Benno Eide Siebs

Benno Eide Siebs[1] (* 14. September 1891 i​n Geestemünde; † 25. Januar 1977 i​n Bremerhaven) w​ar ein deutscher Jurist, Beamter u​nd Heimatschriftsteller.

Biografie

Siebs w​ar der Sohn d​es Reeders August Siebs u​nd seiner Ehefrau Helene Siebs geborene Wiemers a​us Geestemünde. Er besuchte d​as Gymnasium i​n Bremerhaven u​nd studierte a​b 1910 Rechts- u​nd Staatswissenschaften a​n der Universität Heidelberg, d​er Universität München, d​er Universität Greifswald u​nd der Universität Rostock. 1910 w​urde er während seines Studiums Mitglied d​er Burschenschaft Vineta Heidelberg.[2] Er promovierte 1914 i​n Rostock z​um Dr. jur.

In d​em Jahre 1922 h​at Siebs i​n Geestemünde e​inen Ehebund m​it seiner Gattin Annaliese Pust geschlossen.

Beamter und Richter

Er wirkte danach i​n der preußischen allgemeinen Staatsverwaltung a​n verschiedenen Orten i​m Verwaltungs- u​nd Justizdienst a​ls Dezernent, Referent u​nd Abteilungsleiter s​owie von 1928 b​is 1932 a​ls Landrat d​es Kreises Weener i​n Ostfriesland u​nd von 1932 b​is 1933 d​es Kreises Land Hadeln. Er w​ar ab 1933 i​n Königsberg u​nd ab 1939 a​ls Oberregierungsrat i​n Magdeburg. 1945 siedelte e​r sich wieder i​m Bereich d​er Unterweser a​n und wohnte b​ald darauf i​n Bremerhaven-Geestemünde. Er w​ar bis z​u seiner Pensionierung (1954) Richter a​m Amtsgericht Wesermünde/Bremerhaven u​nd leitete zeitweise d​as Amtsgericht Dorum.

Heimatforscher

Siebs vertrat von 1928 bis 1932 Ostfriesland im dreiköpfigen deutsch-niederländischen Friesenrat und war ab 1931 gewähltes Mitglied der Historischen Kommission für Niedersachsen. Siebs forschte im Bereich der Heimatgeschichte und war in verschiedenen Heimatvereinen aktiv. Er schrieb eine Reihe heimatkundlicher Schriften. Von 1952 bis 1969 war er Vorsitzender (ab 1969 Ehrensitzender) des Heimatbundes der Männer vom Morgenstern, welcher zu den wichtigsten heimatkundlichen Vereinigungen von Bremen und Niedersachsen gehört. Er war Vorsitzender des 1950 gegründeten Marschenrats zur Förderung der Forschung im Küstengebiet der Nordsee, welcher mit der Niedersächsische Landesstelle für Marschen- und Wurtenforschung zusammenarbeitete. Eine große Anzahl von Biografien entstand unter seiner Feder in den 1950er und 1960er Jahren.

Eide Siebs w​urde im Familiengrab Eide Siebs a​uf dem Bremerhavener Friedhof i​n Wulsdorf beigesetzt.

Ehrungen zu Lebzeiten

Werke

  • Quade Bolke und andere Geschichten aus Nordhannover, Hildesheim 1921
  • Wappenbuch der Marschlandschaften Osterstade, Land Wührden, Lunemarsch und Vieland, Borghardt – Bremervörde 1923
  • Die Weihnachtsflut von 1717 zwischen Unterweser und Unterelbe, 1925
  • Die Wangerooger. Eine Volkskunde, Littmann, Oldenburg 1928
  • Die Norderneyer. Eine Volkskunde, Schuster, Th., Norden 1930
  • Am grauen Strand... Erkundetes und Erlebtes aus Alt-Bremerhaven, Verlag Ditzen – Bremerhaven 1953
  • Helgoland und die Helgoländer, Partnerveröffentlichung mit Erich Wohlenberg, Verlag Hirt – Kiel 1953
  • Land meiner Jugend-Fahrten und Begegnungen an Niederweser und Niederelbe, Verlag Ditzen – Bremerhaven 1955
  • 125 Jahre Rickmers. Ein Buch von Schiffbau und Schiffahrt, Selbstverlag Rickmers – Hamburg und Bremerhaven 1959
  • Die Porträtgrabsteine des Landes Wursten, Sonderveröffentlichung der Männer vom Morgenstern, Bremerhaven 1962
  • Lebensbilder von der Elb- und Wesermündung, Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- u. Wesermündung 1966
  • Sagenbuch des Landes Wursten, Veröffentlichung der Männer vom Morgenstern, Verlag Ditzen – Bremerhaven 1969

Literatur

  • Herbert Schwarzwälder: Das Große Bremen-Lexikon. 2., aktualisierte, überarbeitete und erweiterte Auflage. Edition Temmen, Bremen 2003, ISBN 3-86108-693-X.
  • Festschrift zum 70. Geburtstag und Nachruf auf Benno Eide Siebs. In: Jahrbuch der Männer vom Morgenstern. Band 42/1961, S. 10 ff und Band 56/1977, S. 351 f.

Quellen

  • Niederdeutsches Heimatblatt (Nr. 141/September 1961)

Einzelnachweise

  1. Ostfriesische Landschaft/Frank Huismann: Benno Eide Siebs In: www.ostfriesischelandschaft.de, abgerufen am 13. Februar 2017.
  2. Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I: Politiker. Teilband 5: R–S. Winter, Heidelberg 2002, ISBN 3-8253-1256-9, S. 430.
  3. Niederdeutsches Heimatblatt: Verdiente Ehrungen für Dr. Siebs. In: Blatt Nr. 142 vom Oktober 1961, S. 3, abgerufen am 23. Februar 2017
  4. Niederdeutsches Heimatblatt: Grimm-Medaille für Dr. Siebs. In: Blatt Nr. 228 vom Dezember 1968, S. 2, abgerufen am 22. Februar 2017
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