Bouraq Indonesia Airlines
Bouraq Indonesia Airlines war eine private Fluggesellschaft, die Mitte 1970 gegründet wurde.
Geschichte
Bouraq flog ab 1970 mit drei Douglas DC-3 von Jakarta aus nach Banjarmasin, Balikpapan und Surabaya. Flugzeuge des Typs NAMC YS-11 ergänzten ab 1971 die Flotte. Im Jahr 1972 erhielt Bouraq ihre erste Hawker-Siddeley HS 748. Dieser Flugzeugtyp erwies sich als optimal für die Bedürfnisse der Gesellschaft und wurde bis 2001 eingesetzt. Im Jahr 1973 gründete Bouraq die Tochtergesellschaft Nusantara Air Service, die ab 1974 unter der Bezeichnung Bali Air mit Maschinen des Typs Britten-Norman Islander einen regionalen Linienflugverkehr durchführte. Ab November 1978 setzte Bouraq kurzzeitig zwei geleaste Strahlflugzeuge des Typs Boeing 707 ein. Ab 1993 ergänzten gebrauchte Boeing 737-200 die Flotte. Mit Philippine Airlines bestand eine enge Zusammenarbeit.
Bouraq Indonesia Airlines musste aufgrund finanzieller Probleme den Flugbetrieb im Juli 2005 einstellen.
Ziele
Die Gesellschaft flog im nationalen Linienflugverkehr von Jakarta aus die Inseln Java, Sumatra, Kalimantan, Sulawesi, Maluku, Bali und Tenggara Islands an. Im internationalen Flugverkehr wurden Malaysia, Singapore, Brunei und die Philippinen angeflogen.
Flotte
Flotte bei Betriebseinstellung
Zum Zeitpunkt der Betriebseinstellung bestand die Flotte der Gesellschaft aus 12 Boeing 737-200 und einer McDonnell Douglas DC-9-82 (MD-82).
Zuvor eingesetzte Flugzeuge
Zwischenfälle
Von 1976 bis zur Betriebseinstellung 2005 kam es bei Bouraq Indonesia Airlines zu 12 Totalschäden von Flugzeugen. Bei 3 davon kamen 62 Menschen ums Leben. Von den Totalschäden ereigneten sich 8 mit Hawker-Siddeley HS 748.[1] Beispiele:
- Am 26. August 1980 stürzte eine Vickers Viscount 812 der Bouraq Indonesia Airlines (Luftfahrzeugkennzeichen PK-IVS) nach vollständigem Kontrollverlust etwa 26 Kilometer nordöstlich des Zielflughafens Jakarta-Kemayoran ab. Die Maschine war von der taiwanesischen Far Eastern Air Transport gemietet. Ursache war das Abbrechen des rechten Höhenruders, verursacht durch den Bruch des Zentrierzapfen des rechten Flettner-Ruders. Dieser hatte seine zulässige Flugstundengrenze von 12.000 Stunden um 21.000 Stunden, also fast das Doppelte, überschritten. Alle 37 Insassen (6 Besatzungsmitglieder und 31 Passagiere) wurden aufgrund dieses Wartungsfehlers getötet (siehe auch Flugunfall der Bouraq Indonesia Airlines 1980).[2]
- Am 4. Juli 1988 landete eine Vickers Viscount 843 der Bouraq Indonesia Airlines (PK-IVW) mit Rückenwind auf der nassen Landebahn am Flughafen Balikpapan. Nach dem Aufsetzen brachen das Bug- und rechte Hauptfahrwerk zusammen. Die Maschine wurde irreparabel beschädigt. Alle 76 Insassen überlebten den Unfall.[3]
- Am 28. August 1992 entstand bei einer Vickers Viscount 843 der Bouraq Indonesia Airlines (PK-IVX) kurz nach dem Start vom Flughafen Banjarmasin-Syamsudin Noor (Indonesien) ein Triebwerksbrand im Motor Nr. 2 (links innen). Das Feuer konnte nicht gelöscht werden, die Notlandung bei der Rückkehr war erfolgreich. Das Flugzeug brannte aus. Alle 70 Insassen, sechs Besatzungsmitglieder und 64 Passagiere, überlebten.[4]
- Am 26. September 1994 (nach anderen Angaben am 26. November) wurde eine Viscount 843 der indonesischen Bouraq Indonesia Airlines (PK-IVU) bei der Landung auf dem Flughafen Pontianak schwer beschädigt. Die beiden Piloten (die einzigen Insassen) überlebten. Nach einem Überführungsflug zum Flughafen Jakarta-Cengkareng wurde das Flugzeug dort als irreparabel stillgelegt.[5]
Siehe auch
Weblinks
- www.bouraq.com ehemalige Website (Memento vom 7. Juli 2004 im Internet Archive)
- Bouraq Indonesia Airlines auf Planespotters.net
Einzelnachweise
- Daten über die Fluggesellschaft Bouraq Indonesia Airlines im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 20. Februar 2021.
- Unfallbericht Viscount 800 PK-IVS, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 9. Dezember 2018.
- Unfallbericht Viscount 800 PK-IVW, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 9. Februar 2019.
- Flugunfalldaten und -bericht Viscount 843 PK-IVX im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 28. März 2021.
- Viscount 800 PK-RVU auf rzjets (englisch), abgerufen am 9. Februar 2019.