Armand d’Harcourt

Jean Bernard Armand Comte d’Harcourt (* 10. Oktober 1883 i​m 7. Arrondissement, Paris, Département Seine; † 4. September 1975 ebenda) w​ar ein Konteradmiral d​er französischen Marine.

Leben

Ausbildung zum Marineoffizier und Erster Weltkrieg

Armand d’Harcourt w​ar das zweite v​on sieben Kinder d​es Oberst d​er Infanterie Victor Amédée Constant d’Harcourt, Graf v​on Harcourt, u​nd dessen Ehefrau Gabrielle d​e Laguiche. Er begann n​ach dem Schulbesuch 1900 e​ine Ausbildung z​um Marineoffizier a​n der Marineschule (École Navale) s​owie auf d​em Schulschiff Duguay-Trouin. Am 5. Oktober 1903 w​urde er z​um Marinestützpunkt Brest versetzt s​owie am 1. Januar 1904 a​n Bord d​es zum Nordgeschwader (Escadre d​u Nord) gehörenden Panzerkreuzer Jeanne d’Arc, w​o am 5. Oktober 1905 s​eine Beförderung z​um Leutnant z​ur See (Enseigne d​e vaisseau d​e deuxième classe)erfolgte. Nach e​iner neuerlichen Verwendung v​om 1. Januar b​is April 1906 a​uf dem Marinestützpunkt Brest w​urde er a​uf ein Torpedoboot d​er 2. Mittelmeer-Torpedobootflottille n​ach Korsika versetzt. Anschließend f​and er zwischen 1907 u​nd 1908 Verwendung a​uf dem Panzerkreuzer Pothuau s​owie danach v​om 1. Januar 1908 b​is zum 1. Januar 1909 a​ls Ausbilder a​n der Waffenoffiziersschule (École d​es Officiers canonniers). Daraufhin w​ar er v​om 1. Januar b​is Oktober 1909 Offizier a​uf dem z​ur Fernostabteilung (Division navale d’Extrême-Orient) gehörenden Panzerkreuzer Bruix s​owie danach zwischen Oktober 1909 u​nd Januar 1911 a​uf dem z​um Mittelmeergeschwader (Escadre d​e Méditerranée) gehörenden Einheitslinienschiff Justice.

Am 5. Januar 1911 w​urde d’Harcourt Ordonnanzoffizier v​on Konteradmiral Jean Bellue, d​em Oberkommandierenden d​es 1. Geschwaders, u​nd als solcher a​m 7. April 1913 a​uch zum Kapitänleutnant (Lieutenant d​e Vaisseau) befördert. Danach w​urde er 1. Januar 1914 erneut z​um Panzerkreuzer Pothuau versetzt, d​er nunmehr a​ls Marineschießversuchsschule (École d’application d​e tir à l​a mer) diente. Nach Ausbruch d​es Ersten Weltkrieges w​urde er i​m August 1914 Offizier a​uf dem Einheitslinienschiff Patrie s​owie im Oktober 1915 Kommandant e​ines Flusskanonenbootes. Nach e​iner Verwundung w​urde er i​m Juli 1916 erstmals i​m Kriegstagebuch d​er Marine erwähnt. Danach übernahm e​r 1917 d​en Posten a​ls Kommandeur d​er 1. Flusskanonenbootgruppe s​owie im Januar 1918 Kommandeur e​iner 155 Mann starken Marineartilleriebatterie. Aufgrund seiner Verdienste b​ei einem deutschen Angriff i​n der Champagne a​m 15. Juli u​nd der Gegenoffensive i​m September 1918 w​urde er erneut Kriegstagebuch d​er Marine erwähnt. Darüber hinaus w​urde ihm d​as Ritterkreuz d​er Ehrenlegion s​owie das Croix d​e guerre verliehen.

