Beiseuc
Beiseuc (Beiseuk, ehemals Faholulic, Foholulik) ist ein osttimoresischer Suco im Verwaltungsamt Tilomar (Gemeinde Cova Lima). Der alte Name Foholulic bedeutet auf Deutsch „Heiliger Berg“.
Beiseuc | |||
Daten | |||
Fläche | 66,01 km²[1] | ||
Einwohnerzahl | 2.267 (2015)[1] | ||
Chefe de Suco | Saturnino Cardoso Maia (Wahl 2016) | ||
Aldeias | Einwohner (2015)[1] | ||
Baer | 182 | ||
Fatuc Metan | 151 | ||
Foholulic | 467 | ||
Maubesi | 155 | ||
Niquiir | 140 | ||
Wala | 224 | ||
Wetaba | 948 | ||
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Geographie
Beiseuc | ||
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Orte | Position[2] | Höhe |
Baer | 9° 18′ S, 125° 5′ O | 357 m |
Fatuc Metan | 9° 21′ S, 125° 6′ O | 353 m |
Foholulic | 9° 19′ S, 125° 4′ O | 496 m |
Maubesi | 9° 20′ S, 125° 4′ O | 514 m |
Niquiir | 9° 21′ S, 125° 4′ O | 428 m |
Tulaeduc Bawah | 9° 25′ S, 125° 7′ O | 18 m |
Walabaru | 9° 26′ S, 125° 6′ O | 15 m |
Walatama | 9° 22′ S, 125° 5′ O | 341 m |
We Taba | 9° 25′ S, 125° 7′ O | ? |
Der Suco liegt im Westen des Verwaltungsamts Tilomar. Östlich liegt der ebenfalls zu Tilomar gehörende Suco Lalawa. Nördlich, jenseits des Flusses Maubui, befindet sich das Verwaltungsamt Fohorem mit seinen Sucos Fohoren und Dato Rua, nordwestlich das Verwaltungsamt Fatumean mit seinen Sucos Nanu und Belulic Leten. Im Westen und Südwesten grenzt Beiseuc an den indonesischen Distrikt Ostkobalima (Regierungsbezirk Malaka, Provinz Ost-Nusa Tenggara). Die Grenze zum Nachbarstaat bildet der Masin. In ihn mündet der Lenuk. Im Norden entspringt der Kalao, der in den Maubui mündet. Der Maubui ist ein Quellfluss des Tafara. Nahe der Küste der Timorsee im Süden liegt der größte See Cova Limas, der Onu Laran.[3]
Vor der Gebietsreform 2015 hatte Beiseuc eine Fläche von 42,54 km².[4] Die Reform brachte dem Suco Gebietsgewinne vom Suco Lalawa, inklusive der Orte We Taba, Walabaru und Tulaeduc Bawah, dem See Onu Laran und den Grenzübergang zu Indonesien in Motamasin. Die Fläche von Beiseuc beträgt nun 66,01 km².[1]
Quer durch den Suco führt von Nordwesten nach Osten die Überlandstraße von Fatumea nach Tilomar. an ihr liegen die Orte Maubesi (Mauhesi), Niquiir (Nikir) und Fatuc Metan (Fatukmean). Im Nordwesten liegt das Dorf Foholulic (Foholulik, Foho Lulic), im Zentrum befindet sich der Ort Walatama (Walalama) und im Süden We Taba, Tulaeduc Bawah (Tulaiduk Bawah) und Walabaru. Zwischen den Flüssen Kalao und Maubui liegt der Ort Baer. Grundschulen gibt es in Foholulic und in Fatuc Metan (Escola Primaria Fatuc Metan).[5][6]
Im Suco befinden sich die sieben Aldeias Baer, Fatuc Metan, Foholulic, Maubesi, Niquiir, Wala und Wetaba.[7]
Einwohner
Im Suco leben 2267 Einwohner (2015), davon sind 1136 Männer und 1131 Frauen. Die Bevölkerungsdichte beträgt 34,3 Einwohner/km². Im Suco gibt es 540 Haushalte.[1] Über 60 % der Einwohner geben Tetum Terik als ihre Muttersprache an. Über 30 % sprechen Bunak und eine Minderheit Tetum Prasa.[8]
Geschichte
