All Saints Church (Berlin)
Die römisch-katholische All Saints Church wurde als Teil eines Bauensembles nach einem Entwurf von Carl Merz durch das Bauunternehmen Polensky & Zöllner[1] am Hüttenweg 46 im Berliner Ortsteil Dahlem des heutigen Bezirks Steglitz-Zehlendorf als United States Army Chapel errichtet und am 14. Dezember 1957 eingeweiht.
Geschichte
Das Gemeindezentrum wurde 1957 von der US-Armee als „House of Tolerance“ eröffnet. In ihm waren katholische, protestantische und jüdische Glaubensgemeinschaften vereint. Mit dem Abzug des alliierten Militärs aus Berlin verließen auch die Militärkaplane die Stadt. Hauptmieter des Gemeindezentrums ist seit 1999 die „All Saints Catholic Community“, die englischsprachigen Katholiken feierten ihre Gottesdienste in der All-Saints-Kirche. Mit den anderen Glaubensgemeinschaften wurden für die von ihnen genutzten Räume Untermietverträge abgeschlossen. Im Februar 2014 liefen die Mietverträge aus und die Zukunft des Zentrums wurde neu geordnet.[2]
Im Jahr 2003 wurde von Kardinal Georg Sterzinsky im Erzbistum Berlin eine englischsprachige römisch-katholische Gemeinde errichtet, um die Gemeinsamkeit zu den deutschen Kirchengemeinden zu stärken.[3]
Baubeschreibung
Das Kirchengebäude, ein Stahlskelettbau auf annähernd trapezförmigem Grundriss, ist nach Nordosten ausgerichtet. Es hat acht Fensterachsen zwischen Stützen aus Stahlbeton, die sich trapezförmig nach oben erweitern. Darüber spannen sich schräg kreuzende Balken aus Stahlbeton, die ein flaches Tonnendach tragen. Ein in Höhe und Breite eingezogener Altarraum mit drei Fensterachsen schließt sich an. Der nahe dem Kirchenschiff stehende Campanile besteht aus zwei seitlichen, nach oben konisch zulaufenden Wänden in Stahlbeton, bedeckt mit einem Pultdach. Zur Straßenseite verlaufen senkrecht angeordnete Lamellen, die Rückwand ist glatt. Die Glockenstube ist zwischen den beiden Seitenwänden offen, in ihr hängt nur eine Bronzeglocke. Sie wiegt 450 kg, hat einen Durchmesser von 90 cm und eine Höhe von 76 cm zuzüglich einer Krone von 14 cm und klingt auf den Schlagton a'. Gegossen wurde sie von Friedrich Wilhelm Schilling.[4]
Die leicht gewölbte Fassade zur Straße ist mit grob angeschliffenen Betonplatten verkleidet. Die Seitenwände zwischen den Stützen bestehen aus verputztem Mauerwerk. Darüber liegen moderne Bleiglasfenster. Über den Eingangstüren des Portals ist ein Mosaik angebracht. Neben dem Portal hängt ein Schild mit dem ursprünglichen Namen der Kirche und dem Datum ihrer Einweihung.
Im Innenraum der Saalkirche bilden die hellen Wände mit den dunkelbraun gestrichenen Stützen und Balken, ferner mit der Einfassung der Öffnung der Querwand vor dem Altarraum einen Kontrast. Dunkelbraun sind auch die Kirchenbänke, die Brüstung der Orgelempore und die Rückwand des Altarraums. Die Kirche ist ein gelistetes Baudenkmal.[5]
Weblinks
Einzelnachweise
- Klaus-Dieter Wille: Die Glocken von Berlin (West). Geschichte und Inventar. Berlin 1987.
- Printarchiv der Berliner Morgenpost
- ENGLISH-SPEAKING ROMAN CATHOLIC MISSION – Archdiocese of Berlin
- Klaus-Dieter Wille: Die Glocken von Berlin (West). Geschichte und Inventar. Berlin 1987
- Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste