ズボンには火がついたまま… Sankei, 18. Juli 2019, abgerufen am 18. Juli 2019 (japanisch).
- アニメ会社放火 死者33人に 身柄確保の男は重いやけど. NHK, 19. Juli 2019, abgerufen am 22. Juli 2019 (japanisch).
- "Kyoto Animation studio fire: at least 25 dead after arson attack in Japan". The Guardian, 18. Juli 2019, abgerufen am 18. Juli 2019.
- "Death threats had been sent" says company president at animation company arson. NHK, 18. Juli 2019, abgerufen am 18. Juli 2019.
- Micha: Weitere Details zum Brand bei Kyoto Animation bekannt gegeben. Sumikai.com, 25. Juli 2019, abgerufen am 25. Juli 2019.
- Comments bashing Kyoto Animation, posted last fall, found on internet forum. The Japan Times, 1. August 2019, abgerufen am 20. August 2019.
- Felix Lill: Schön sind in Japans Trickfilm-Industrie nur die Produkte. Neue Zürcher Zeitung, 19. Juli 2019, abgerufen am 22. Juli 2019.
- Gavin J. Blair: Japan Arson Attack: Why Studio Kyoto Animation Is Widely Respected in the Anime World. The Hollywood Reporter, 18. Juli 2019, abgerufen am 22. Juli 2019.
- Kyoto Animation fire: At least 26 dead after suspected arson attack. BBC News, 18. Juli 2019, abgerufen am 18. Juli 2019.
- Kyoto Animation fire: At least 30 feared dead in arson attack by man yelling ‘You die’. The Independent, 18. Juli 2019, abgerufen am 18. Juli 2019.
- 【現場速報】「焼けただれ、逃げていく人も」 京アニ火災、窓から炎と黒煙 (Memento vom 18. Juli 2019 im Webarchiv archive.today)
- Studio fire, 10 more dead. 18. Juli 2019, abgerufen am 18. Juli 2019 (japanisch).
- 身柄確保の男「パクりやがって!」 京アニに恨みか. TV Asahi, 18. Juli 2019, abgerufen am 18. Juli 2019 (japanisch).
- 33 Tote nach Brandstiftung in einem Anime-Studio in Kyoto. Neue Zürcher Zeitung, 18. Juli 2019, abgerufen am 18. Juli 2019.
- 京都アニメーション・八田社長が会見「堪えきれない。こんな大惨事になるとは…」(スポニチアネックス). Sponichi Annex, 19. Juli 2019, archiviert vom Original am 19. Juli 2019; abgerufen am 20. Juli 2019 (japanisch).
- Japan mourns after the worst mass killing in two decades claims 33 lives in arson attack. CNBC, 19. Juli 2019, abgerufen am 20. Juli 2019.
- Joe Price: 33 Confirmed Dead in Suspected Arson Attack on Japanese Anime Studio Kyoto Animation. Complex, 18. Juli 2019, abgerufen am 20. Juli 2019.
- More than 26 feared dead in suspected arson attack at Kyoto Animation. Tokyo Reporter, 18. Juli 2019, abgerufen am 18. Juli 2019.
- Fire Department Confirms 33 Dead In Arson Attack. NHK, 18. Juli 2019, abgerufen am 18. Juli 2019 (japanisch).
- 京アニ火災、死因は一酸化炭素中毒か 33人死亡、重症者4人は症状重篤 確保の男も治療中. (Nicht mehr online verfügbar.) Kyoto Shimbun, 19. Juli 2019, archiviert vom Original am 19. Juli 2019; abgerufen am 20. Juli 2019 (japanisch).
アニメ会社放火 男性1人死亡 死者34人に 警察. NHK, 19. Juli 2019, abgerufen am 20. Juli 2019 (japanisch).
京アニ放火、吹き抜け構造で一気に燃焼か 4人なお重篤. Asahi Shimbun, 19. Juli 2019, abgerufen am 20. Juli 2019 (japanisch).
逃げる間もなく煙に… 犠牲者の多くは一酸化炭素中毒か 京都. NHK, 19. Juli 2019, abgerufen am 20. Juli 2019 (japanisch).
京アニ放火、死者は34人に 新たに男性1人が亡くなる. Asahi Shimbun, 19. Juli 2019, abgerufen am 20. Juli 2019 (japanisch).
At least 33 dead in suspected arson attack on Japanese animation studio. Sky News, 18. Juli 2019, abgerufen am 20. Juli 2019. - Egan Loo: 35th Victim of Kyoto Animation Fire Passes Away. Anime News Network, 27. Juli 2019, abgerufen am 28. Juli 2019.
- Death toll from arson attack on Kyoto Animation studio rises to 36. Japan Today, 5. Oktober 2019, abgerufen am 8. Oktober 2019.
- Patrick Frazer: Kyoto fire suspect too ill for arrest. News.com.au, 22. Juli 2019, abgerufen am 22. Juli 2019.
