Internationale Verkehrsausstellung
Die Internationale Verkehrsausstellung (IVA) war eine in Deutschland stattfindende Messe, auf der das gesamte Spektrum der Verkehrstechnik gezeigt wurde. Die IVA ging aus der Deutschen Verkehrsausstellung (DVA) hervor und fand in unregelmäßigen Abständen an unterschiedlichen Messeplätzen in Deutschland statt.
Die IVA 1965 vom 25. Juni bis 3. Oktober 1965 in München (Messegelände Theresienhöhe[1]) wurde vom Bureau International des Expositions (BIE) als internationale Ausstellung anerkannt.[2] Ein wesentlicher Schwerpunkt ist bisher immer der Schienenverkehr gewesen. Auf allen Verkehrsausstellungen wurden jeweils neue Techniken erstmals einer breiten Öffentlichkeit präsentiert. Auf dem Freigelände wurden auf neun Gleisen mit 3500 m Schienen mehr als 100 Schienenfahrzeuge ausgestellt, unter ihnen die gerade fertiggestellte E 03, aber auch andere Zugpferde: E 10.12, E 50, V 169, V 200.1, V 320 und die Triebwagen ET 27, ETA 150, VT 11.5, VT 24.6, wie auch französische und belgische Loks wie die SNCF CC 40100 mit INOX-TEE-Wagen. Ein Schwerpunkt waren Güterwagen verschiedener Bauart, unter anderem für den Kombinierten Verkehr. Gleisbaumaschinen konnten teilweise in Betrieb erlebt werden. Attraktion waren Fahrten mit der Elektrolokomotive E 03 auf der Strecke zwischen München und Augsburg mit Reisezuggeschwindigkeiten bis 200 km/h. Ebenfalls 1965 wurde der erste echte Stadtbahn-Triebwagen vom Typ U1 von DUEWAG vorgestellt. Insgesamt kamen 3,2 Millionen Besucher.[3]
Auf der IVA 1979 in Hamburg beförderte die Magnetschwebebahn Transrapid 05 auf einer Pendelstrecke zwischen Messegelände und dem benachbarten Heiligengeistfeld, das als Ausstellungsgelände diente, Messebesucher. Außerdem wurde 1979 ein Vorserienexemplar der neuen Drehstrom-Lokomotive der Baureihe 120 vorgestellt. Im Busbereich wurden im Parkplatz-Pendelverkehr Batterie-Elektrobusse (MAN SL 200 mit Elektromotor und einachsigem Batterieanhänger) und Hybrid-Elektrobus (Daimler-Benz O 305 OE mit Dieselmotor, Elektromotor und Batterien) eingesetzt. Außerdem wurde von Daimler-Benz und der Baufirma Züblin die O-Bahn (Mercedes-Benz O 305) als Spurbus auf besonderen Wegen aus Betonfahrbahnen (auch über Brücken und durch Tunnels) vorgestellt.
Die IVA 1988 fand ebenfalls in Hamburg statt. Dort wurde das damalige Weltrekordfahrzeug (406,9 km/h) InterCityExperimental, der Prototyp des ICE vorgeführt, sowie der neue Prototyp der Magnetschwebebahn Transrapid, der Transrapid 07.
Für das Fachpublikum, vom sonstigen Publikum weniger beachtet, zeigten in- und ausländische Lokomotiv- und Waggonbau-Hersteller (z. B. Thyssen-Henschel, VEB Waggonbau Görlitz) insbesondere für den Export bestimmte robuste Lokomotiven, Güter- und Reisezugwagen sowie Spezialfahrzeuge.
Neben der Ausstellung fanden für Fachleute bestimmte Fachvorträge, Symposien u. a. statt.
Eine für das Jahr 2000 angekündigte IVA wurde wegen der Expo 2000 wieder abgesagt.
Als Nachfolger kann die seit 1996 alle zwei Jahre in Berlin stattfindende InnoTrans gelten.
Bisherige Verkehrsausstellungen
Neben den Internationalen Verkehrsausstellungen gab es bereits einige nationale Vorläuferveranstaltungen:
- 1924: Eisenbahntechnische Ausstellung in Seddin und in Berlin[4]
- 1925 Deutsche Verkehrsausstellung 1925 in München[5]
- 1940: DVA in Köln geplant, wurde aber wegen des Zweiten Weltkrieges abgesagt
- 1951: fand als erste Nachkriegsveranstaltung zu diesem Thema die Verkehrsausstellung „Schiene und Straße“ in Essen im dortigen Grugapark statt.
- 1953: Deutsche Verkehrsausstellung 1953 in München
- 1965: IVA in München (25. Juni bis 3. Oktober)[5]
- 1979: IVA in Hamburg
- 1988: IVA in Hamburg
- Deutsche Briefmarke (1925) zur Ausstellung in München
- Ersttagsbrief anlässlich der IVA 1979
Weblinks
- Expo 1965. Bureau International des Expositions (englisch). Abgerufen am 23. März 2017.
- Deutsches Museum, Verkehrszentrum > Info > Geschichte > Verkehrsausstellungen – München 1925, 1953 und 1965
- Hans Gruener - IVA München 1965 – Farbbilder
Einzelnachweise
- Manfred Ritter: Bilanz einer „Weltausstellung“. In: Die Zeit. 1. Oktober 1965.
- Munich 1965 Website des Bureau International des Expositions. Abgerufen am 25. April 2010.
- Ralf Roman Rossberg: Mit Tempo 200 zur IVA. In: eisenbahn-magazin. Nr. 5, 2015, ISSN 0342-1902, S. 46–50.
- Internetquelle: Die Eisenbahntechnischen Ausstellungen 1924 in Seddin und in der Technischen Hochschule Charlottenburg auf hs-merseburg.de/~nosske/, abgerufen am 12. Januar 2014
- Ausstellung Bavaria-Dampftopf, Mahlers Achte und die Mondrakete – Die 100jährige Geschichte der historischen Messehallen vom 13. Juni bis 28. September 2008 im Deutschen Museum – Verkehrszentrum