Berglern

Berglern ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Erding. Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Wartenberg.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Erding
Verwaltungs­gemeinschaft: Wartenberg
Höhe: 440 m ü. NHN
Fläche: 19,88 km2
Einwohner: 2932 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 147 Einwohner je km2
Postleitzahl: 85459
Vorwahl: 08762
Kfz-Kennzeichen: ED
Gemeindeschlüssel: 09 1 77 112
Gemeindegliederung: 4 Gemeindeteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Marktplatz 8
85456 Wartenberg
Website: vg-wartenberg.de
Erster Bürgermeister: Anton Scherer[2] (Berglerner Bürgerliste)
Lage der Gemeinde Berglern im Landkreis Erding
Karte

Geografie

Lage

Berglern liegt in der Region München mitten im Erdinger Moos, etwa auf halber Strecke zwischen den Städten Moosburg an der Isar (11 km) und Erding (9 km). Zum Flughafen München sind es 12 km.

Gemeindegliederung

Es gibt die vier Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[3][4]

Sie liegen auf der Gemarkung Berglern.

Nachbargemeinden

Die Nachbargemeinden (im Uhrzeigersinn) sind: Langenpreising, Wartenberg (Oberbayern), Fraunberg, Erding und Eitting – allesamt im Landkreis Erding gelegen – sowie Langenbach (Oberbayern) – im Landkreis Freising gelegen.

Gewässer

Zwischen den Gemeindeteilen Mitterlern und Berglern fließt der Mittlere-Isar-Kanal.

Geschichte

Das erst 1952 östlich der Pfarrkirche St. Peter und Paul aufgefundene Urnengräberfeld deutet auf eine frühe Besiedelung hin. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgt mit einem Grundstückstausch zwischen Bischof Atto von Freising (783–793) und einem gewissen Hungis „in loco qui dicitur Hiera“. Berglern gehörte vor 1800 zum Rentamt Landshut und zum Landgericht Erding des Kurfürstentums Bayern. 1818 entstand mit dem Gemeindeedikt die heutige politische Gemeinde. Entlang des Mittlere-Isar-Kanals verlief bis 1967 die zu dessen Bau errichtete Bahnstrecke Altenerding–Pfrombach.

Einwohnerentwicklung

Gemäß Bayerischem Landesamt für Statistik haben sich die Einwohnerzahlen jeweils zum 31. Dezember eines Jahres wie folgt entwickelt[5]:

Stand Einwohner
19601036
19701014
19801127
19901309
19951660
20002198
Stand Einwohner
20052406
20062472
20072515
20082539
20092564
20102568
Stand Einwohner
20112562
20122626
20132672
20142717
20152711
20162815

Seit 1972, dem Jahr der Gemeindereform, hat sich die Einwohnerzahl bis 2016 um 1774 Personen erhöht. Das entspricht einem Wachstum von 170,41 Prozent. In den letzten zehn (fünf) Jahren nahm die Einwohnerzahl 11,93 (7,2) Prozent zu.

Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 1227 auf 2951 um 1724 Einwohner bzw. um 140,5 % – höchster prozentualer Zuwachs im Landkreis und vierthöchster Wert in Bayern im genannten Zeitraum.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat besteht aus 14 Mitgliedern:[6]

Hinzu kommt der Bürgermeister.

Bürgermeister

Ehrenamtlicher Erster Bürgermeister ist Anton Scherer (Berglerner Bürgerliste). Er ist seit 1. Mai 2020 im Amt. Bei der Bürgermeisterwahl 2020 wurde er im ersten Wahlgang mit einem Stimmenanteil von 72,8 Prozent gewählt.[2] Sein Vorgänger war Simon Oberhofer (Freie Wähler).

Wappen und Flagge

Das Wappen der Gemeinde wurde am 4. September 1962 mit folgender Blasonierung festgelegt: „Geteilt von Rot und Silber; oben eine silberne heraldische Rose, unten ein grüner Dreiberg.“[7][8] Neben dem Wappen führt die Gemeinde eine Flagge mit den Farben Rot-Weiß-Grün belegt mit dem Stadtwappen.

