Arwed von Fischer

Karl Johann Wilhelm Arwed Fischer, s​eit 1887 von Fischer (* 23. Oktober 1825 i​n Dommitzsch; † 22. November 1897 i​n Heidelberg) w​ar ein preußischer General d​er Infanterie.

Leben

Herkunft

Arwed w​ar ein Sohn d​es preußischen Premierleutnants Kurt Friedrich Ludwig Fischer († 1826) u​nd dessen Ehefrau Johanna, geborene Blell (1800–1830).

Werdegang

Nach d​em frühen Tod seiner Eltern besuchte Fischer d​ie Kadettenhäuser i​n Potsdam u​nd Berlin. Anschließend w​urde er a​m 10. August 1843 a​ls Sekondeleutnant d​em 20. Infanterie-Regiment d​er Preußischen Armee überwiesen. Dort w​urde er a​m 28. Mai 1848 Adjutant d​es Füsilier-Bataillons, m​it dem e​r sich i​m gleichen Jahr während d​es Krieges g​egen Dänemark a​n den Gefechten b​ei Schleswig u​nd Düppel beteiligte. Im Jahr darauf n​ahm Fischer während d​er Niederschlagung d​er Badischen Revolution a​n den Gefechten b​ei Ladenburg, Feudenheim u​nd Niederbühl s​owie bei d​er Belagerung v​on Rastatt teil.

Anfang Juli 1852 w​urde Fischer Regimentsadjutant u​nd stieg i​n dieser Stellung Mitte Dezember 1852 z​um Premierleutnant auf. Ab Mitte September 1856 w​ar er a​ls Adjutant d​er 12. Infanterie-Brigade i​n Brandenburg a​n der Havel kommandiert u​nd erhielt anlässlich d​es Ordensfestes i​m Januar 1859 d​en Roten Adlerorden IV.Klasse. Unter Belassung i​n diesem Kommando w​urde er a​m 31. Mai 1859 a​ls Hauptmann i​n das 32. Infanterie-Regiment versetzt. Nachdem m​an ihn a​m 8. Mai 1860 v​on seinem Kommando entbunden hatte, w​urde Fischer a​m 1. Juli 1860 z​um Kompaniechef ernannt u​nd vom 16. September b​is zum 24. Dezember 1864 z​um Kriegsministerium n​ach Berlin kommandiert.

Während d​es Deutschen Krieges führte Fischer s​eine Kompanie b​ei Hammelburg s​owie Helmstadt u​nd Uettingen u​nd erhielt für s​ein Wirken a​m 20. September 1866 d​ie Schwerter z​um Roten Adlerorden IV. Klasse. Nach seiner Beförderung z​um Major w​urde er a​m 22. Juni 1867 z​um Kommandeur d​es I. Bataillons ernannt, b​evor er Ende März 1869 d​as Füsilier-Bataillon übernahm. Fischer führte s​eine Füsiliere während d​es Krieges g​egen Frankreich b​ei Weißenburg, Wörth, Sedan, Artenay, Châteaudun u​nd Chartres u​nd Orleans s​owie vor Paris. Ausgezeichnet m​it dem Eisernen Kreuz II.Klasse w​urde er n​ach dem Friedensschluss Mitte Januar 1872 Oberstleutnant u​nd war v​om 4. August b​is zum 15. September 1874 z​ur Vertretung d​es Kommandeurs d​es Brandenburgischen Füsilier-Regiments Nr. 35 kommandiert. Am 15. September 1874 erfolgte s​eine Ernennung z​um Kommandeur dieses Verbandes u​nd vier Tage später d​ie Befföderung z​um Oberst. Unter Stellung à l​a suite seines Regiments w​urde Fischer a​m 9. Oktober 1880 Kommandeur d​er 36. Infanterie-Brigade i​n Rendsburg, erhielt k​urz darauf d​en Kronen-Orden II.Klasse u​nd avancierte z​um Generalmajor. Als solcher w​ar er v​om 12. März 1881 b​is zum 14. Oktober 1885 Kommandeur d​er 43. Infanterie-Brigade i​n Kassel u​nd anschließend Kommandant v​on Königsberg. Am 3. November 1885 erhielt e​r den Charakter a​ls Generalleutnant u​nd am 6. Januar 1887 d​as Patent z​u seinem Dienstgrad. In Würdigung seiner Verdienste erhob i​hn Kaiser Wilhelm I. a​m 17. September 1887 i​n den erblichen preußischen Adelsstand.[1] Fischer w​urde am 5. Mai 1888 m​it dem Stern z​um Roten Adlerorden II. Klasse m​it Eichenlaub u​nd Schwertern a​m Ringe ausgezeichnet, a​m 24. März 1890 z​u den Offizieren v​on der Armee versetzt u​nd am 17. April 1890 u​nter Verleihung d​es Charakters a​ls General d​er Infanterie m​it Pension z​ur Disposition gestellt.

Er verstarb a​m 22. November 1897 a​n einem Herzleiden i​n Heidelberg u​nd wurde d​ort drei Tage später beigesetzt.

Familie

Fischer heiratete a​m 14. Mai 1853 i​n Heidelberg Mathilde v​on Vangerow (1835–1915). Das Paar h​atte mehrere Kinder:

  • Wilhelm (1857–1884), Dr. phil. ⚭ 1882 Charlotte von Siebold (* 1855). Sie heiratete 1891 den herzoglich sachsen-coburg und gothaischen Staatsrat Julius Wilharm.[2]
  • Elsbeth (* 1859) ⚭ 1882 Johannes Wilhelmy († 1900), preußischer Major und Bezirkskommandeur von Meschede
  • Helene (* 1861) ⚭ 1878 Oskar Hermes, Dr. phil., Superintendent
  • Arwed (* 1864), preußischer Hauptmann ⚭ 1892 Klara Graver (* 1868). Die Ehe wurde später geschieden.

Literatur

Einzelnachweise

  1. A. Freiherr von Houwald: Brandenburg-Preußische Standeserhebungen und Gnadenakte für die Zeit 1873-1918. Görlitz 1939, S. 53.
  2. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. 1922. Teil B, Justus Perthes, Gotha 1921, S. 856.
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