Andromeda (Sternbild)
Andromeda (von griechisch Ἀνδρομέδα Androméda) ist ein Sternbild des nördlichen Sternenhimmels.
Sternbild Andromeda | |||||||||||
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Lateinischer Name | Andromeda | ||||||||||
Lateinischer Genitiv | Andromedae | ||||||||||
Kürzel | And | ||||||||||
Rektaszension | 22h 57m 22s bis 02h 39m 33s | ||||||||||
Deklination | +21° 40′ 36″ bis +53° 11′ 13″ | ||||||||||
Fläche | 722,278 deg² Rang 19 | ||||||||||
Vollständig sichtbar | 90° N bis 34,8° S | ||||||||||
Beobachtungszeit für Mitteleuropa | Teilweise zirkumpolar. Ganzjährig für mind. 1 Std. vollständig sichtbar.
Vollständige Sichtbarkeit (ca.):
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Anzahl der Sterne heller als 3 mag | 3 | ||||||||||
Hellster Stern (Größe) | Sirrah (2,06) | ||||||||||
Meteorströme | |||||||||||
Nachbarsternbilder (von Norden im Uhrzeigersinn) |
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Quellen | IAU | ||||||||||
Aus der Uranometria von Johann Bayer. |
Sie ist eines der bekannteren Sternbilder, denn sie enthält mit M 31, dem der Milchstraße ähnlichen großen Andromedanebel, die nächstgelegene Spiralgalaxie.
Beschreibung
Die Hauptsterne in Andromeda bilden eine Kette von Sternen. Ausgehend vom Rechteck des Pegasus liegen die drei hellsten Sterne Sirrah (α And), Mirach (β And) und Alamak (γ And) nahezu auf einer Linie.
Wie auch bei anderen Sternbildern gehören hier die sichtbaren Sterne zu unserer Galaxis, sie sind nicht weiter als etwa 1300 Lichtjahre entfernt. Unter günstigen Bedingungen ist etwa 10° nördlich von Andromedae ein schwach leuchtender Nebelfleck zu erkennen, auch als Andromedanebel bekannt. Die Entfernung zum Andromedanebel, der Galaxie M 31, ist mit rund 2,5 Millionen Lichtjahren wesentlich größer.
Geschichte
Die Andromeda ist eines der 48 klassischen Sternbilder der Antike, die von Ptolemäus beschrieben wurden.
Benannt wurde es nach Andromeda, einer Prinzessin der griechischen Mythologie.
Mythologie
Andromeda, die einzige Tochter des äthiopischen Königs Kepheus (→Sternbild) und der Kassiopeia (→Sternbild), sollte einem Meeresungeheuer – dem Walfisch (→Sternbild) – geopfert werden, das ausgesandt worden war, um die Eitelkeit ihrer Mutter zu strafen. Kassiopeia hatte behauptet, selbst die Nereiden an Schönheit zu übertreffen. Die so Geschmähten wandten sich an den Meeresgott Poseidon, der ein Untier aussandte, das die Küste von Kepheus’ Reich verwüstete. Nur durch das Opfer der Andromeda könnte, so ein Orakel, das Ungeheuer besänftigt werden. Als Andromeda, an einen Felsen gekettet, ihr Schicksal erwartete, erschien der Held Perseus auf dem göttlichen Pferd Pegasus (→Sternbild) und versteinerte das Untier mit dem Blick des abgeschlagenen Medusa-Kopfes. Zum Lohn erhielt er Andromeda zur Frau.
Eine andere Version bringt das Sternbild mit dem Sagenkreis um den Helden Herakles in Verbindung. Danach stellen die Sterne die Amazonenkönigin Hippolyte dar, deren Gürtel Herakles beschaffen musste.
