Arend Oetker
Arend Oetker (* 30. März 1939 in Bielefeld) ist ein deutscher Konzernchef der Dr. Arend Oetker Holding GmbH & Co. KG in Berlin, Ehrenpräsident des Bundesverband der Deutschen Industrie und Mitglied der CDU. Oetker ist ein Urenkel von August Oetker und Cousin von Richard Oetker.
Leben und Wirken
Als Sohn eines Landwirtes und der älteren Schwester von Rudolf-August Oetker, Ursula Oetker, wuchs Arend auf dem Rittergut Hornoldendorf mit vier jüngeren Geschwistern auf. Nach dem Abitur am humanistischen Gymnasium Leopoldinum in Detmold und geleisteten Wehrdienst (Luftwaffe) folgte 1960 eine Lehre als Kaufmann im Außenhandel bei Münchmeyer & Co. in Hamburg.[1] Dem folgte ein Studium der Betriebswirtschaft und der Politischen Wissenschaften in Hamburg, Berlin und Köln, das Arend Oetker 1967 mit der Promotion zum Dr. rer. pol. an der Universität Köln beendete[2], trat er das Erbe seiner Mutter an. Er ist heute Chef der Dr. Arend Oetker Holding und Eigentümer der Hero AG mit dem Kerngeschäft Babynahrung sowie Marmelade unter dem Markennamen Schwartau (Schwartauer Werke). Arend Oetker hält weitere Unternehmensbeteiligungen, unter anderem auch in den Bereichen Saatgut (KWS SAAT AG), Rohstoffhandel und Schifffahrt (u. a. Beteiligung an der Fährreederei TT-Line). Das Manager Magazin erklärte Oetker 2002 zu einem der „50 Mächtigsten der deutschen Wirtschaft“. Die New Yorker Zeitschrift Art News zählt ihn zu den weltweit aktivsten Kunstsammlern. Seit 1982 ist er Mitglied der CDU.[3]
Gesellschaftliche und wirtschaftliche Funktionen und Ämter:
- Mitglied des Kuratoriums der Förderstiftung des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH)[4]
- Ehrenmitglied des Präsidiums des Bundesverbandes der Deutschen Industrie e. V.
- Präsidiumsmitglied der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände
- Kuratoriumsmitglied des Vereins der Freunde der Nationalgalerie
- Aufsichtsratsmitglied bei KWS SAAT SE, Berliner Philharmonie und der Leipziger Messe und anderen
- Mitglied im Kuratorium der Stiftung Bach-Archiv Leipzig
- Stifter eines Lehrstuhls für leadership an der Handelshochschule Leipzig (HHL)[5]
- Kuratoriumsmitglied und Stellvertretender Vorsitzender Fritz Thyssen Stiftung[6]
- Senatsmitglied der Max-Planck-Gesellschaft
- Anteilseigner und Mitglied des Aufsichtsrats der Cognos AG
Von 2000 bis 2005 war Oetker Vorsitzender des Vorstandes der Atlantik-Brücke e. V. und von 1998 bis 2013 Präsident des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft. Außerdem ist er Mitglied der Trilateralen Kommission von Europa. Bis Juni 2019 war er Präsident der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik und übergab das Amt zu diesem Zeitpunkt an Thomas Enders.[7]
Im August 2010 positionierte sich Arend Oetker als einer von 40 prominenten Unterzeichnern des Energiepolitischen Appells, einer Lobbyinitiative der vier großen Stromkonzerne, um die Laufzeitverlängerung deutscher Kernkraftwerke voranzubringen.
Arend Oetker ist verheiratet mit Brigitte Oetker und hat fünf Kinder. Sie leben in einer Villa in Berlin-Grunewald. Er ist Hauptmann der Reserve bei der Luftwaffe.[2] Oetker besitzt den Rennstall Hornoldendorf, der den Derbysieger von 2014 Lucky Speed hervorbrachte.[8]
Auszeichnungen
- 1989: Maecenas-Ehrung des Arbeitskreises selbständiger Kultur-Institute e.V. – AsKI.
- 2007: Preis Soziale Marktwirtschaft der Konrad-Adenauer-Stiftung
- 2007: Großes Verdienstkreuz
- 2010: Verdienstorden des Landes Berlin
- 2019: Aachener Unternehmerpreis des Business Club Aachen Maastricht e.V.
Mitgliedschaften
Arend Oetker ist Mitglied der Atlantik-Brücke sowie Mitglied der Trilateralen Kommission in Europa;[9] seit Neuerem ebenfalls der Marcel Proust Gesellschaft.
Weblinks
- Arend Oetker in der Internet Movie Database (englisch)
- Vita auf der Homepage der DGAP
Einzelnachweise
- Arend Oetger: Lebenslauf; in: Langfristige Finanzpolitik nicht emissionsfähiger Unternehmen. Dissertation, Universität Köln, Köln 1968, S. 262f.
- Lebenslauf von Dr. Arend Oetker. Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP), abgerufen am 16. August 2011.
- Rüdiger Jungbluth: Die Oetkers. Geschäfte und Geheimnisse der bekanntesten Wirtschaftsdynastie Deutschlands. Campus, Frankfurt, New York 2004, ISBN 3-593-37396-3, S. 317.
- Die starke Gemeinschaft des Kuratoriums. (PDF) Universitätklinikum Schleswig-Holstein, abgerufen am 17. Januar 2021.
- Angaben auf der Seite der HHL, abgerufen am 27. Juli 2019
- fritz-thyssen-stiftung.de: Fritz Thyssen Stiftung: Die Stiftungsorgane (Memento vom 5. Juli 2007 im Internet Archive), Zugriff am 21. Februar 2011
- Meldung auf der Seite der DGAP, abgerufen am 27. Juli 2019
- Turf Times
- Trilateral Commission Membership List