Bogdan Klich
Bogdan Adam Klich (* 8. Mai 1960 in Krakau) ist ein polnischer Politiker. Vom 16. November 2007 bis 2. August 2011 war er polnischer Verteidigungsminister.
Leben
Klich ist Doktor der Medizin und absolvierte an der Jagiellonen-Universität in Krakau ein Studium der Kunstgeschichte. Er war Mitglied des Unabhängigen Studentenverbandes NZS. Während des Kriegszustandes in Polen Anfang der 1980er-Jahre war er interniert. 1999/2000 ernannte ihn Premierminister Jerzy Buzek zum stellvertretenden Verteidigungsminister. In dieser Funktion war er für die polnischen Kontakte zur NATO verantwortlich. 2001 wurde er für den Wahlkreis Krakau in das polnische Unterhaus Sejm gewählt. Er blieb Abgeordneter, bis er bei der Europawahl im Juni 2004 für die Platforma Obywatelska ins Europäische Parlament (EP) gewählt wurde. Dort gehörte er der Fraktion der Europäischen Volkspartei an. Als der neue polnische Regierungschef Donald Tusk ihn am 16. November 2007 als Verteidigungsminister in sein erstes Kabinett berief, legte Klich sein EP-Mandat nieder.
Klich gilt als Spezialist für internationale Politik.[1] Von 1989 bis 1999 war er Berater der polnischen Regierungen für die Beziehungen zur Europäischen Union. In den 1990er Jahren betrieben acht mitteleuropäische Staaten (Polen sowie Estland, Lettland, Litauen, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn) den Beitritt zur EU; im April 2003 unterschrieben sie den Beitrittsvertrag. Klich veröffentlichte zahlreiche Schriften zu den Themen Außenpolitik und internationale Sicherheit; er war Dozent für Europawissenschaften an der Jagiellonen-Universität in Krakau. Klich erklärte am 29. Juli 2011 seinen Rücktritt als Verteidigungsminister, nachdem der polnische Untersuchungsbericht zum Flugzeugabsturz bei Smolensk schwere Versäumnisse der polnischen Streitkräfte aufzeigt hatte.[2]
Tusk ernannte am 2. August 2011 Tomasz Siemoniak zum neuen Verteidigungsminister.
Auszeichnungen und Ehrungen
- Verdienstorden (Ukraine), 2010[3]
- Orden des Marienland-Kreuzes (II. Klasse), 2014[4]
Weblinks
- Website von Bogdan Klich
- Bogdan Klich in der Abgeordneten-Datenbank des Europäischen Parlaments
Fußnoten
- 'Centre for European Studies' der Jagiellonen-Universität: Kurzporträt
- Gazeta Wyborcza, Klich: odchodzę, by nie utrudniać zmian, 29. Juli 2011
- Міністр оборони Польщі Богдан Кліх нагороджений українським орденом "… 26. November 2014, abgerufen am 26. Oktober 2019 (ukrainisch).
- Vabariigi President. Abgerufen am 26. Oktober 2019 (estnisch).