Bandits
Bandits ist ein deutscher Spielfilm aus dem Jahr 1997 über vier Frauen, die im Gefängnis eine Band gründen und unverhofft flüchten können. Er wurde unter der Regie von Katja von Garnier mit Katja Riemann, Jasmin Tabatabai, Nicolette Krebitz, Jutta Hoffmann und Hannes Jaenicke gedreht. Kamera und Bildgestaltung oblagen Torsten Breuer.
Film | |
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Originaltitel | Bandits |
Produktionsland | Deutschland |
Originalsprache | Deutsch |
Erscheinungsjahr | 1997 |
Länge | 108 Minuten |
Altersfreigabe | FSK 12 |
Stab | |
Regie | Katja von Garnier |
Drehbuch | Uwe Wilhelm, Katja von Garnier |
Produktion | Harry Kügler, Molly von Fürstenberg, Elvira Senft |
Musik | Peter Weihe, Udo Arndt |
Kamera | Torsten Breuer |
Schnitt | Hans Funck |
Besetzung | |
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Handlung
Bandits erzählt die Geschichte vierer Frauen, die sich im Gefängnis kennenlernen und eine günstige Gelegenheit zur Flucht nutzen. Emma Moor war Mitglied einer Jazzband, deren Bandleader sie schwer misshandelte und den sie daraufhin erschoss. Angelika „Angel“ Kleinschmidt sitzt wegen Heiratsschwindel ein, die gewalttätige Ludmilla „Luna“ Nabiba wegen schweren Raubes. Die vierte im Bunde, Marie Irrgang, vergiftete ihren Mann mit Arsen, zeigt schizoide Tendenzen und ist suizidgefährdet.
Die Frauen gründen im Rahmen eines Rehabilitationsprogrammes eine Band und bekommen die Gelegenheit, auf einem Polizeiball zu spielen. Auf dem Weg dorthin bietet sich die Gelegenheit zur Flucht, die spontan genutzt wird. Im Fernsehen wird aber nur über zwei andere Ausbrecher berichtet, was Luna veranlasst, in Kontakt zu einem Reporter zu treten, der sie interviewt und beim Musizieren filmt. Im Fernsehen sieht dies der Musikproduzent Michael Gold, der das von der Gruppe erhaltene Demotape aus dem Papierkorb fischt und im Zuge der großen medialen Aufmerksamkeit, die die vier bekommen, das große Geschäft wittert. Auf seinem Weg in Richtung Hamburger Hafen hört das Quartett im Radio eines ihrer Lieder, holt sich ohne Zögern ihren Anteil bei Gold und sichert damit die Flucht.
Währenddessen wächst die Fangemeinde der Band, und sie geben in einem Club ein spontanes Konzert, das allerdings durch das Auftauchen von Kommissar Schwarz und der Polizei jäh beendet wird. Die Frauen können der Verhaftung dadurch entgehen, dass sie den amerikanischen Touristen West als Geisel nehmen und sich somit aus dem Club absetzen können. Die gutaussehende Geisel bringt Unruhe in die Truppe und wird erst von Angel verführt, ehe sie mit Luna schläft. Kurzerhand trennt sich das Quartett wieder von ihm und setzt die Flucht alleine fort.
Die Polizei verfolgt die „Bandits“ weiter und umstellt sie schließlich auf einer Brücke. Marie stirbt eines überraschenden, natürlichen Todes im Fluchtauto, Luna und Angel springen von der Brücke in den Fluss und Emma wird verhaftet. Den beiden verbliebenen Flüchtigen gelingt es aber, ihre eigenen Fahnder zu entführen und so Emma aus der Haft zu befreien. Die Polizei hat erneut das Nachsehen und die Jagd geht weiter. Dank eines Kontakts von Marie haben die Mädchen ein Engagement als Musiker auf einem Kreuzfahrtschiff klargemacht, um so das Land zu verlassen.
