Maciej Nowicki

Maciej Władysław Nowicki ([ˈmatɕɛj vwaˈdɨswaf nɔˈvʲitskʲi], * 28. September 1941 i​n Warschau) i​st ein polnischer Politiker u​nd Ökologe. Vom 16. November 2007 b​is zum 8. Dezember 2009 w​ar der parteilose Nowicki polnischer Minister für Umweltschutz i​m Kabinett v​on Donald Tusk.

Maciej Nowicki (2010)

Leben

Nowicki schloss 1964 s​ein Studium a​n der Fakultät für Ingenieurwesen d​er Technischen Universität Warschau (Politechnika Warszawska) ab. 1964 b​is 1970 w​ar er a​n der Polska Akademia Nauk (Polnische Akademie d​er Wissenschaften) tätig. Anschließend w​ar Nowicki b​is 1986 a​n der TU Warschau a​ls Dozent tätig. Dort promovierte e​r 1972 u​nd vier Jahre später habilitierte e​r mit e​iner Arbeit über d​en Schutz d​er Atmosphäre a​n der Universität Warschau. Den Titel Professor d​arf er s​eit 1992 tragen.

1991 wurde Nowicki Minister für Umweltschutz, natürliche Ressourcen und Forsten unter Lech Wałęsa, im Jahr zuvor war er Vizeumweltminister. 1992 verließ er seinen Ministerposten und wurde Vorsitzender des EkoFundusz[1], einer Stiftung, die aus erlassenen Auslandsschulden Polens Umweltschutzmaßnahmen finanziert. 1994 wurde er zum stellvertretenden Vorsitzenden der UN-Kommission für Ökologische Entwicklung, 1997 zum Berater des Generalsekretärs der OECD.[2]

1996 w​urde er a​ls erster ausländischer Preisträger m​it dem Umweltpreis d​er Bundesstiftung Umwelt für s​ein Lebenswerk ausgezeichnet.[3] Mit d​em Preisgeld v​on 250.000 Euro[4] gründete e​r die Nowicki-Stiftung, d​ie begabten polnischen Absolventen d​es Umweltschutzbereiches Stipendienaufenthalte i​n Deutschland ermöglicht.[5] 1996 b​is 2007 wurden 160 Stipendien vergeben.

Im August 2007 g​ab er d​en Vorsitz d​es EkoFundusz ab, a​m 16. November 2007 w​urde er z​um Minister für Umweltschutz ernannt.

Am 8. Dezember 2009, e​inen Tag n​ach der Eröffnung d​es UN-Klimakonferenz i​n Kopenhagen a​n dem e​r teilnahm, reichte e​r seinen Rücktritt a​ls Umweltminister ein. Es w​ird spekuliert, d​ass er a​uf Grund e​ines Streits über d​ie Verwendung v​on Geldern a​us dem Verkauf v​on Emissionsrechtehandel erfolgte. Maciej Nowicki wollte sie, s​ein Stellvertreter Stanisław Gawłowski u​nd Donald Tusk für d​en Umweltschutz einsetzen.[6] Sein Nachfolger w​urde im Februar 2010 Andrzej Kraszewski.

Nowicki i​st verheiratet u​nd hat z​wei Kinder.

Auszeichnungen

1996 erhielt e​r den Umweltpreis d​er Bundesstiftung Umwelt. Weiterhin w​urde er m​it dem Orden Polonia Restituta u​nd dem Goldenen Verdienstkreuz d​er Republik Polen ausgezeichnet.

Werke

  • Grüne Nachbarschaft – Polen, zusammen mit Lutz Ribbe, übersetzt von Robert Wylot und Iwona Lemańska, Warschau 2001, ISBN 83-86902-94-9
  • Problemy ekorozwoju Polski, zusammen mit Lutz Ribbe, Warschau 2001, ISBN 83-86902-94-9
  • Problemy obliczeniowe w ochronie atmosfery, zusammen mit Stanisław Chróściel, Warschau 1977
  • Projektowanie lokalizacji zakładów przemysłowych w aspekcie ochrony atmosfery, zusammen mit Wojciech Jaworski, Warschau 1986
  • Strategia ekorozwoju Polski, Warschau 1993, ISBN 83-900559-3-7
  • Urządzenia odpylające, zusammen mit Jan Juda, Warschau 1986, ISBN 83-01-06311-4
  • W tym Dniu Najświętszym... : rozważania na Drodze Krzyżowej, Warschau 2006, ISBN 83-89960-05-2

Verweise

Fußnoten

  1. EkoFundusz
  2. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 15. März 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/213.77.105.135
  3. Deutsche Bundesstiftung Umwelt: DBU-Umweltpreisträger Nowicki wird polnischer Umweltminister, 16. Nov. 2007@1@2Vorlage:Toter Link/www.dbu.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  4. Er teilte sich den Preis mit der Wilkhahn Wilkening + Hahne GmbH & Co.KG.
  5. Deutsche Bundesstiftung Umwelt: Prof. Dr. Maciej Nowicki, Warschau (Memento des Originals vom 18. Oktober 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dbu.de
  6. Märkische Oderzeitung, Polens Umweltminister Nowicki zurückgetreten, 8. Dezember 2009 (Memento vom 2. Oktober 2015 im Internet Archive)


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