Bistum Neuburg

Das Bistum Neuburg w​ar eine Diözese i​n Oberbayern.

Geschichte

Die Gründung d​es Bistums Neuburg erfolgte wahrscheinlich v​or 750. Bischofssitz u​nd namensgebend w​ar Neuburg a​n der Donau, d​as schon z​ur Römerzeit besiedelt w​ar und d​as in d​ie Reihe d​er auf -burg endenden ehemaligen Römerorte zählt, d​ie sich i​n der Spätantike o​der im Frühmittelalter z​u Bischofssitzen entwickelten, w​ie Augsburg, Regensburg u​nd Salzburg. Simpert, d​er letzte Neuburger Bischof, w​ird in e​iner Quelle a​uch „Stafnensis“ genannt, weshalb d​as Kloster Staffelsee a​uf der Insel Wörth i​m Staffelsee b​ei Murnau a​ls zweiter Sitz d​es Bistums Neuburg anzusehen ist.[1]

Am 20. April 798 w​urde das Bistum Neuburg a​ls Suffraganbistum d​er Erzdiözese Salzburg unterstellt. Bischof Simpert, d​er gleichzeitig Bischof v​on Augsburg war, vereinigte d​as Bistum Neuburg zwischen 801 u​nd 807 m​it dem Bistum Augsburg. Damit erlosch d​as Bistum Neuburg, d​as den östlich d​es Lechs gelegenen Teil d​es Augsburger Bistumssprengels umfasst hatte.

Bischöfe

  • Weggo (740–765)
  • Manno († vor 774)
  • Odalbert (777–789)
  • Hl. Simpert (789–801/807)

Literatur

  • Didier F. Isel: Hat das Bistum Neuburg schon vor der Reorganisation der bayerischen Kirche durch Bonifatius im Jahr 739 bestanden? In: Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige. 123, 2012, S. 115–140.
  • Reinhard H. Seitz: Zur Lokalisierung des Ortes Heselinloh aus der Handschrift des „Wessobrunner Gebets“ (clm 22053). Zugleich ein Beitrag zu Bischof Simpert und zum Bistum Neuburg an der Donau. In: Jahrbuch des Vereins für Augsburger Bistumsgeschichte. 40, 2006, ISSN 0341-9916, S. 39–66.
  • Markus Nadler: Neuburg an der Donau. Das Landgericht Neuburg und die Pfleggerichte Burgheim und Reichertshofen (= Historischer Atlas von Bayern. Teil Schwaben. Reihe I. Band 16). München 2004, ISBN 3-7696-6852-9.
  • Heinz Dopsch: Neuburg als Bistum der Kirchenprovinz Salzburg (798). In: Neuburger Kollektaneenblatt. 148, 2000, S. 180–186.
  • Roland Thiele: Bistum Neuburg. 160 Jahre Forschung des Historischen Vereins der Stadt Neuburg an der Donau. In: Neuburger Kollektaneenblatt. 146/147, 1998/1999, 247–270.
  • Wilhelm Volkert, Friedrich Zoepfl (Bearb.): Die Regesten der Bischöfe und des Domkapitels von Augsburg. Bd. 1: Von den Anfängen bis 1152 (= Veröffentlichungen der Schwäbischen Forschungsgemeinschaft bei der Kommission für bayerische Landesgeschichte. Reihe II b). Augsburg 1985.
  • Pankraz Fried: Bischof Simpert und das Bistum Neuburg-Staffelsee. In: Jahrbuch des Vereins für Augsburger Bistumsgeschichte. 12, 1978, ISSN 0341-9916, S. 181–185.
  • Friedrich Zoepfl: Um das Bistum Neuburg-Staffelsee. In: Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte. 13, 1941/42, S. 94–101.
  • Romuald Bauerreiß: Nochmals das Bistum Neuburg=Staffelsee. In: Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte. 14, 1943/44, 391–394; ebenda: Friedrich Zoepfl: Schlußwort, 395–396.
  • Romuald Bauerreiß: Neuburg im Staffelsee. In: Lexikon für Theologie und Kirche. 1. Auflage, 7. Band. Herder, Freiburg i. B. 1934
  • Joseph Heinrich Wolf: Urkundliche Chronik von München und aller umliegender Orte. Band 2, München 1854, S. 76–82 (online).

Einzelnachweise

  1. Romuald Bauerreiß stellte die These auf, dass nicht Neuburg an der Donau Sitz des Bistums Neuburg-Staffelsee gewesen sei, sondern ein am Staffelsee abgegangener Ort namens Neuburg. Die neuere Forschung (siehe die Literaturhinweise) folgt dieser Theorie nicht mehr.
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