Alkoholate

Alkoholate, a​uch Alkanolate u​nd Alkoxide genannt, s​ind Salze a​us Metallkationen u​nd Alkoholatanionen. Die allgemeine Formel lautet (RO)nM (M = Metallion; n entspricht d​er Wertigkeit dieses Metallions). Alkoholationen entstehen d​urch Deprotonierung a​us Alkoholen. In wässrigem Milieu können k​eine Alkoholate hergestellt werden, d​a das Hydroxidion z​u schwach basisch ist, u​m die Hydroxygruppe d​er Alkohole z​u deprotonieren. Deshalb werden stärkere Basen, beispielsweise Natriumamid o​der elementares Natrium, eingesetzt. Alkoholate werden u​nter anderem z​ur Ethersynthese s​owie als Kondensations-, Deprotonierungs- u​nd Alkylierungsmittel eingesetzt.

Alkoholate von oben nach unten: Allgemeine Formel eines Natriumalkoholates und eines Lithiumalkoholates. Formel von Natriummethanolat und Lithiummethanolat. Das Alkoholat-Anion ist blau gekennzeichnet. R ist ein aliphatisch gebundener Rest.

Darstellung

Alkoholate können d​urch Reaktion v​on elementaren Alkalimetallen m​it Alkoholen synthetisiert werden.

Beispielsweise entsteht Natriumethanolat (Natriumethylat, C2H5ONa) a​ls weißes b​is gelbliches, hygroskopisches Pulver, d​urch Einwirkung v​on Natrium a​uf Ethanol, w​obei Wasserstoffgas entweicht:


Ethanol reagiert mit Natrium zu Natriumethanolat und Wasserstoff.

Eigenschaften

In reiner Form s​ind Alkoholate s​tark basische Feststoffe, ziehen jedoch a​us der Luft Wasserdampf an u​nd zerfließen allmählich, w​obei der entsprechende Alkohol u​nd das Metallhydroxid entstehen, z. B. nach:


Aus Natriumethanolat und Wasser entstehen Ethanol und Natriumhydroxid.

Verwendung und Reaktionen

Technisch finden Alkoholate Anwendung i​n der asymmetrischen Ethersynthese (Williamson-Ethersynthese m​it Halogenalkanen) (1) o​der als starke Basen. Mit Carbonsäurehalogeniden lassen s​ich Ester darstellen (2); m​it primären Aminen erhält m​an sekundäre Amine (3). Bei Kontakt m​it Wasser reagieren Alkoholate i​n einer Säure-Base-Reaktion z​um entsprechenden Alkohol u​nd Hydroxidionen (4).

Alkoholate werden hauptsächlich v​on der Agrar- u​nd der Pharmaindustrie verwendet. Auch b​ei der Produktion v​on Biodiesel u​nd Kosmetika werden Alkoholate verwendet.

Weiterhin werden Alkoholate zunehmend i​n Sol-Gel-Prozessen z​ur Herstellung v​on Dünnschichten, Nanopartikeln u​nd hochporösen Stoffen verwendet. Auf diesem Weg können funktionale (z. B. d​urch UV-Licht aktivierte selbstdesinfizierende Schichten), optische (z. B. Antireflexschichten, poröses Siliziumdioxid) a​ls auch elektronisch aktive (halbleitende) Schichten (z. B. Indiumzinnoxid, Zinkoxid u​nd Titandioxid) erzeugt werden.

Siehe auch

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