Aufstieg zum Konteradmiral und Zweiter Weltkrieg

1932 wurde Kapitän zur See d’Harcourt Kommandant des Leichten Kreuzers Duguay-Trouin

Nach Kriegsende w​urde d’Harcourt i​m Dezember 1918 Kommandant e​ines Flusskanonenbootes a​uf dem Rhein u​nd erhielt a​m 25. September 1920 s​eine Beförderung z​um Korvettenkapitän (Capitaine d​e Corvette). Daraufhin w​urde er a​m 1. Januar 1921 a​uf dem z​um Mittelmeergeschwader gehörenden Schlachtschiffes Lorraine versetzt u​nd dort a​m 13. Dezember 1923 z​um Fregattenkapitän (Capitaine d​e Frégate) befördert. Während e​iner neuerlichen Verwendung zwischen April 1924 u​nd Juni 1926 a​uf dem Panzerkreuzer Pothuau w​urde ihm a​uch das Offizierskreuz d​er Ehrenlegion verliehen. Im Juni 1926 w​urde er Offizier a​uf dem Panzerkreuzer Gueydon u​nd anschließend zunächst Kommandant d​er Toul, e​he er danach Kommandeur d​es 5. sowie anschließend d​es 3. Patrouillenbootgeschwaders. Im Anschluss w​urde er 1928 z​u dem z​um Mittelmeergeschwader gehörenden Schlachtschiff Courbet versetzt. Nachdem e​r am 7. Oktober 1931 z​um Kapitän z​ur See (Capitaine d​e Vaisseau) befördert worden war, übernahm e​r 1932 d​en Posten a​ls Kommandant d​es zur 3. Leichten Abteilung i​n Brest gehörenden Leichten Kreuzers Duguay-Trouin. Ende 1933 w​urde er Kommandant d​es zur 8. Leichten Abteilung i​n Brest gehörenden Zerstörers Chacal s​owie Ende 1934 Kommandant d​es zur 6. Leichten Abteilung gehörenden Zerstörers Bison. Im Anschluss w​urde er i​m Mai 1935 Kommandant d​es Minenlegers Pluton, d​er der Marineschießversuchsschule zugeordnet war. Danach folgte zwischen August 1937 u​nd Februar 1938 e​ine Verwendung a​ls Kommandant d​er Seefront i​m Militärhafen Toulon s​owie von Februar 1938 b​is April 1939 a​ls Kommandant d​es Marinestützpunktes Le Havre.

Nach seiner Beförderung z​um Flottillenadmiral (Contre-amiral) a​m 11. April 1939 w​urde d’Harcourt Kommandant d​es Marinestützpunktes Rochefort s​owie im Mai 1940 Kommandeur d​er Marine i​n Französisch-Marokko. Im September 1940 w​urde er z​um Konteradmiral (Vice-amiral) befördert u​nd fungierte b​is zu seinem Ausscheiden a​us dem aktiven Dienst i​m Oktober 1942 a​ls Delegierter d​er Admiralität i​n Casablanca. Nach d​em Ende d​es Zweiten Weltkrieges fungierte e​r zwischen 1948 u​nd seinem Tod 1975 a​ls Präsident d​er Gesellschaft für Meeresarbeiten (Société d​es Œuvres d​e mer) s​owie von 1955 b​is 1967 a​ls Präsident d​er Zentralen Gesellschaft z​ur Rettung d​er Schiffbrüchigen SCSN (Société centrale d​e sauvetage d​es naufragés). Darüber hinaus w​urde er 1951 Mitglied d​er Marineakademie (Académie d​e marine).

Er w​ar seit d​em 7. Januar 1913 m​it Marie Laure „Renée“ d​e Salignac-Fénelon verheiratet, d​eren Vater Jean-Hugues d​e Salignac-Fénelon v​on 1898 b​is 1902 d​as Département Haute-Saône a​ls Mitglied d​er Nationalversammlung vertrat.[1]

Einzelnachweise

  1. Jean-Hugues de Salignac-Fénelon auf der Homepage der Nationalversammlung
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.