Bergstadt (Wermelskirchen)

Bergstadt i​st eine Hofschaft i​n Wermelskirchen, Ortsteil Dhünn, i​n Nordrhein-Westfalen. Ursprünglich hieß d​er Ort Berensterz u​nd war e​in Adelssitz. Das eigentliche adelige Haus i​st schon früh abgegangen.[1][2]

Geschichte

Der Adel

Laut einer Quelle waren 1534 die Eigentümer Engelbert von Berensterz und Grete seine Ehefrau mit ihren Eltern Mitglied in der Rosenkranzbruderschaft zu Lindlar (Engelbert van Berrenstches gretge ouxor myt yren alderen).[3] 1569 schrieb am 25. November Peter von Landsberg seiner Schwägerin Anna von Quadt, Witwe v. Neuhoff genannt Ley, dass er seinen Schwiegersohn Johann Stail von Holstein zu Berensterz angewiesen habe, bei ihr seinen Heiratspfennig zu erheben. Darauf liegt eineinhalb Jahre später im Februar 1571 eine Empfangsbestätigung des Peter von Landsberg über 1050 Goldgulden vor, die er von Anna v. Quad, Witwe des v. d. Leyen als Teilzahlung der ihm schuldigen Kaufsumme von 2100 1/2 Gold für die Güter zu Renkusen und Meisterwinkel als Heiratsgut für Tochter Johanna seinem Schwiegersohn Johan Stail v. Holstein zu Berensterz ausgehändigt hat.

Laut Burger Lagerbuch waren 1610 ein Juncker Vollmar und 1692 die Witwe Schmidts zu Schmidtsfeld Besitzer der Hofschaft. 1667 nennt der catalogus der adelichen Sitze und freyen Höffen im Amt Bornefeld einen Schierp als Inhaber der Höfe. Im Jahre 1707 soll Johann Werner von Gürtzgen als Besitzer von Berensterz genannt sein.

Verkauf an Bürgerliche

Am 16. August 1723 verkauften d​ie adeligen Familien v. Gülich, v. Eller u​nd v. Carbiston d​as freiadeliche Gut Bierenstertz a​n Scheffen Peter Siebel u​nd Christian u​nd Dietrich Tillmanns für 2000 Reichstaler. 1750 w​urde die herzogliche Fischerei i​n der kleinen Dhünn a​n einen Junker Stahlen versetzt, wieder eingezogen u​nd an d​en Gerichtsschreiber Arnold Brosy erblich verpachtet. 1812 führten e​in Nachbar Heinrich Tillmanns e​inen Prozess g​egen die Erben Siebel w​egen Grenzstreitigkeiten. Im Urkataster v​on 1828 b​is 1830 besaß Friedrich Wilhelm Siebel l​aut Kataster-Artikel 196 d​as Anwesen. Es w​ar 97 Morgen groß m​it Häusern innerhalb d​er Flur (2 Parzellen 100 u​nd 104). Die Neuaufnahme d​es Kataster i​m Jahre 1866 z​eigt die Größe d​es Gutes d​ann mit 103 Morgen an.

Die Erbteilung Siebel v​on 1872 v​or Notar Reichmann z​u Wermelskirchen z​eigt eine Masse v​on 3276 Talern u​nd im Jahre 1898 verkaufte Hermann Siebel a​n seinen Sohn Hermann Siebel d​as Anwesen z​um Preis v​on 24.000 Mark.

Quellen und Literatur

  • G. Verfürth: Geschichte von Dhünn, Typoskript in der Stadtbücherei Berg.Gladbach, Dhünn 1925.
  • P. Haendeler: Der Fronhof an der Dhünn. SD Bergischer Volksbote (Burscheider Zeitung), o. J., (1941?)
  • Heuser, K .W.: Berensterz bei Dhünn. In: Zeitschr.Berg.Gesch.Ver. 1974–1976, S. 15 ff.
  • K. Niederau: Die Stael von Holstein. In: Zeitschr.Berg.Gesch.Ver. 1977 und 1980
  • K.-D. Buse: Dhünn, Skizzen aus der Vergangenheit. Dhünn o. J., 1988.
  • M. Rech: Das obere Dhünntal. (= Rhein.Ausgrabungen. Band 33). Bonn 1991.
  • N. J. Breidenbach: Familien, Eigentum und Steuern in Wermelskirchen, Dabringhausen und Dhünn, 1666 bis 1991. Verlag Gisela Breidenbach, Wermelskirchen 2003, ISBN 3-9802801-8-7.
  • N. J. Breidenbach: Das Gericht in Wermelskirchen, Hückeswagen und Remscheid, 1639 bis 1812. Verlag Gisela Breidenbach, Wermelskirchen 2004, ISBN 3-9802801-5-2.

Einzelnachweise

  1. Hist. Archiv der Stadt Köln, Bestand 1097, Raitz von Frenz, Kasten 3 Beilage Nr. 9; Beilage Nr. A 5; Kasten 4 Fontes Bd. I, S. 40.
  2. Landesarchiv NRW, Abt. Rheinland, JB III 722, S. 108; Landstände Nr. 11, Bd. 3, S. 6, 32; JB III R Amt Burg 1, Pag 36V; JB H B V 139
  3. Gemeindearchiv Lindlar, Bruderschaftsbuch der Rosenkranzbruderschaft, Kopien in Breidenbach,N.J., Sammlung Quellen & Materialien, Bd. 100, S. 20.

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