Die Bunak in Beiseuc und im höher gelegenen Teil von Lalawa kamen in einem großen Flüchtlingsstrom aus Bobonaro, als sie im Zweiten Weltkrieg vor der japanischen Armee flohen. Guerillaeinheiten der Alliierten hatten gegen die Japaner von Lolotoe und dem Ort Bobonaro aus operiert, woraufhin im August 1942 die japanischen Truppen Vergeltungsmaßnahmen gegen die Zivilbevölkerung in Bobonaro durchführten, was vermutlich mehreren Zehntausend Menschen das Leben kostete und andere in die Flucht trieb.[9]
Am 23. April 1999 kam es während der Unruhen zur Zeit des Unabhängigkeitsreferendum in Osttimor zu Gewalttaten in Beiseuc. Drei Befürworter der Unabhängigkeit von Indonesien wurden ermordet, ein weiterer verschwand aus dem Dorf Niquiir. Indonesisches Militär und die pro-indonesische Miliz Laksaur zerstörten im Dorf Fatuc Metan mehrere Häuser und folterten die Bewohner. 950 Einwohner flohen in eine Kirche und eine Schule. Der lokale Führer der Laksaur-Miliz Miguel Mau wurde daher am 26. November 2003 zu neun Jahren Haft verurteilt.[10] Oberster Kommandant von Laksaur war Olivio Mendonça Moruk (auch bekannt als Alisio Mau). Der Beamte für Öffentliche Arbeit war früher Chefe de Suco von Beiseuc (damals Foholulik), wurde aber wegen Korruption und sexuellem Missbrauch entlassen.[11]
Politik
Bei den Wahlen von 2004/2005 wurde Verismo zum Chefe de Suco gewählt.[12] Bei den Wahlen 2009 gewann Saturnino Cardoso Maia[13] und wurde 2016 in seinem Amt bestätigt.[14]
Weblinks
- Ergebnisse des Zensus 2010 für den Suco Beiseuc (Foholulic) (tetum; PDF; 8,3 MB)
- Ergebnisse des Zensus 2015 für den Suco Beiseuc (Foholulic) (tetum; PDF)
- Seeds of Life: Suco information sheets Foholulic (tetum)
Einzelnachweise
- Direcção-Geral de Estatística: Ergebnisse der Volkszählung von 2015, abgerufen am 23. November 2016.
- Atlanten der zwölf Gemeinden und der Sonderverwaltungsregion Osttimors, Stand 2019 (Direcção-Geral de Estatística DGE).
- Timor-Leste GIS-Portal (Memento vom 30. Juni 2007 im Internet Archive)
- Direcção Nacional de Estatística: Population Distribution by Administrative Areas Volume 2 English (Memento vom 5. Januar 2017 im Internet Archive) (Zensus 2010; PDF; 22,6 MB)
- Liste der Wahllokale zu den Parlamentswahlen in Osttimor 2007 (PDF-Datei; 118 kB)
- UNMIT: Timor-Leste District Atlas version02, August 2008 (Memento vom 3. Dezember 2011 im Internet Archive) (PDF; 449 kB)
- Jornal da Républica mit dem Diploma Ministerial n.° 199/09 (Memento vom 3. Februar 2010 im Internet Archive) (portugiesisch; PDF; 323 kB)
- Ergebnisse des Zensus 2010 für den Suco Beiseuc (Foholulic) (tetum; PDF; 8,3 MB)
- Antoinette Schapper: Finding Bunaq: The homeland and expansion of the Bunaq in central Timor (Memento vom 24. Oktober 2013 im Internet Archive), S. 175, in: Andrew McWilliam, Elizabeth G. Traube: Land and Life in Timor-Leste: Ethnographic Essays, 2011
- The Conviction of Covalima Laksaur militia member Miguel Mau (englisch)
- Masters of Terror - Olivio Mendonca Moruk
- Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2004/2005 - Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
- Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2009 - Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
- Jornal da República: Lista Naran Xefe Suku Eleito 2016, 2. Dezember 2016, abgerufen am 17. Juni 2020.