Himmelsobjekte
Sterne
- Siehe auch: Liste von Sternen im Sternbild Andromeda
B | F | HR | Namen, andere Bezeichnungen | m | Lj | Spektralklasse |
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α | 21 | 15 | Sirrah, Alpheratz | 2,06 | 97 | B8 IV |
β | 43 | 337 | Mirach, Merak, Al Mizar | 2,07 | 199 | M0 IIIa |
γ1,2 | 57 | 603, 604 | Alamak, Almach | 2,26 | 355 | K3 /B9 /B9 |
δ | 31 | 165 | 3,27 | 101 | K3 III | |
51 | 464 | Ypsilon Persei | 3,59 | 174 | K3 III | |
ο | 1 | 8762 | 3,62 | 692 | B6 III | |
λ | 16 | 8961 | 3,81 | 84 | G8 III | |
μ | 37 | 269 | 3,86 | 136 | A5 V | |
ζ | 34 | 215 | 4,08 | 181 | K1 IIe | |
υ | 50 | 458 | Titawin, Ypsilon Andromedae | 4,1 | 44 | F8 V |
κ | 19 | 8976 | Kappa Andromedae | 4,15 | 170 | B9 IV |
φ | 42 | 335 | 4,26 | 740 | B6 IV + B9 V | |
ι | 17 | 8965 | 4,29 | 503 | B8 V | |
ε | 30 | 163 | 4,34 | 169 | G6 III | |
π | 29 | 154 | 4,34 | 660 | B5 V + F8 V | |
η | 34 | 271 | 4,40 | 243 | G8 IIIb | |
σ | 25 | 68 | 4,51 | 141 | A2 V | |
7 | 8830 | 4,52 | 80 | F0 V | ||
ν | 35 | 226 | 4,53 | 680 | B5 V + F8 V | |
θ | 24 | 63 | 4,61 | 253 | A2 V | |
3 | 8780 | 4,64 | 179 | K0 III | ||
65 | 699 | 4,73 | 345 | K4 III | ||
58 | 620 | 4,77 | 198 | A5 IV | ||
8 | 8860 | 4,82 | 655 | M2 III | ||
ω | 48 | 417 | 4,83 | 92 | F5 V | |
b | 60 | 643 | 4,84 | 557 | K4 III | |
ξ | 46 | 390 | Adhil | 4,9 | 196 | K0 IIIb |
τ | 53 | 477 | 4,96 | 680 | B8 III | |
ψ | 20 | 9003 | 4,97 | 1310 | G5 Ib + A0 V | |
χ | 52 | 469 | 5,01 | 242 | G8 III | |
22 | 27 | 5,01 | 1007 | F2 II | ||
41 | 324 | 5,03 | 196 | A3 | ||
2 | 8766 | 5,09 | 350 | A3 V | ||
ρ | 27 | 82 | 5,16 | 160 | F5 III | |
14 | 8930 | Veritate | 5,22 | 249,18 | K0 III |
β Andromedae ist ein 200 Lichtjahre entfernter Roter Riese mit dem dreißigfachen Durchmesser unserer Sonne. Der Name Mirach ist arabischen Ursprungs und bedeutet so viel wie „die Lenden“.
Doppelsterne
System | m | Abstand |
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α | 2,1 / 11,8 | |
γ | 2,2 / 5,0 / 5,5 | 9,6″ |
π | 4,5 / 8,8 | 36″ |
56 And | 5,7 / 5,9 | 200″ |
59 | 6,0 / 6,5 | 16,6″ |
Der hellste Stern in der Andromeda ist Sirrah (α Andromedae). Ursprünglich wurde er dem Sternbild Pegasus zugerechnet und trug die Bezeichnung δPegasi. Es handelt sich um ein Doppelsternsystem in 97 Lichtjahren Entfernung. Der bläulich-weiß leuchtende Hauptstern besitzt die 110-fache Leuchtkraft unserer Sonne. Er ist ein veränderlicher Stern vom Typ Alpha²-Canum-Venaticorum. Er wird von einem lichtschwachen Begleitstern der 11. Größenklasse begleitet.
Die arabischen Namen Alpheratz und Sirrah leiten sich von surrat al-faras ab und bedeuten „der Nabel des Rosses“ (mit dem Ross ist Pegasus gemeint).
γ Andromedae ist ein 355 Lichtjahre entferntes Dreifachsternsystem. Der orange leuchtende Hauptstern besitzt den achtzigfachen Durchmesser und die 2.000-fache Leuchtkraft unserer Sonne. Er wird von zwei bläulichen Sternen der 5. Größenklasse begleitet, die sehr eng zusammenstehen. In einem mittleren Teleskop kann das System in zwei Sterne aufgelöst werden. Dabei zeigt sich ein sehr schöner Farbkontrast zwischen dem gelben Hauptstern und den bläulichen Begleitsternen, die im Teleskop nicht getrennt werden können. Der arabische Name Alamak bedeutet „Wüstenluchs“.
