Bahnhof Erkner
Der Bahnhof Erkner ist der Personenbahnhof der östlich von Berlin gelegenen Kleinstadt Erkner und zugleich Bahnhof der S-Bahn Berlin. Er liegt am Streckenkilometer 24,3 der Niederschlesisch-Märkischen Eisenbahn. Zum Bahnhof gehört außerdem eine Triebwagenhalle für die historischen Fahrzeuge der Berliner S-Bahn.
Erkner | |
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Empfangsgebäude | |
Daten | |
Lage im Netz | Zwischenbahnhof (Fernbahn) Endbahnhof (S-Bahn) |
Bauform | Durchgangsbahnhof (Fernbahn) Kopfbahnhof (S-Bahn) |
Bahnsteiggleise | 2 (Fernbahn) 3 (S-Bahn) |
Abkürzung | BERK (Fernbahn) BE (S-Bahn) |
IBNR | 8013477 |
Preisklasse | 3 |
Eröffnung | 23. Oktober 1842 |
Webadresse | sbahn.berlin |
Profil auf Bahnhof.de | Erkner-1024040 |
Lage | |
Stadt/Gemeinde | Erkner |
Land | Brandenburg |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 52° 25′ 38″ N, 13° 45′ 9″ O |
Eisenbahnstrecken | |
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Bahnhöfe in Brandenburg |
Geschichte
Der Bahnhof wurde am 23. Oktober 1842 als einer der ersten auf der Strecke von Berlin nach Frankfurt (Oder) eröffnet. In den 1920er Jahren entstand hier eine Bahnhofssiedlung in Form einer Gartenstadt.
Von 2009 bis 2011 wurden im Zuge des Projekts Ausbaustrecke (ABS) Berlin – Frankfurt (Oder) die Gleisanlagen im Bahnhof umgestaltet sowie die Regionalbahnsteige nach Süden verlegt und als Seitenbahnsteige neu errichtet. Parallel dazu erfolgte eine Sanierung des Empfangsgebäudes und ab 2012 die Erneuerung des S-Bahnsteigs. Insgesamt wurden über acht Millionen Euro in die Maßnahmen investiert.[1][2] Im Jahr 2012 ging ein elektronisches Stellwerk für die Fernbahn in Betrieb.[3] Ein elektronisches Stellwerk für die S-Bahn und die Ausrüstung mit dem elektronischen Zugbeeinflussungssystem ZBS folgten Ende 2015.[4]
Der im Fahrgastbetrieb nicht mehr genutzte Bahnsteig B soll im Hinblick auf die wachsende Stadt in den nächsten Jahren erneuert werden. Vor dem Bahnhofsumbau waren dessen Gleise (damals 4 und 5) sowohl mit Stromschiene als auch mit Oberleitung ausgerüstet und wurden von S-Bahn- und Regionalzügen gemeinsam genutzt.[5]
Triebwagenhalle Erkner
Die Triebwagenhalle Erkner (Twh Erk) wurde 1928 eröffnet. Verwaltungsmäßig galt sie als Einsatzstelle des Betriebswerks Berlin-Grünau.
Mit der Einführung von neuen Fahrzeugen der Baureihe 481/482 wurde mit einem geringeren Wartungsbedarf gerechnet und diese Triebwagenhalle im Jahr 2000 geschlossen. Sie wird seitdem vom Verein Historische S-Bahn e. V. mit Lager- und Sozialräumen genutzt. Weiterhin sind hier die historischen Züge beheimatet, an denen auch kleinere Instandhaltungsarbeiten durchgeführt werden. Im Januar 2010 wurde die Halle aufgrund fehlender Kapazitäten im Zusammenhang mit der seit 2009 anhaltenden Krise der Berliner S-Bahn auch für Linienfahrzeuge wiedereröffnet.[6] Seit Dezember 2011 gehört sie organisatorisch zum Werk Friedrichsfelde.
Die erneute Nutzung der Triebwagenhalle als Werkstatt für Linienfahrzeuge sollte Ende 2019 enden, wurde aber aufgrund des absehbaren Anstiegs der Gesamtfahrzeugflotte zunächst bis 2027 verlängert. Inwieweit der Bedarf darüber hinaus fortbesteht, hängt von den Vertragsregelungen für die dann zu erfolgende Ausschreibung des Systems Stadtbahn ab.[7]
Verkehrsanbindung
Der Bahnhof wird zweimal pro Stunde in beiden Richtungen von Regional-Express-Zügen der Linie RE 1 in Richtung Frankfurt (Oder) und Eisenhüttenstadt bzw. Berlin, Brandenburg a. d. Havel und Magdeburg angefahren. Außerdem ist Erkner der Endbahnhof der aus Berlin kommenden S-Bahn-Linie S3. Die S-Bahn hält dreimal pro Stunde in Erkner, zur Hauptverkehrszeit sechsmal pro Stunde. Neben dem Bahnhof existiert ein großer Busbahnhof, von hier verkehren Überlandbusse in die Umgebung Erkners.
Linie | Linienverlauf | Takt (min) | EVU |
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RE 1 | (Cottbus – Guben – Eisenhüttenstadt –) Frankfurt (Oder) – Fürstenwalde (Spree) – Erkner – Berlin Hbf – Potsdam Hbf – Brandenburg Hbf (– Magdeburg Hbf) | 30 | DB Regio Nordost |
Spandau – Stresow – Pichelsberg – Olympiastadion – Heerstraße – Messe Süd – Westkreuz – Charlottenburg – Savignyplatz – Zoologischer Garten – Tiergarten – Bellevue – Hauptbahnhof – Friedrichstraße – Hackescher Markt – Alexanderplatz – Jannowitzbrücke – Ostbahnhof – Warschauer Straße – Ostkreuz – Rummelsburg – Betriebsbahnhof Rummelsburg – Karlshorst – Wuhlheide – Köpenick – Hirschgarten – Friedrichshagen – Rahnsdorf – Wilhelmshagen – Erkner | 20/10 | S-Bahn | |
Stand: 12. Dezember 2021 |
Weblinks
- Bahnhof Erkner auf stadtschnellbahn-berlin.de
- Informationen und Bilder zum Umbau des Bahnhofs auf baustellen-doku.info
Einzelnachweise
- Bahnhof Erkner nach Umbau reisefreundlich Wichtiger Schritt für mehr Bahnreisende. In: berlinverkehr.blogspot.com. 19. Dezember 2012, abgerufen am 14. Oktober 2018.
- Bahnhöfe: Bahnhof Erkner nach Umbau reisefreundlich – Acht Millionen Euro investiert. (Nicht mehr online verfügbar.) Deutsche Bahn, 19. Dezember 2012, archiviert vom Original am 15. Februar 2013; abgerufen am 24. Dezember 2012.
- siehe http://www.baustellen-doku.info/berlin_frankfurter_bahn/umbau-bahnhof-erkner/
- Technologiesprung für S-Bahn-Strecke nach Erkner. S-Bahn Berlin GmbH, 4. Dezember 2015, abgerufen am 10. Januar 2016.
- Kurzmeldungen – S-Bahn. In: Berliner Verkehrsblätter. Nr. 8, 2019, S. 163.
- Geschäftsführung und Betriebsrat der S-Bahn Berlin stellen Maßnahmenpaket vor. S-Bahn Berlin GmbH, 8. Januar 2010, abgerufen am 16. Januar 2010.
- Kurzmeldungen – S-Bahn. In: Berliner Verkehrsblätter. Nr. 11, 2019, S. 227.