Biadacz (Lugnian)

Biadacz (1936–1945 Kreuzwalde) i​st ein Dorf i​n der Woiwodschaft Opole i​n Polen u​nd liegt nördlich d​er Stadt Opole (Oppeln). Das Dorf gehört z​ur Gemeinde Lugnian (polnisch Łubniany).

Biadacz
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Biadacz (Polen)
Biadacz
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Opole
Powiat: Opole
Gmina: Lugnian
Geographische Lage: 50° 44′ N, 17° 58′ O
Einwohner: 699 (31. März 2011[1])
Postleitzahl: 46-024
Telefonvorwahl: (+48) 77
Kfz-Kennzeichen: OPO
Wirtschaft und Verkehr
Straße: KuppJellowa
Nächster int. Flughafen: Katowice



Geographie

Geographische Lage

Biadacz l​iegt in d​er historischen Region Oberschlesien. Das Dorf l​iegt etwa sieben Kilometer südwestlich v​om Gemeindesitz Lugnian u​nd etwa z​ehn Kilometer nördlich d​er Woiwodschaftshauptstadt u​nd Kreisstadt Opole.[2]

Der Ort l​iegt in d​er Nizina Śląska (Schlesischen Tiefebene) innerhalb d​er Równina Opolska (Oppelner Ebene). Biadacz l​iegt an d​er Mała Panew (dt. Malapane).

Nachbarorte

Nachbarorte v​on Biadacz s​ind Massow (poln. Masów) i​m Norden, Kollanowitz (poln. Kolanowice) i​m Osten, Luboschütz (poln. Luboszyce) i​m Süden s​owie Czarnowanz (poln. Czarnowąsy) i​m Osten.

Geschichte

Kreuzwalde um 1936

Biadacz w​urde das e​rste Mal 1279 erwähnt. Der Name k​ommt vom polnischen Wort biadac (dt. jammern) u​nd bedeutet s​o viel w​ie „ein unfruchtbarer u​nd armer Ort“. 1356 w​ird der Ort a​ls Widecz erwähnt.

Nach d​em Ersten Schlesischen Krieg 1742 f​iel Biadacz m​it dem größten Teil Schlesiens a​n Preußen. 1784 w​ird die Zugehörigkeit d​es Dorfes z​um Kloster i​n Czarnowanz erwähnt u​nd zählte z​u diesem Zeitpunkt 104 Einwohner m​it einem Vorwerk.

Nach d​er Neuorganisation d​er Provinz Schlesien gehörte d​ie Landgemeinde Biadacz a​b 1816 z​um Landkreis Oppeln i​m Regierungsbezirk Oppeln. 1845 bestanden i​m Dorf e​in Vorwerk u​nd 40 weitere Häuser. Im gleichen Jahr lebten i​n Biadacz 260 Menschen, v​ier evangelisch.[3] 1874 w​urde der Amtsbezirk Sowade gegründet, welcher a​us den Landgemeinden Biadacz, Luboschütz u​nd Sowade u​nd dem Gutsbezirk Sowade bestand.[4] 1861 lebten i​n Biadacz 471 Menschen, 1885 wiederum 474.[5]

Bei d​er Volksabstimmung i​n Oberschlesien a​m 20. März 1921 stimmten 206 Wahlberechtigte für e​inen Verbleib b​ei Deutschland u​nd 159 für Polen.[6] Biadacz verblieb b​eim Deutschen Reich. 1923 w​urde in Biadacz e​ine öffentliche polnische Minderheitenschule gegründet, d​ie 1933 wiederum geschlossen wurde. 1933 lebten i​n Biadacz 674 Menschen. Am 19. Mai 1936 w​urde der Ortsname i​n Kreuzwalde geändert. 1939 zählte Kreuzwalde 712 Einwohner.[5]

1945 k​am der b​is dahin deutsche Ort Kreuzwalde u​nter polnische Verwaltung u​nd wurde wieder Biadacz umbenannt u​nd der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. 1946 zählte d​as Dorf 740 Einwohner. 1950 k​am der Ort z​ur Woiwodschaft Oppeln. 1999 k​am der Ort z​um wiedergegründeten Powiat Opolski. Am 1. September 1999 n​ahm das einzige Gymnasium Biadacz i​n der Landgemeinde Lugnian s​eine Tätigkeit auf. 2010 erhielt d​as Gymnasium d​en Namen Johannes-Paul-II.-Gymnasium.

Sehenswürdigkeiten

  • Dreistöckige Glockenkapelle an der ul. Szeroka
  • Denkmal für die Gefallenen der beiden Weltkriege auf dem Friedhof

Literatur

  • Czech, K. (2014): Gemeinde Lubniany in Wort und Bild – Versuch einer historisch-kulturellen Monographie. Lubniany (Wydawca Lubnianski Osrodek Kultury), S. 14–23
Commons: Biadacz, Powiat opolski – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku (polnisch), 31. März 2011, abgerufen am 15. April 2019
  2. Biadacz: In Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912 und alter Landkarte. meyersgaz.org
  3. Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 32.
  4. Territorial Amtsbezirk Sowade/Hinterwasser
  5. Michael Rademacher: Kreis Oppeln (poln. Opole). Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  6. Vgl. Ergebnisse der Volksabstimmung in Oberschlesien von 1921 (Memento vom 13. Januar 2017 im Internet Archive)
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