Das 250 Lichtjahre entfernte System 56 And besteht aus zwei Sternen der Spektralklassen K0 und K4. Das System weist von der Erde aus einen weiten Abstand von 200 Bogensekunden auf und kann bereits im Fernglas als Doppelstern erkannt werden.
59 And besteht aus zwei Sternen der Spektralklassen B9 und A1. Das System ist 300 Lichtjahre von der Sonne entfernt.
Veränderliche Sterne
Stern | m | Periode | Typ |
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α | 2,02bis 2,06 | 23,19 Stunden | kurzperiodisch Veränderlicher |
λ | 3,69 bis 3,97 | 54,2 Tage | RS-Canum-Venaticorum-Stern |
ζ | 3,92 bis 4,14 | 54,2 Tage | RS-Canum-Venaticorum-Stern |
R | 5,8 bis 15,2 | 409 Tage | Mira-Stern |
Z | 7,7 bis 11,3 | unregelmäßig | Z-Andromedae-Stern |
QR | 11,4 bis 13,2 | unregelmäßig | Superweiche Röntgenquelle |
V428 | 5,13 ± 0,06 | 11,5 Tage | Halbregelmäßig veränderlicher Stern |
R Andromedae ist ein veränderlicher Stern vom Typ Mira, der über einen Zeitraum von 409 Tagen seine Helligkeit ändert. Im Maximum erreicht er eine Helligkeit von 5,8m und kann unter günstigen Bedingungen gerade noch mit bloßem Auge wahrgenommen werden. Im Minimum sinkt seine Helligkeit auf 15,2m ab. Um ihn dann zu beobachten benötigt man ein größeres Teleskop.
Messier- und NGC-Objekte
Messier (M) | NGC | sonstige | Größe | Typ | Name |
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31 | 224 | 4m | Galaxie | Andromedanebel | |
32 | 221 | 8 | Galaxie | ||
110 | 205 | 8 | Galaxie | ||
404 | 10,0 | Galaxie | |||
752 | 5,7 | Offener Sternhaufen | |||
891 | 10 | Galaxie | |||
7662 | 8,5 | Planetarischer Nebel | |||
7686 | 5,6 | Offener Sternhaufen |
M31, der Andromedanebel, ist mit einer Entfernung von etwa 2,5 Millionen Lichtjahren die nächste große Spiralgalaxie. Sie kann bereits mit bloßem Auge als nebliger Fleck wahrgenommen werden und ist wahrscheinlich seit alters her bekannt. Im Fernglas erscheint sie als ausgedehnter länglicher Nebel. In Teleskopen mit größerer Öffnung (ab 15 cm) werden Sternkonzentrationen und dunkle Staubbänder sichtbar.
M32 ist eine kleinere Begleitgalaxie des Andromedanebels. Im Fernglas und im kleineren Teleskop erscheint sie sternförmig.
M110 ist eine weitere Begleitgalaxie des Andromedanebels. Sie erscheint im Fernglas und im Teleskop als länglicher, nebliger Fleck. Entdeckt wurde sie 1773 von Charles Messier.
Der 1500 Lichtjahre entfernte offene Sternhaufen NGC 752 wurde 1786 von Wilhelm Herschel entdeckt. Er ist bereits mit bloßem Auge als nebliger Fleck erkennbar. Im Fernglas kann er gut in 20 bis 30 Sterne aufgelöst werden.
Die 40 Millionen Lichtjahre entfernte Spiralgalaxie NGC 891 wurde 1783 von Karoline Herschel entdeckt. Von der Erde aus sehen wir die Galaxie in Kantenlage, so dass sie als länglicher Nebel erscheint. In größeren Teleskopen wird ein zentrales Staubband sichtbar.
Der planetarische Nebel NGC 7662 wurde 1784 von Wilhelm Herschel entdeckt. Es handelt sich um den Überrest eines Sterns in etwa 4.000 Lichtjahren Entfernung. In kleineren Teleskopen erscheint er als runder, nebliger Fleck. In einem Teleskop ab zehn Zentimeter Öffnung erscheint das Objekt als „Rauchring“.
Siehe auch
Weblinks
- Kreuzreferenz für 66 Sterne des Sternbilds