- 京都府京都市伏見区で発生した爆発火災(第5報). FDMA, 18. Juli 2019, abgerufen am 20. Juli 2019 (japanisch).
- Fire Department Confirms 33 Dead In Arson Attack. NHK, 18. Juli 2019, abgerufen am 20. Juli 2019 (japanisch).
- 교토 애니메이션 방화사건에 한국인 1명 중상. Kyunghyang Shinmun, 19. Juli 2019, abgerufen am 20. Juli 2019 (koreanisch).
- Multiple Fatalities Confirmed in Kyoto Animation Fire. Anime UK News, 18. Juli 2019, abgerufen am 18. Juli 2019.
- Chrystalyn Hodgkins: Kyodo: Police Have Identified All 34 Victims Who Died in Kyoto Animation Fire, Have Not Yet Released Names. Anime News Network, 25. Juli 2019, abgerufen am 25. Juli 2019.
- Famed directors among victims of Kyoto Animation arsonist. Asahi Shimbun, 3. August 2019, abgerufen am 4. August 2019.
- Benks: Japanische Polizei gibt Namen und Details zum Brandstifter von Kyoto Animation bekannt. sumikai.com, 22. Juli 2019, abgerufen am 22. Juli 2019.
- Kyoto Animation studio fire suspect named by police. The Guardian, 19. Juli 2019, abgerufen am 20. Juli 2019.
- アニメ会社放火 青葉容疑者に逮捕状. NHK, 20. Juli 2019, abgerufen am 21. Juli 2019 (japanisch).
- 京アニ火災 33人の死亡確認 平成以降最悪 第1スタジオ、18日朝はセキュリティー解除. Mainichi Shimbun, 18. Juli 2019, abgerufen am 20. Juli 2019 (japanisch).
- Rafael Antonio Pineda: Fire Breaks Out in Kyoto Animation's 1st Studio Building (Updated). Anime News Network, 18. Juli 2019, abgerufen am 20. Juli 2019.
- Suspected arsonist in deadly Kyoto anime studio fire says firm stole his novel. Mainichi Shimbun, 19. Juli 2019, abgerufen am 20. Juli 2019.
- Dion Dassanyake: Kyoto Animation fire: Fundraiser started after deadly anime studio 'arson attack'. Daily Mail, 18. Juli 2019, abgerufen am 20. Juli 2019.
- 「安売り肉を買うシーン、パクられた」 京都アニメーション放火殺人事件の被告が主張 わずか2分半、ありふれた描写|社会|地域のニュース|京都新聞. Abgerufen am 9. Januar 2021 (japanisch).
- アニメ会社放火 青葉容疑者に逮捕状. NHK, 20. Juli 2019, abgerufen am 22. Juli 2019 (japanisch).
- "アニメ会社放火 容疑者の容体予断許さぬ状態 別の病院に移送". In: NHK. 21. Juli 2019, abgerufen am 22. Juli 2019 (japanisch).
- Suspect in deadly arson at Kyoto studio regains consciousness. Asahi Shimbun, 26. Juli 2019, abgerufen am 27. Juli 2019.
- 【速報】京アニ放火殺害 青葉容疑者 命に別条ない状態まで回復. FNN Prime, 5. September 2019, abgerufen am 23. September 2019 (japanisch).
- 京アニ事件容疑者、呼吸器装着で会話できず逮捕未定 発生2カ月. Kyoto Shimbun, 5. September 2019, abgerufen am 23. September 2019 (japanisch).
- Suspected arsonist in Kyoto studio attack regaining speech in hospital. Kyodo News, 18. September 2019, abgerufen am 23. September 2019.
- Alix Culbertson: Animation studio 'arsonist' accused of killing 36 in fire given artificial skin ‘expects death sentence’. Sky News, 27. November 2019, abgerufen am 20. Dezember 2019.
- Kyoto anime suspect told 2012 robbery investigators he mulled arson attack. Mainichi Shimbun, 8. August 2019, abgerufen am 20. August 2019.
- 京アニ放火、犯人とみられる男12年にコンビニ強盗. 18. Juli 2019, archiviert vom Original am 18. Juli 2019; abgerufen am 18. Juli 2019 (japanisch).
- Suspected arsonist believed his novel was stolen by Kyoto Animation studio: Reports. Channel NewsAsia, 19. Juli 2019, abgerufen am 20. Juli 2019.
- Casey Baseel: Mental illness issues could make death penalty impossible for Kyoto Animation arsonist. Japan Today, 17. August 2019, abgerufen am 20. August 2019.
- 「京都アニメーション」放火事件 現場検証始まる. NHK, 18. Juli 2019, abgerufen am 19. Juli 2019 (japanisch).
- 現場に複数の刃物. NHK, 18. Juli 2019, abgerufen am 20. Juli 2019 (japanisch).