Während auch bei der Polizei waschkörbeweise Fanpost für die Bandits eintrifft, folgt Kommissar Schwarz seinem Instinkt und lässt die örtliche Kulturszene überwachen. Tatsächlich organisieren die Bandits ein Abschiedskonzert auf dem Hafengelände und einmal mehr bereitet die Polizei den Zugriff vor. Bewaffnete Einsatzkräfte sichern alle Zugänge zu dem Hafengebäude, auf dessen Dach die Flüchtlinge ihr letztes Konzert geben. Wieder scheint der Fahndungserfolg sicher, bis die Frauen zum Song Catch me vom Dach des Gebäudes ins Publikum springen.
In einer surrealen Sequenz wechseln Bilder von der Stage-Diving-Nummer mit der Aufnahme eines Schiffes, auf das die drei Bandmitglieder zurennen. An der Reling des Schiffes taucht die verstorbene Marie in einem roten Abendkleid auf. Scharfschützen gehen in Stellung. Drei Hände strecken sich der Hand Maries entgegen, während die letzten Klänge des Abschiedssongs leise mit Gewehrsalven unterlegt sind.
Hintergrund
Die Dreharbeiten fanden vom 19. August 1996 bis zum 25. Oktober 1996 in München, Bad Neustadt, Hamburg und Nürnberg statt.[1]
Soundtrack
Allgemeines
Den Soundtrack zum Film, in dem die Musik mittels Musikvideosequenzen und durch Bandauftritte Teil der Handlung ist, schrieben Jasmin Tabatabai, Nicolette Krebitz und Katja Riemann zusammen mit den Produzenten Udo Arndt und Peter Weihe. Der Soundtrack wurde über 700.000 mal verkauft und erhielt eine Goldene Schallplatte. Er enthält die Singleauskopplung Catch Me (ein Cover des Songs Hobart Paving der britischen Band Saint Etienne), sowie Puppet und All Along the Watchtower.
Es wurden zwei Versionen des Soundtracks in den Handel gebracht, die normale Fassung und eine gekürzte Version, die nicht 17, sondern 14 Titel enthält.
Obwohl Katja Riemann im Gegensatz zu Nicolette Krebitz und Jasmin Tabatabai keine einschlägigen Musikerfahrungen mitbrachte, übernahm sie den Schlagzeug-Part, der am schwierigsten mit dem Soundtrack zu synchronisieren ist, da auch Zuschauer, die das Instrument nicht selbst beherrschen, eventuelle Fehler bemerken können. Riemann wurde von Curt Cress musikalisch auf ihre Rolle vorbereitet, der auch das Playback für ihre Rolle übernahm.
Titelliste
- Puppet (Musik und Text: Tabatabai) – 3:58
- If I Were God (M/T: Tabatabai) – 1:52
- It’s Alright (M: Krebitz/T: Krebitz, Riemann) – 2:24
- Crystal Cowboy (M: Krebitz, Tabatabai/T: Krebitz) – 3:01
- Catch Me (Short) (M/T: Pete Wiggs, Stanley) – 4:01
- Another Sad Song (M/T: Tabatabai) – 2:40
- Blinded (M: Tabatabai, Colloseus/T: Tabatabai) – 2:53
- Like It (M/T: Tabatabai) – 3:04
- All Along The Watchtower (M/T: Dylan) – 3:57
- Shadows (M/T: Riemann) – 3:21
- Time Is Now (M: Krebitz, Tabatabai/T: Krebitz) – 4:45
- Photograph (M/T: Krebitz, Tabatabai) – 2:38
- Ain’t Nobody’s Buziness If I Do (M/T: Grainger, Robbins) – 1:51
- Wenn ich ein Vöglein wär’ (trad.) – 1:47
- Puppet (Luna & Angel) (M/T: Tabatabai) – 3:26
- Catch Me (Film) (M/T: Pete Wiggs, Stanley) – 6:34
- Puppet Chase (M: Tabatabai, Bergmann, Meister/T: Tabatabai) – 3:26
Auszeichnungen
- 1998 Deutscher Filmpreis: Filmband in Gold als Beste Darstellerin: Katja Riemann
- 1997 Bayerischer Filmpreis: Preis für Musik im Film: Katja Riemann, Jasmin Tabatabai, Nicolette Krebitz