Auto Club Europa
Der ACE Auto Club Europa e. V. (ACE) ist nach dem ADAC mit mehr als 630.000 Mitgliedern Deutschlands zweitgrößter Automobilclub. Sitz des Vereins ist Stuttgart. Verkehrspolitisch bekennt sich der ACE zum Auto und wirbt zugleich für die Idee einer ganzheitlichen Mobilität, die alle Verkehrsmittel sinnvoll miteinander verknüpfen soll.
Auto Club Europa (ACE) | |
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Zweck: | „Vertretung seiner Mitglieder insbesondere in den Bereichen Verkehrssicherheit, Verkehrspolitik, Verkehrsrecht, Steuerpolitik, Verbraucherschutz“[1] |
Vorsitz: | Stefan Heimlich[2] |
Gründungsdatum: | 16. Juli 1965 |
Mitgliederzahl: | ca. 630.000 |
Sitz: | Stuttgart |
Website: | ace.de |
Geschichte
Der Club wurde 1965 von Gewerkschaften im DGB aus der GUV/Fakulta heraus gegründet. Der Gründungstag war der 16. Juli 1965; am Rande der Internationalen Verkehrsausstellung in München wurden Kurt Heinemann und Gerhard Kugoth zu gleichberechtigten Vorsitzenden gewählt. 1969 wurde er mit rund 300.000 Mitgliedern zum zweitgrößten Automobilclub in Deutschland. Im Jahre 1974 war der Club dann 400.000 Mitglieder stark. Er war Mitglied im Bundesverband der gemeinwirtschaftlichen Unternehmen e.V. der Gewerkschaften. Die Öffnung für Personen ohne gewerkschaftliche Bindung fand 1995 statt. Heute hat der Verein etwa 630.000 Mitglieder.
Struktur
Vorsitzender ist Stefan Heimlich, der am 21. März 2014 seinen aus Altersgründen aus dem Amt geschiedenen Vorgänger Wolfgang Rose ablöste, sein Stellvertreter ist Karlheinz Stockfisch, der am 17. Juli 2015 seinen aus Altersgründen aus dem Amt geschiedenen Vorgänger Erwin Braun ablöste. Der Club gliedert sich regional in 6 Regionen (Nord (Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Niedersachsen), Nordrhein-Westfalen, Bayern, Ost (neue Bundesländer), Baden-Württemberg (Baden-Württemberg ohne Tauberfranken) und Mitte (Saarland, Rheinland-Pfalz, Hessen, Tauberfranken)) und etwa 113 Kreisclubs. Dazu kommen noch etwa 1.000 Partnerfirmen, bei denen Mitglieder Leistungen erfragen und erhalten können sowie ein bundesweites Netz an Vertrauensanwälten.
Alle vier Jahre findet eine von gewählten Delegierten besuchte Hauptversammlung statt. In Vereinsorgane kann nur gewählt oder bestellt werden, wer zum jeweiligen Zeitpunkt Mitglied einer der im DGB vereinigten Gewerkschaften und mindestens ein volles Jahr ACE-Mitglied ist.
Am 18. November 2019 hat die Hauptversammlung des ACE nach eigenen Angaben beschlossen, dass der ACE sich bei Politik und Gesetzgeber für ein Tempolimit von 130 km/h auf Autobahnen einsetzen wird.[3]
Zahlen
- Mitgliederzahl: 630.000[4]
- Versicherte Personen: rd. 1.300.000
- Verbreitete Auflage der Zeitschrift ACE Lenkrad: 603.737 Exemplare (IVW II/2018), geschätzte Leserzahl der Zeitschrift: über 890.000 Leser (MA 2018 PM II)[5]
- Der Gesamtjahresumsatz der ACE-Gruppe: rund 90 Millionen Euro
Zur ACE-Gruppe gehören der ACE-Wirtschaftsdienst GmbH, die ACE-Verlagsgesellschaft mbH, die Euro–Union-Assistance GmbH, die Gesellschaft für touristische Beistandsleistung sowie der ACE e.V. selbst.
Arbeitsweise
Ab 1973 leistete der ACE Pannenhilfe, zuvor nur Reise- und Rechtsschutzdienstleistungen. Von 1974 bis in die 90er Jahre hinein hatte der Club eigene Pannenhelfer im Dienst.[6] Diese waren in den 70er Jahren mit VW Käfer und Opel Kadett B in damals weißen Fahrzeugen, später mit Ford Taunus TC, Ford Escort, VW Passat B2 oder Opel Astra F mit weißer Farbe und rot-gelber Lackierung unterwegs.[7] Die Fahrzeuge waren auf zwölf regionalen Stützpunkten stationiert (Berlin, Dortmund, Duisburg, Frankfurt am Main, Hamburg, Hannover, Kassel, Köln, Mannheim, München, Nürnberg, Stuttgart). Zusätzlich wurden diese durch externe Vertragspartner von Autohäusern oder -werkstätten unterstützt.
Der ACE unterhält heutzutage ein flächendeckendes Netz von Vertragspartnern, die im Bedarfsfall Pannen- und Unfallhilfe leisten. Außerdem gibt es Partner-Kfz-Werkstätten, die besondere Angebote für Mitglieder anbieten. Koordiniert werden die Einsätze von einer eigenen Notrufzentrale (ACE-Euro-Notruf) in Stuttgart.
Da die Deckung der Schutzbriefe für ganz Europa gilt, unterhält der ACE Kontakte zu ausländischen Partnerclubs bzw. Partnerunternehmen, welche die ACE-Mitglieder bei Pannen im Ausland unterstützen (z. B. ARBÖ in Österreich, Club Opteven in Großbritannien, Sanitrans in Italien). Im Gegenzug erhalten die Mitglieder bzw. Kunden der ACE-Partner Unterstützung bei Pannen in Deutschland.[8]
Literatur
50 Jahre ACE, Auto Club-Europa e.V.: 1965 – 2015; eine Zeitreise / Rainer Fattmann, Stuttgart 2015.
Maskottchen
Wegen ihrer Hilfsbereitschaft war der Bernhardiner lange Zeit das Maskottchen des Auto Club Europa.
Einzelnachweise
- Satzung des ACE
- Personalien: Stefan Heimlich zum neuen Vorsitzenden des ACE gewählt. In: Focus Online. 21. März 2014, abgerufen am 25. Januar 2020.
- Pressemitteilung des ACE vom 18. November 2019
- Homepage des ACE: über den Autoclub
- ACE LENKRAD (Mitgliederzeitschrift) Mediadaten
- Vertrauensbeweis: Stefan Heimlich auch weiterhin Chef des ACE Auto Club Europe. Abgerufen am 23. Juli 2020.
- Der zweitgrößte Automobilclub nahm lange Zeit nur Gewerkschafter auf - Lobbyarbeit und Pannenhilfe. Abgerufen am 23. Juli 2020.
- Artikel des ACE LENKRAD. Abgerufen am 21. Juli 2020.