- Spiral stairs, no sprinklers may have contributed to deadly Japan animation studio fire. The Straits Times, 19. Juli 2019, abgerufen am 20. Juli 2019.
- 京アニ火災 33人の死亡確認 平成以降最悪 第1スタジオ、18日朝はセキュリティー解除. Mainichi Shimbun, 18. Juli 2019, abgerufen am 20. Juli 2019 (japanisch).
- "Kyoto Animation fire: Suspect 'spotted in area' days before". BBC News, 20. Juli 2019, abgerufen am 22. Juli 2019.
- Video appears to show Kyoto arson suspect near anime HQ on day before attack. Mainichi Shimbun, 22. Juli 2019, abgerufen am 22. Juli 2019.
- Kyoto Animation head says firm had no links with arson suspect, laments deaths. Mainichi Shimbun, 20. Juli 2019, abgerufen am 22. Juli 2019.
- Mark Schilling: Kyoto Animation Arson Suspect Submitted Novel to Studio Contest. Variety, 31. Juli 2019, abgerufen am 2. August 2019.
- Police search home of Kyoto Animation arson suspect for clues to motive and timeline. The Japan Times, 26. Juli 2019, abgerufen am 27. Juli 2019.
- Police arrest suspect in deadly Kyoto Animation arson attack. Japan Times, 27. Mai 2020, abgerufen am 27. Mai 2020.
- Florian Medl: Kyoto Animation: Brandstifter nennt »Tsurune« als Motiv. Anime2you.de, 9. Januar 2021, abgerufen am 10. Januar 2021.
- 「安売り肉を買うシーン、パクられた」 京都アニメーション放火殺人事件の被告が主張 わずか2分半、ありふれた描写. Kyoto Shimbun, 27. Dezember 2020, abgerufen am 10. Januar 2021 (japanisch).
- Kyoto Animation fire: police search for clues as donations pass $1m mark. The Guardian, 19. Juli 2019, abgerufen am 20. Juli 2019.
- Leanna Faulk, Jamiel Lynch: Crowdfunding campaign for Kyoto Animation passes $2 million mark. CNN, 25. Juli 2019, abgerufen am 25. Juli 2019.
- Brooke Sjoberg: Fans grieve Kyoto Animation Studio fire with #PrayforKyoAni. The Daily Dot, 19. Juli 2019, abgerufen am 20. Juli 2019.
- 京都アニメーション様で発生した事件につきまして - アニメイト. Animate, 19. Juli 2019, abgerufen am 20. Juli 2019.
- Motoko Rich: Kyoto Animation Studio Arson Kills 33, Shocking Japan. The New York Times, 17. Juli 2019, abgerufen am 20. Juli 2019.
- "Animation Studios, Fans Share Messages of Hope After Kyoto Animation Studio Arson". Anime News Network, 19. Juli 2019, abgerufen am 20. Juli 2019.
- 株式会社京都アニメーション様へ|重要なお知らせ|サンライズ. Sunrise, 19. Juli 2019, abgerufen am 20. Juli 2019 (japanisch).
- Shaft: 京都アニメーション様が被害に遭われた事件につき、余りに理不尽な出来事に憤りを覚えると共に、失われたものの大きさを思うと無念で悲しくてなりません。亡くなられた方に心よりお悔やみ申し上げます。また、負傷された方や関係者の皆様の早期回復をお祈りしております。シャフトアニメスタッフ一同. In: Twitter. 19. Juli 2019, abgerufen am 21. Juli 2019 (japanisch).
- 株式会社京都アニメーション様で発生した放火事件につきまして. Bones, 19. Juli 2019, abgerufen am 20. Juli 2019 (japanisch).
- 最新情報 - 株式会社カラー. Khara, 19. Juli 2019, archiviert vom Original am 20. Juli 2019; abgerufen am 20. Juli 2019 (japanisch).
- 株式会社京都アニメーション様へ. Bandai Namco Pictures, 19. Juli 2019, abgerufen am 20. Juli 2019 (japanisch).
- Lauren Orsini: After Arson Attack, Fans Raise Over $5 Million For Kyoto Animation. Forbes, 26. Juli 2019, abgerufen am 28. Juli 2019.
- X JAPAN's YOSHIKI Donates $94,000 In Support Of Victims And Survivors Of Kyoto Animation Fire. Blabbermouth.net, 2. August 2019, abgerufen am 4. August 2019.
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- Oberbürgermeisterin Henriette Reker drückt der Partnerstadt ihr Mitgefühl aus. Stadt Köln, 18. Juli 2019, abgerufen am 30. Juli 2019.
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- Jennifer Sherman: 40-Year-Old Arrested for Threatening Square Enix With Repeat of Kyoto Animation Fire. Anime News Network, 14. August 2019, abgerufen am 21. August 2019.
- Oona McGee: Arsonist at idol concert says he was imitating the Kyoto Animation attack. Japan Today, 11. April 2021, abgerufen am 24. Mai 2021.