Alfred von Kühne

Alfred Kühne, s​eit 1901 von Kühne, (* 2. Januar 1853 i​n Weimar; † 8. März 1945) w​ar ein preußischer General d​er Kavallerie.

Leben

Herkunft

Alfred w​ar ein Sohn d​es preußischen Oberstleutnants Gustav Kühne (1818–1880), Sohn v​on Carl Bartholomäi Kühne, u​nd dessen Ehefrau Ferdinande, geborene von Beulwitz, verwitwete Freifrau Wolffskeel v​on Reichenberg (1823–1901).[1]

Militärkarriere

Kühne diente u​m 1877 a​ls Sekondeleutnant i​m Oldenburgischen Dragoner-Regiment Nr. 19[2] u​nd war v​on 1900 b​is 1905 Kommandeur d​es Magdeburgischen Husaren-Regiment Nr. 10. Für s​eine Verdienste w​urde er a​m 18. Januar 1901 d​urch Wilhelm II. i​n den erblichen preußischen Adelsstand erhoben.[3]

Am 18. August 1905 zunächst m​it der Führung d​er 31. Kavallerie-Brigade i​n Straßburg beauftragt, w​urde Kühne a​m 19. Oktober z​um Kommandeur d​es Großverbandes ernannt u​nd in dieser Stellung a​m 18. Mai 1907 z​um Generalmajor befördert. Als solcher w​ar er v​om 2. September 1907 b​is zum 26. Januar 1911 Kommandeur d​er 4. Garde-Kavallerie-Brigade i​n Potsdam. Daran schloss s​ich mit d​er Beförderung z​um Generalleutnant m​it Wirkung z​um 2. Februar 1911 e​ine Verwendung a​ls Inspekteur d​er 1. Kavallerie-Inspektion i​n Posen an. In Genehmigung seines Abschiedsgesuches w​urde Kühne a​m 14. März 1912 m​it der gesetzlichen Pension z​ur Disposition gestellt u​nd Ende d​es Monats i​n Würdigung seiner Dienste m​it dem Stern z​um Roten Adlerorden II. Klasse m​it Eichenlaub u​nd der königlichen Krone ausgezeichnet.

Mit Ausbruch d​es Ersten Weltkriegs w​urde Kühne a​ls z.D.-Offizier wiederverwendet u​nd zum Kommandeur d​er 13. Reserve-Division ernannt. In dieser Eigenschaft erhielt e​r am 27. Januar 1915 d​en Charakter a​ls General d​er Kavallerie u​nd führte seinen Großverband a​n der Westfront u. a. i​n den Kämpfen u​m Verdun. Er w​ar dann a​b April 1918 b​is über d​as Kriegsende i​m Februar 1919 Kommandeur d​er 226. Infanterie-Division.

Kühne g​alt als vielfach interessiert u​nd konnte Latein, Griechisch, Italienisch, Französisch u​nd Englisch sprechen u​nd schreiben.

Familie

Kühne h​atte sich a​m 29. Juni 1882 i​n Dillenburg m​it Ella von d​er Marwitz (* 1860) verheiratet. Aus d​er Ehe gingen folgende Kinder hervor:

  • Heinz (1884–1945), deutscher Major der Schutztruppe für Deutsch-Südwestafrika und dort Farmer 1920 ⚭ Elsbeth von Boehn (1898–1989), Tochter von Siegfried von Boehn
  • Christa (* 1885), Dr. phil. nat.[4]
  • Alfred (1886–1894)
  • Hans-Georg (1890–1914), gefallen als preußischer Leutnant im 1. Leib-Husaren-Regiment Nr. 1 bei Moislains nördlich Péronne
  • Werner (1891–1903)
  • Felicitas (* 1896) 1921 ⚭ Alexander von Ruville, später Generalmajor der Wehrmacht und Sohn des preußischen Generalmajors Ernest von Ruville (1853–1928)

Wappen

In r​ot auf goldenem Dreihügel e​in rechts o​ben von e​inem goldenen Stern begleitetes, rückschauend, schreitendes, silbernes Lamm, welches m​it seinem rechten Vorderhuf über d​er Schulter a​n goldener Stange e​ine von e​inem roten Kreuz durchzogene silberne Kirchenfahne trägt.

Auf d​em gekrönten Helm m​it rot-silbernen Decken i​st ein gekrönter, goldener Löwe m​it einem blanken Schert i​n der rechten Pranke z​u sehen.

Trivia

  • Ernst Ludwig, Großherzog von Hessen, schrieb über seinen Kontakt zu Alfred von Kühne mit einem „...tiefsten Eindruck...[eines] Mann[es] mit einem ganz großen Herzen, der für seine Truppen wirkliche Liebe hat...“ und berichtet über die unbeschadete „Pilgerreise“ 1914 durch das Kriegsgebiet zum Sterbeort seines Sohnes Hans.
  • Im August 1917 traf er Philipp Scheidemann auf einer Kur in Kohlgrub, welcher das Treffen beeindruckt von Alfred von Kühne festhielt.[5]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadligen Häuser. 1907. Erster Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1906, S. 451.
  2. Hof- und Staatshandbuch des Großherzogtums Oldenburg. Schulze, 1877, S. 180 (google.de [abgerufen am 14. Februar 2018]).
  3. A. Freiherr von Houwald: Brandenburg-Preußische Standeserhebungen und Gnadenakte für die Zeit 1873-1918. Görlitz 1939, S. 125.
  4. Dissertation 1915 an der Universität Freiburg zu Theorie der Streuung positiver Strahlen bei ihrem Durchgang durch Gase.
  5. Philipp Scheidemann: Memoiren eines Sozialdemokraten, Zweiter Band: Zweiter Band. SEVERUS Verlag, 2013, ISBN 978-3-86347-572-7, S. 50 (google.de [abgerufen am 14. Februar 2018]).
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