Baltic Storm
Baltic Storm (deutscher DVD-Titel: Baltic Storm – Der Untergang der Estonia) ist ein britisch-deutscher Politthriller von 2003 über den Untergang der estnischen Fähre Estonia am 28. September 1994 und basiert auf dem Sachbuch Die Estonia. Tragödie eines Schiffsuntergangs der deutschen Journalistin Jutta Rabe. Gedreht wurde der Film u. a. in Babelsberg, Berlin, Cuxhaven, Fishguard, Stockholm und Tallinn.
Film | |
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Originaltitel | Baltic Storm |
Produktionsland | Deutschland, Großbritannien |
Originalsprache | Englisch, Deutsch |
Erscheinungsjahr | 2003 |
Länge | 113 Minuten |
Altersfreigabe | FSK 12[1] JMK 12[2] |
Stab | |
Regie | Reuben Leder |
Drehbuch | Reuben Leder |
Produktion | Kaj Holmberg, Jutta Rabe für Top Story Film-Produktion GmbH |
Musik | Mauri Sumén |
Kamera | Nicolas Joray, Robert Nordström |
Schnitt | Alan Strachan |
Besetzung | |
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Handlung
Die junge Journalistin Julia Reuter, die nur zufällig die Reise auf der Estonia nicht mitgemacht hat, recherchiert den Untergang der Fähre. Sie erfährt, dass die schwedische Regierung die Estonia nutzte, um russische Hochtechnologie in die USA zu schmuggeln. Offenbar haben Taucher das Wrack der Estonia durchsucht, um einen schwarzen Attachékoffer zu finden, der sich im Besitz des russischen Wissenschaftlers Dr. Sergej Raspoff befand. Die USA besitzen ein ausgeprägtes Interesse an diversen russischen Technologien, auch nuklearbetriebene Satelliten. An Bord befand sich auch ein Lkw, der mit verschiedenen Hochtechnologiewaffen beladen war, u. a. Biowaffen. Ehemalige KGB-Mitarbeiter wollten aus patriotischen Gründen den Transport und die Weitergabe des Materials verhindern, kaperten das Schiff, ermordeten Raspoff und brachten Sprengladungen an, die den Untergang der Fähre verursachten. Reuter vermutet außerdem, dass die schwedische Regierung Angst vor einem atomaren Unfall hatte und daher das Wrack der Estonia ursprünglich einbetonieren wollte. Bei ihren Recherchen unterstützt sie ein überlebender Passagier der Fähre, Erik Westermark. Beide geraten zwischen die Fronten diverser Geheimdienste. Der Pentagon-Beamte Lou Aldryn, ein US-amerikanischer Spezialist und Koordinator für Waffentransporte, klärt Reuter schließlich über die Ursachen des Untergangs auf. Sie muss ihre angefertigten Video- und Tonbänder in einer amerikanischen Militärbasis ("Sector 9") übergeben und hinterlassen, auf deren Gelände Westermark den Estonia-Reservekapitän Kallus wiedererkennt.
Kritik
„Leider ist der Film genauso, wie man sich einen Politthriller der schlechten Sorte vorstellt. Man weiß zwar mittlerweile, dass es in Militär- und Geheimdienstkreisen oftmals so zugeht, wie es sich der so genannte kleine Moritz das ausmalt. Doch das, was im Film abläuft, ist völlig unglaubwürdig […] Es wäre eine Herausforderung gewesen, daraus eine fiktionalisierte Geschichte zu machen – mit filmischen Mitteln, die einen an den Kinosessel fesseln. Stattdessen entschied man sich für ein aufgepepptes Dokudrama […] Der Film wirkt wie eine Agentenklamotte auf Kosten der Estonia-Opfer. Er verspielt durch seine Unglaubwürdigkeit genau das, was er erreichen wollte: möglichst viele von der Attentats-Version zu überzeugen, damit öffentlicher Druck entsteht und neue Untersuchungen aufgenommen werden. In Ländern wie Schweden, wo allein die Existenz des Films für Aufregung sorgt, warten nicht nur die Hinterbliebenen auf Antworten.“
Die Deutsche Film- und Medienbewertung FBW in Wiesbaden verlieh dem Film das Prädikat wertvoll.
Siehe auch
Weblinks
- Baltic Storm in der Internet Movie Database (englisch)
- Sven Lemkemeyer: Ärger in Schweden wegen Baltic Storm. Deutsche Filmproduzentin will den Untergang der „Estonia“ erklären, in: Tagesspiegel vom 13. Oktober 2003.
Einzelnachweise
- Freigabebescheinigung für Baltic Storm. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, Oktober 2003 (PDF; Prüfnummer: 95 398 K).
- Alterskennzeichnung für Baltic Storm. Jugendmedienkommission.
- Torsten Harmsen: Aufgepeitschte Ostseewellen. Im Film "Baltic Storm" rankt sich um den Untergang der Estonia eine wilde Agentenstory. Berliner Zeitung, 14. Oktober 2003, abgerufen am 21. Juli 2019.