Bargau
Bargau ist ein Teilort von Schwäbisch Gmünd im Osten Baden-Württembergs, circa 60 km östlich von Stuttgart. Der Ort befindet sich auf einer Meereshöhe von 432 m und hat eine Fläche von etwa 850 ha. Das Dorf befindet sich im Vordergrund des Scheuelbergs (717 m), des Himmelreichs (698 m) und des Bargauer Horns (754 m). Vom Hohen Fels des Scheuelbergs aus hat man einen Ausblick auf das Land von den Limpurger Bergen mit dem spitzen Einkorn bis zum Schönenberg bei Ellwangen und dem bereits im Bayerischen liegenden Hesselberg. Die Ortschaft wird von Neubaugebieten umrandet, im südlichen Teil befinden sich Scheuelberghalle (1972–1974 erbaut) und -schule (1963–1975 erbaut), am östlichen Ende hat die C. & E. Fein GmbH ihren Unternehmenssitz eingerichtet.
Bargau Stadt Schwäbisch Gmünd | |
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Höhe: | 432 m ü. NN |
Fläche: | 8,51 km² |
Einwohner: | 2785 (30. Apr. 2018)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 327 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1971 |
Postleitzahl: | 73529 |
Vorwahl: | 07173 |
Lage von Bargau in Schwäbisch Gmünd | |
Im Gegensatz zu Schwäbisch Gmünd ist das Dorf über die Ortsvorwahl 07173 erreichbar. Derzeit (Stand Oktober 2021) wird es von Ortsvorsteher Gerold Bläse geleitet.[2]
Namensherkunft
Früher und auch noch bei den heutigen Bewohnern ist Bargau unter dem Namen „Bargen“ bekannt. Hinsichtlich des Namens gibt es mehrere Spekulationen. Am wahrscheinlichsten ist, dass der Name Bargau auf Bargheim zurückzuführen ist, denn die Namensänderung von heim auf en bzw. au kam im Ostalbkreis öfter vor (siehe Wetzgau, Welzheim). Namen von alemannischen Urdörfern um 500 und 600 enden oft auf -heim. Dies dürfte auch den Namen Bargau erklären.
Umliegende Ortschaften
Geschichte
Bargau wurde erstmals 1340 als Bargen urkundlich erwähnt. 1544 ging der Besitz an Bargau von den Grafen von Rechberg an die Reichsstadt Schwäbisch Gmünd über. Mit ihr kam es 1802 zum Königreich Württemberg.[3]
Das Alte Schulhaus wurde 1913 errichtet.
Am 1. Januar 1971 wurde Bargau in die Stadt Schwäbisch Gmünd eingegliedert.[4]
Wappen
Blasonierung: „In Silber (Weiß) ein aufgerichteter roter Löwe, in seinen Vorderpranken eine blaue Pflugschar haltend.“[5] | |
Wappenbegründung: Das Wappen wurde 1956 vom Innenministerium Baden-Württemberg genehmigt. Der Löwe entstammt dem Wappen der früheren ortsansässigen Grafen von Rechberg. Die Pflugschar symbolisiert den landwirtschaftlichen Charakter des Ortes. |
Religionen
Die katholische Kirchengemeinde hat das Patronat des Heiligen Jakobus und liegt am Fränkisch-Schwäbischen Jakobsweg, der vom Bargauer Friedhof nach Süden steil zur Hochfläche der Schwäbischen Alb nach Ulm und weiter nach Spanien führt. Ein Pilgerstempel ist am Friedhof zu finden.
Die Kirchengemeinde ist mit ihrer Jakobuskirche von 1911 Teil der Seelsorgeeinheit Unterm Bernhardus im Dekanat Ostalb. Die Kirchengemeinde hat ca. 2000 Mitglieder.
Vereine in Bargau
Der Turnverein Bargau 1902 e. V. ist der größte Verein des Dorfes. Hauptsparten sind Handball, Turnen und Leichtathletik.[6]
Der 1. FC Germania Bargau 1927 e. V. ist der zweitgrößte Verein des Ortes. Sparten sind Fußball, Skisport, Tennis und Volleyball.
Der Musikverein Bargau e. V. spielt seit 1925 konzertante Blasmusik und umrahmt weltliche und kirchliche Feiern. Er hat die Abteilungen Blasorchester, Jugendkapelle, Akkordeonorchester, Alb Sound Combo, Hajec Bloas und Choreros.
Am Ortsrand hat der Kleintierzuchtverein Bargau Z382 e. V. sein Vereinsheim und seine Zuchtanlage, teils mit extrem gefährdeten Hühnerrassen (Krüper, Lakenfelder Huhn und Deutscher Sperber). Der Verein existiert seit 1959.
Unternehmen in Bargau
Die Firma C. & E. Fein GmbH ist seit 1949 in Bargau ansässig. Sie ist größter Arbeitgeber im Ort. Im Jahr 2007 wurde der Stammsitz von Stuttgart nach Bargau verlegt.
Trivia
Bargau gewann im Rahmen des Sechs-Tage-Radios von SDR 3 sowohl 1990, 1991 als auch 1995 den Titel Wildester Ort im wilden Süden. Dabei trat der Ort in verschiedenen Aufgaben an: Es wurden 909 Planschbecken aufgestellt, in denen Menschen badeten, eine 22 Kilometer lange Wäscheleine mit Wäsche behängt, 403 Autos nach Christo-Art verpackt und es traten 822 Männer öffentlich in Dessous auf.[7]
Literatur
- Josef Seehofer: Bargau in Vergangenheit und Gegenwart. Verlag der Rems-Druckerei, Schwäbisch Gmünd 1953.
- Bargau. In: Karl Eduard Paulus (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Gmünd (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 51). H. Lindemann, Stuttgart 1870, S. 293–298 (Volltext [Wikisource]).
Weblinks
- Die Geschichte von Bargau bis ca. 1953. werner-bargau.gmxhome.de
Einzelnachweise
- Schwäbisch Gmünd – Bargau – Einwohnerzahl 2018. In: schwaebisch-gmuend.de. Abgerufen am 7. September 2021.
- Stadtteil Bargau auf schwaebisch-gmuend.de; abgerufen am 31. Dezember 2017.
- Diethelm Winter (Hrsg.): Der Ostalbkreis. Theiss, Stuttgart 1992, S. 363
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 455.
- Mitteilungsblatt für Bargau, Bettringen, Degenfeld, Weiler in den Bergen
- Die offizielle Homepage des Turnverein TV Bargau
- swr.de