Gemeindefinanzen

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 742.000 €, davon waren umgerechnet 196.000 € (netto) Gewerbesteuereinnahmen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Naturdenkmäler

Nordwestlich von Niederlern befindet sich das Naturschutzgebiet Viehlaßmoos; der östliche Teil des Naturschutzgebietes liegt auf Gemeindegebiet, der westliche Teil gehört zur Gemeinde Eitting.

Baudenkmäler

  • Katholische Pfarrkirche St. Petrus und Paulus in Berglern: Stattlicher Saalbau, Chor und Turm im Kern spätgotisch. Langhausneubau 1734/35, Chor und Turmerhöhung von Johann Baptist Lethner 1778
  • Katholische Filialkirche St. Andreas in Niederlern: Erbaut 1678 von Hans Kogler, über mittelalterlichem Kern

Wirtschaft und Infrastruktur

Berglern und Mitterlern

Industrie, Handel und Gewerbe

1998 gab es nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 109 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 13 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 787. Im verarbeitenden Gewerbe gab es vier, im Bauhauptgewerbe fünf Betriebe.

Land- und Forstwirtschaft

Die landwirtschaftlich genutzte Fläche betrug 1999 1720 ha, davon waren 1538 ha Ackerfläche. Bestanden im Jahr 1999 noch 57 landwirtschaftliche Betriebe, ging deren Zahl bis 2010 auf 39 zurück.

Betriebsgrößenstruktur in der Landwirtschaft[9]
Betriebsgröße in ha Anzahl der Betriebe
1999 2010
unter 5 8 2
5 bis unter 10 4 3
10 bis unter 20 18 8
20 bis unter 50 15 11
50 oder mehr 12 15
Gesamt 57 39

Verkehr

Berglern befindet sich genau in einer Einflugschneise des Flughafens München. Durch die geplante dritte Start- und Landebahn wäre Berglern betroffen; bei Westwind würden – von Osten kommend – täglich 437 Landeanflüge über das Zentrum von Berglern führen.

Bildung

Im Jahr 2015 gab es folgende Einrichtungen:

  • 2 Kindertageseinrichtungen mit 258 Plätzen und 153 Kindern (gegenüber 2014 sind 84 Plätze zusätzlich geschaffen worden)
  • Volksschulen: eine mit sechs Lehrern und 103 Schülern

Literatur

  • Günther Flohrschütz, Matthias Johannes Bauer (Hrsg.): Lern bis zum 13. Jahrhundert. Herrschaftsstrukturen und Herrschaftsträger in Berglern und Umgebung. Herbert Utz Verlag, München 2006, ISBN 3-8316-0653-6
Commons: Berglern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-001 Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Bürgermeister/Oberbürgermeister in kreisangehörigen Gemeinden (Stand: 01.05.2020). (xlsx) Bayerisches Landesamt für Statistik, abgerufen am 20. Juni 2020.
  3. Gemeinde Berglern in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 7. Februar 2021.
  4. Gemeinde Berglern, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 19. März 2021.
  5. Bayerisches Landesamt für Statistik: 12111-101z Volkszählung und Bevölkerungsfortschreibung: Gemeinde, Bevölkerung (Volkszählungen und aktuell), Stichtage. Online auf www.statistikdaten.bayern.de. Abgerufen am 18. August 2016.
  6. Wahl des Gemeinderats Gemeinde Berglern
  7. Eintrag zum Wappen von Berglern in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  8. http://www.ed-wappen.de/berglern.html
  9. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung: Statistik kommunal 2015 – Gemeinde Berglern 09 177 112 – Eine Auswahl wichtiger statistischer Daten. PDF, online auf www.statistik.bayern.de, abgerufen am 5. November 2016.
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